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Die Mafia

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Organisierte Kriminalität in Sizilien

Die Rede mußte ja irgendwann darauf kommen; denn wer Sizilien sagt, meint auch die Mafia, wie die besorgte Milchfrau uns vor der Abreise mit auf den Weg gab. Sizilien sei schließlich jene Region Italiens mit dem niedrigsten Prokopfeinkommen und gleichzeitig den höchsten Bankguthaben. Wir haben uns also in das Thema Mafia hineingekniet, um festzustellen, dass es auf eine Jahrhunderte währende Geschichte zurückblickt.

Die historischen Wurzeln der Mafia

... finden sich in der Zeit normannischer Eroberung, als sich auf Sizilien eine Feudalgesellschaft etabliert hatte, mitsamt allen damals gängigen, das einfache Volk betreffenden Unterdrückungs- und Ausplünderungsmechanismen. Als Antwort darauf schälte sich ein Geheimbund heraus mit für ihre Stärke und ihren Aufopferungswillen bekannten Anführern: die Mûafât. Das arabische Wort kommt von »mû«, was soviel heißt wie Mut, und »afât« mit der Bedeutung »beschützen«. Mit der Zeit wurde aus Mûafât dann Mafia.

1820 war die Mafia als Geheimbund zum Schutz der Vorrechte Landadliger tätig, wandelte sich nach der nationalen Einigung Italiens 1860 aber bereits in einen unterdrückerischen Geheimbund, der sich der bekannten Mittel – straffe innere Führung und Schweigepflicht (Omertà) – bediente. Hintergrund waren Unzufriedenheit und Mißtrauen breiter Bevölkerungsschichten der neuen Staatsgewalt im Norden Italiens gegenüber.