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Aguila und Jaguar

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Isabel Allendes Abenteuersaga für Jugendliche

Die Stadt der wilden Götter & Im Reich des Goldenen Drachen


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Die Stadt der wilden Götter & Im Reich des Goldenen Drachen | Suhrkamp Verlag 2004 bzw. 2005 | je 10 Euro | von Isabel Allende

Alexander Cold ist ein normaler Teenager im Alter von 15 Jahren, mit den alterstypischen Ausrastern. Diese geschehen nicht zuletzt weil seine Mutter schwer an Krebs erkrankt ist und für eine Therapie nach Texas muss. Aus diesem Grunde werden er und seine beiden kleinen Schwestern auf die beiden Omas verteilt. Zu Alexanders Leidwesen trifft ihn der Aufenthalt bei der resoluten Großmutter in New York, die als Reiseschriftstellerin gerade ihre Tour in das Amazonasgebiet plant. Kate Cold ist wenig omahaft und stellt den Jungen erst mal damit auf die Probe, dass er den Weg vom New Yorker Flughafen zu ihrem Appartment alleine bestreiten muss, wobei ihm bis auf den Reisepass alles geklaut wird.

Ein Urwald-Yeti sei in Südamerika gesichtet worden und so bricht eine ungleiche Expedition in Form von Kate und ihrem Enkel, einem Anthropologen, einem Geschäftsmanns, Soldaten, einer Ärztin, und eines junges Mädchen namens Nadja in den Dschungel auf. Doch dann teilt ein alter Schamane den beiden Jugendlichen mit, dass es bald Tote geben wird. Und nur sie beide, da sie weiße Seelen besitzen, können das Schicksal eines bislang unentdeckten Indianerstamms noch zum Guten wenden...

Der zweite Band führt das inzwischen bewährte Trio um Alexander, Kate und Nadia in den Himalaya. Hier dreht sich alles um eine Drachenstatue, die angeblich in der Lage ist, die Zukunft vorherzusagen. Bald entsteht ein großes Chaos, in dem die beiden Jugendlichen entführt, die Statue gestohlen und stinkende Yetis auftreten. wilde Verfolgungsjagden durch die Berge und ein mit Fallen gespickter Palast à la Indiana Jones bringen das ganze richtig in Fahrt.

Ich habe lange überlegt, wie ich die Erzählweise des ersten Buches beschreiben könnte. Die Charakter entsprechen rücksichtslos den gängigen Stereotypen und die Geschichte ist mitunter sehr dick aufgetragen. Auch ist sie ab einem gewissen Punkt voraussehbar. Der Teenager wird wohl seine ersten sexuellen Erfahrungen machen und am Ende selbstverständlich den Dschungel retten. Passiert dann auch. Zudem werden Kontraste allzu offensichtlich dargestellt: Der böse, kalte, kapitalistische Großstadtdschungel New York"gegen die exotische, ehrliche Welt des Amazonas. Und die anfangs so kalte und berechende Oma wandelt sich auch auf faszinierende Art und Weise zum besten Freund und Helfer. Um Welten besser ist der zweite Teil. Hier ist erzähltechnisch das Niveau weitaus höher, die Figuren nicht so überzeichnet und das Geschehen zwar nicht unbedingt glaubwürdiger, aber nach anfänglichen Längen ungleich spannender.

Eines ist sicher: Erwachsene, denen der Name Isabel Allende noch klangvoll im Kopf herumschwirrt, werden hier kein zweites "Casa de los espíritus" finden. Für Kinder und Jugendliche ist es eine durchaus spannende, aber sehr moralistische Abenteuerreihe, die als Abenteuer von Aguila (Adler) und Jaguar mit dem dritten Band "Im Bann der Masken" weitergeht.

MM

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