Gibt es die "Zweite Republik" wirklich?

Alte Parteien weggefegt

Wenn auch, oberflächlich gesehen, heute keine der relevanten Parteien der "Ersten Republik" mehr existiert (mit Ausnahme der beiden Extrem-Parteien links und rechts vom Pareteienspektrum, den Postfaschisten und den Neugründungs-Kommunisten), weil fast alle zumindest den Namen und das Symbol geändert oder sich gespaltet haben; und wenn es auch eine Menge wichtiger Wendepunkte in den letzten Jahren gegeben hat, so hat jedoch bisher keine verfassungsmäßige Änderung stattgefunden.

Mangel an politischer Kraft

Der Politologe Gianfranco Pasquino beobachtet, dass auch keine der neuen Parteien wirklich reflektiert, welche institutionellen Änderungen vorzunehmen wären, auch wenn die Rhetorik in diese Richtung geht, denn beinahe jeder Politiker erklärt die Neustrukturierung des Staates zum Kernziel, konkrete Vorschläge sind aber selten. Problematisch ist, dass diese Unentschlossenheit und Unklarheit nicht nur Spannungen und Unruhe bei der Mehrheit der Beteiligten verursacht, sondern Italien auch im Ausland diskreditiert, nicht nur als Wirtschaftspartner.