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Schule

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Schule in Italien

Höchstes und wertvollstes Bildungsideal aller italienischen Schulen ist es, die freie und selbständige, kreative und selbstbewusste Persönlichkeit des Schülers zu achten und in allen Belangen zu fördern. Dies ist der Kern des italienischen Bildungssystems. Das italienische Schulsystem ist weniger selektiv als das unsere. Die ersten acht Schuljahre besuchen alle Schüler den gleichen Schultyp. Erst danach ist die Wahl verschiedener weiterführender Schulen und damit verschiedener Fachrichtungen möglich.

Die allgemeine Schulpflicht umfasst seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2000 nun insgesamt 10 Schuljahre. Die Schulpflicht erstreckt sich somit auf folgende Abschnitte:

• Das letzte Jahr des Kindergartens, der scuola materna, ist für alle Kinder verpflichtend. Die scuola materna bereitet damit schon auf den Besuch der Schule vor, auch wenn in diesem Jahr nicht der Wissenserwerb, sondern spielerische und erzieherische Aspekte im Vordergrund stehen.

• Fünf Jahre lang besuchen alle Schüler die scuola primaria, die Grundschule.

• Daran schließen sich drei Jahre der scuola secondaria di I grado an. Dieser Schultyp wird meist noch als scuola media bezeichnet.

• Danach können die Schüler zwischen Gymnasien verschiedener Fachrichtungen oder zwischen Schulen mit einer stärkeren beruflichen Ausrichtung (istituto tecnico oder istituto professionale) entscheiden. Die allgemeine Schulpflicht gilt noch zumindest für das erste Jahr an den genannten Schulen.

Bis zum Ende des 18. Lebensjahres gilt eine erweiterte Schulpflicht. Auch Jugendliche, die nach Abschluss der 9. Jahrgangsstufe die allgemein bildenden Schulen verlassen und in den Betrieben arbeiten, sollen eine theoretisch fundierte Ausbildung erhalten. Sie besuchen in regelmäßigen Abständen den Unterricht an einer Berufsschule.

Alles in allem entscheidet sich ein großer Teil der Schüler für den Besuch einer höheren und weiterführenden Schule. Ca. 70% der Schüler schließen ihre schulische Laufbahn mit dem Abitur ab – eine sehr hohe Zahl im internationalen Vergleich (D 35 %). Das italienische Schulsystem ist weit weniger selektiv als unser System in Deutschland.

Der gesamte Bereich der schulischen Bildung gehört zum Aufgabenbereich des Staatsministeriums für Bildung, Hochschulen und Forschung (Ministero della Istruzione, dell´Università e della Ricerca – MIUR). Der Schulunterricht ist damit Aufgabe des Staates. Daher gibt es in allen Regionen Italiens die gleichen Schulformen und –typen. Landesweit einheitliche Lehrpläne für die einzelnen Schulen sorgen für vergleichbare Anforderungen an die Schüler eines bestimmten Schultyps. Auch die Abschlussprüfungen für das Abitur (maturità) sind landesweit geregelt.

Nach wie vor charakteristisch für den Unterricht an italienischen Schulen ist der sog. „nozionismo“, d.h. die Vermittlung von Faktenwissen. Der Unterricht ist weniger als bei uns an der Praxis oder am aktiven Tun orientiert.

Eine ausführliche Beschreibung des Schulsystems finden Sie in:

Andreas Neuner, Jobs und Praktika - Italien"

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