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Auf Erkundungstour

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Alles um die Wüste

Saharafest zwischen den Dünen

Bunter arabischer Markt

Die große Düne von Ofra zeigt sich am Ende des Nachmittags oder bei Sonnenaufgang von ihrer ganzen Pracht. Wer sich nicht an den Heerscharen stört, die gleich ihm zu dieser Sehenswürdigkeit pilgern, begibt sich auf dem Rücken eines Kamels oder zu Fuß dorthin. Autofahrer parken hinter dem Hotel Mehari.

Einen unablässigen Kampf führt die Bevölkerung gegen den Wüstensand. Um zu diesem Schluß zu kommen, braucht man nicht bis Zaafrane zu fahren: Spuren dieser Auseinandersetzung Mensch-Wüste beobachten wir schon am Ortsausgang von Douz. Wer die Piste nach Zaafrane rechts liegenläßt und 500 m weitersaust, wird bald die ersten Dünen im Blickfeld haben, nur hier und da von einzelnen Palmengruppen unterbrochen. Die Frauen des Dörfchens unterhalb der Dünen kehren ohne Unterlaß. Dreihundert Meter weiter erblickt man von einem ehemaligen, im Sand erstickten Dorf nurmehr ein gutes Dutzend brauner Mauergerippe und dahinter auf tausende Kilometer nichts als Wüste.

Ende Dezember (meist 24.12-30.12) steht Douz im Zeichen der Saharafestspiele (»Festival du Sahara«), u.a. mit Dichterturnieren in arabischer Sprache und Kamelrennen. Sich im Verkehrsbüro nach dem genauen Festprogramm erkundigen. Der erste Tag ist der interessanteste.

Der Donnerstagsmarkt von Douz spielt sich auf dem von Arkaden allseitig umschlossenen Platz und in den angrenzenden Gassen ab. Am besten schon vor 7 Uhr, spätestens 8 Uhr eintreffen. Dem Besucher bietet sich ein bunt gemischter Cocktail aus Einheimischen, Touristen und Nomadenmit Ghreibs aus dem südlichen Schott, Marazigs aus der Umgebung und Adharas aus Zaafrane. In den letzten Jahren hat er viel von seinem ehemaligen Reiz verloren. Klamotten spielen eine herausragende Rolle, nn Küchenutensilien und sonstigen Haushaltswaren. Innerhalb weniger Stunden wechseln tonnenweise Datteln ihren Besitzer. Um die Früchte- und Gemüsestände wird´s gegen 9.30, 10 Uhr bereits ruhig; man sollte also früh genug dransein.

Feilgeboten werden auch erstaunlich bequeme, aus Kamel- oder Ziegenleder hergestellte Schuhe mit eingearbeiteten farbenfrohen Motiven auf der Oberseite. Diese erhält man fast ausschließlich in Douz, und zwar zu derart günstigen Preisen, dass es einem fast die Sprache verschlägt.

Hier ist auch recht am Ort, wer für wenig Geld einen jener berühmten schafwollenen Burnusse ein recht schwerer, mit einer weiten Kapuze versehener Umhang erstehen möchte. Die Herstellung eines solchen Kleidungsstückes nimmt über einen Monat in Anspruch und obliegt ausschließlich Frauen. Die knochenharte Arbeit, die in jedem Stück steckt, sollte man sich vor Augen halten wenn´s ans Feilschen geht.