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Bakschisch

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Bakschisch

Das traditionelle Willkommensgeschenk

Weder Geld noch Süßigkeiten für Kinder

Anfangs, in grauer Vorzeit sozusagen, stellte das Bakschisch ein Willkommensgeschenk dar, ein Zeichen der Gastfreundschaft und der Verbundenheit, die einfachste und bequemste Form, seinem Gast zu zeigen, dass man seinem Besuch nicht gleichgültig gegenüberstand. Zu diesem Zweck überreichte man ihm ein bescheidenes Geschenk. Heutzutage ist das Bakschisch allgemein üblich, im negativen Sinne »gewöhnlich« geworden, denn man verwendet es gedankenlos gegenüber jedermann, ob arm, ob reich. Man verkneife es sich, alle naselang Münzgeld und Bonbons an Kinder zu verteilen. Daran denken, dass protzenhaftes Gönnertum auf die wirklich Armen mitunter geradezu beleidigend wirkt. An bestimmten Orten treiben inzwischen durchorganisierte Bettelbanden ihr Unwesen. Da ist es sicher sinnvoller, dem Dorfschullehrer oder dem Ortsvorsteher eine kleine Spende zu überantworten, die für eine gerechte Aufteilung der Summe sorgen. Und wer einen Wunsch abschlägt, sollte es doch mit einem Lächeln tun.

Es ist überhaupt nicht notwendig, unüberlegte Freigiebigkeit zu üben, was ein schiefes Licht auf die eigene Person und das Land würfe, das der Reisende gewissermaßen repräsentiert. Das Bakschisch muß seine ursprüngliche Bestimmung wiedererlangen. Und weil der heutzutage getriebene Mißbrauch nicht zuletzt auf das Konto ausländischer Touristen geht, liegt es nun auch an uns, diesen unhaltbaren Zustand zu ändern.