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Reise nach Chile

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Reise von Pernambuco nach Valdivia in Chile*

Die holländischen Schiffe stechen in See

Ein Hai, ein Wal und viele Pinguine

Im Jahr Christi 1643. Montags, den 12. Januar, bin ich von Pernambuco nach Alexi ungefähr sieben Meilen gegen Süden (wo die Schiffe, die nach Chile zu gehen benannt waren, vor Anker lagen) auf das Vize-Admiral-Schiff Vlyßingen gekommen.

Die Flotte bestand aus fünf Schiffen, welche benannt und mit Volk besetzt waren wie folgt: das Schiff Amsterdam (Admiral), auf welchem der Admiral Herr Heinrich Brouwer persönlich und Kapitän Vortermanes Kompanie war; zweitens das Schiff Vlyßingen (Vize-Admiral), auf welchem Herr Elias Herckmans, Rat von Westindien, und Major Blawbecks Kompanie (worunter auch ich) waren; drittens das Schiff Eintracht (Schout-by-Nacht), worauf H. Crispinus, auch Rat von Westindien, und Kapitän Floris Kompanie; viertens das Schiff Oranien, welches nur mit einem Unteroffizier, etlichen Soldaten und darauf benötigtem Schiffsvolk besetzt, auch in Sonderheit mit Lebensmitteln als ein Magazin für die ganze Flotte beladen war; fünftens die Jacht Delfin, auf der nur etliche Matrosen ohne Soldaten waren.

Donnerstag, den 15. Januar, gingen wir zu Segel und nahmen unseren Kurs Südostsüd.

Den 20. war es gar stilles und heißes Wetter, wir hatten schlechten Fortgang.

Den 24. war der Wind Ostsüdost und fing an hübsch zu wehen.

Den 26. hatten wir achtzehn Grad zwanzig Minuten südlicher Höhe und die Sonne recht über uns: Dieser nach sind wir an den gefährlichen Abrolhos vorbeigesegelt.

Den 1. Februar legte sich der Wind und tat einen starken Regen. Den 24. fing unser Volk einen Hai, der fünf Schuh lang war. In seinem Magen fanden sie einen eisernen Nagel, so eines kleinen Fingers dick, gekrümmt und in der Länge ungefähr bis auf vier Zoll versehrt war. Es schien, als wenn er statt einer Angel gebraucht worden wäre.

Den 5. März war ungestümes Wetter und Wind. Wir mussten unsere Segel zum Teil einnehmen lassen. Westsüdwest von uns sahen wir den Mund der Straße La Mair, zur linken Hand derselben das Staatenland, welches sich mit hohen, spitzen Bergen, so mit Schnee bedeckt, schöner zeigte, und zur rechten Hand das Land Maurity.

Dieser ungestüme Wind kontinuierte etliche Tage und blieb uns konträr, also dass wir uns nicht trauten, durch die Meerenge, viel weniger in die Valentins Bay zu kommen. Ließen deshalb das Staatenland am Steuerbord liegen und stellten unseren Kurs östlich an.

Den 11. der Wind wie vor. Wir gingen Ostsüd an. Sahen einen großen Walfisch, der sich bald am Steuerbord und bald am Backbord sehen ließ.

Den 15. lief der Wind östlich. Wir hatten im Mittage sechsundfünfzig Grad sieben Minuten Höhe und gingen wieder westlich an.

Den 17. der Wind als vor. Wir gingen Südnord an und hatten das Staatenland allezeit am Steuerbord liegen. Wir hielten gänzlich dafür, dass wir in der Südlichen See und das Staatenland eine Insel wäre.

Den 18. März, mittwochs, sahen wir den Südostteil der Straße La Mair, gingen darauf zu und kamen nach Mittag in Valentins Bay. Allda ließen wir unsere Anker fallen.

Die Bay Valentini liegt an der Ostseite des Landes Maurity auf fünfundfünfzig Grad zehn Minuten südlicher Höhe. Es ist ein bequemer Ort, mit Wasser zur Genüge versehen, im Übrigen aber wenig zum Besten. An den Klippen gibt es eine Menge großer Muscheln und am Seestrande viele Meervögel, Pinguine genannt, welche gut zu essen sind.