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Vögel und Fische

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Hier sind die Tiere der Lüfte und zu Wasser bewaffnet

Von sprechenden Vögeln und großen Fischen

Guainumbi oder Guaracyaba (»Sonnenstrahlen«), portugiesisch Pejafrol, holländisch Blumenspecht*

Dieses ist das kleinste, aber artigste Vöglein unter allen Vögeln. Sein ganzer Leib ohne den Schwanz ist nur eines Fingergliedes lang, seine Farbe ist gold und grün. Es soll die Natur haben, dass es nicht länger lebt als die Blumen auf dem Felde. Sobald dieselben vergehen, soll es sich mit seinem Schnäblein an einen Baum einbeißen und so lange daran hängen bleiben, bis die Blumen wieder wachsen.

Westindianischer Rabe, brasilianisch Trarara*

Die Ost- oder Westindianischen Raben sind größer als die Kolkraben allhier. Sie haben einen starken krummen Schnabel und kurze Beine mit scharfen Klauen. Die Schwänze sind über eine halbe Elle lang. Unter den Augen haben sie eine weiße Haut ohne Federn, die mit etlichen Runzeln zusammengeringelt ist. Es gibt ihrer zweierlei Arten: Etliche, und zwar die gemeinsten, sind oben über dem Rücken und an den Flügeln schön rot und am Bauch gelb. Etliche aber sind über dem Rücken und an den Flügeln schön himmelblau und am Bauch gelb.

Sie lernen etliche Worte nachplappern wie die Papageien, besonders die, in denen viele »A« sind, wie »Trarara« sowie ihren eigenen Namen oder »Guten Tag, Schwager« und dergleichen.

Anhima*

Dieses ist ein Raubvogel, an der Größe, Farbe und Federn einem Adler und nach dem Kopf einer Henne gleich, nur dass der Schnabel länger und vorn krumm ist. Auf dem Kopf hat er ein Horn eines Fingers lang. Seine Flügel sind sehr breit und ganz schwarz und an jedem ist vorn ein dreieckiges Horn, mit dem er die anderen Vögel im Fluge beschädigen kann.

Er hat einen Schwanz wie eine Gans. Um die Augen herum hat er gelbe Federlein und am Bauch ist er weiß. Er schreit sehr helle, fast wie ein Geier: »Wyhu, Wyhu.« Es soll keiner allein, sondern allezeit Männlein und Weiblein beieinander fliegen. Und wenn einer von beiden stirbt, soll der andere nicht von dem toten Aas gehen, sondern auch dabei sterben. Das Horn auf dem Kopf soll sehr gut gegen Gift sein. Wenn man etwas davon abschabt, in Wein legt und wenn das Ganze eine Nacht gestanden hat und der Wein dann getrunken wird.

Jabiru, Negervogel*

Dieser Vogel ist nächst dem Strauß der größte Vogel in Brasilien. Er hat einen langen, schwarzen Schnabel und keine Zunge. Der Hals ist braun, der Leib weiß und die Beine schwarz.

Die Holländer nennen ihn deswegen Negervogel, weil er von ferne scheint, als wäre er ein Negro oder schwarzer Mensch, der ein weißes Tuch um den Leib gebunden hat. Wenn er aufgerichtet geht, kann er einen Mann auf den Kopf picken.

Schwertfisch, brasilianisch Araguaga, Pexe de Espada*

Ein Schwertfisch ist in seiner Gestalt wie ein Hai - ohne Schuppen, grau von Farbe, am Bauch aber weiß. Ungefähr einen Daumen breit hinter den Augen hat er zwei Luftlöcher. Die größten Tiere werden wohl neun oder mehr Schuh lang ohne das Schwert. Das größte Schwert, das ich gesehen habe, war gute fünf Schuh lang und hinten, wo es am breitesten ist, fast einen Schuh breit. Den anno haben die Fischer des Fortes Margarethen einen gefangen, der ohne das Schwert sieben und mit demselben elf Schuh lang war.

Delfin, brasilianisch Guaracapema*

Der Delfin ist ziemlich breit, aber nicht dick. Er hat scharfe Zähne, große runde Augen und gar keine Schuppen. Seine Farbe ist grünlich aus Silberfarben und mit eingesprengten roten Flecklein - gleich den Korallen. Der Bauch ist ganz weiß. Er übertrifft alle anderen Fische an Geschwindigkeit und ist sehr gut zu essen.