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Inseln Frades und Maré

Zwei weitere Traumeilande, allerdings winzig klein und in Privatbesitz, im hinteren Bereich der Baia de todos os Santos. Mangels regelmäßiger Fährverbindungen gestaltet sich die Überfahrt mehr als knifflig. Reisebüros offerieren beide Eilande in ihren Faltblättern, aber diejenigen Boote, welche die Insel überhaupt anfahren, halten sich dort höchstens die Zeit für ein Bad auf. Verständlicherweise sträuben sich die Inselbesitzer, von Touristenhorden überrannt zu werden.

Praia do Forte

Traumstrand etwa hundert Kilometer nördlich von Salvador. Gleich nebenan ein Fischerdörfchen. Wenn sich das Meerwasser zurückzieht, hinterläßt es natürliche Schwimmbecken mit Korallen und Fischen. In dieser Gegend wachsen die schönsten Kokospalmen. Eine deutsche Hotelkette hat hier eine Reihe komfortabler und sündhaft teuerer Bungalows hochgezogen.

Cachoeira

Hübsche Kolonialstadt, am Ufer des Rio Paraguaçu vor sich hindösend, am äußersten Ende der Allerheiligenbucht, ungefähr 120 km nordwestlich von Salvador. Busverbindung ab der Rodoviária in Salvador; dorthin Bus von der Praça Tomé de Souza oder von der Endhaltestelle Barroquinha. Zwei angenehme Fahrtstunden; ruhig unterwegs noch einen Zwischenhalt in Santo Amaro einlegen, einer weiteren, kolonial geprägten Kleinstadt. Cachoeira läßt sich zu Fuß innerhalb von zwei bis drei Stunden erkunden. Stadtverkehr ist hier ein Fremdwort.

Einkehren

Pousada do Pai Thomaz: Rua 25 de Junho. Besonderer äußerer Rahmen; schon die geschnitzten Holztüren machen etwas her. Drei köstliche Gerichte fallen uns heute noch auf Anhieb ein: Siri mole ao molho branco, Peixe de moqueca und Siri catado de moqueca (Siri bezeichnet als Überbegriff eine Reihe von Schalentieren).

Sehenswürdigkeiten

Kirche N.S. do Rosário: Rua Ana Neri. Zwischen 1693 und 1754 errichtet, mit reichem Innendekor, darunter schöne Malereien und die größten Azulejo-»Fresken« Brasiliens, zwischen drei und fünf Metern hoch, mit Szenen aus dem Evangelium. Weiß, Hellblau, das Gold von Altar und Innenfenstern verleihen dem Kircheninnern ein an Marzipan und Zuckerguß erinnerndes Aussehen. Die Goldstrahlen des silbernen Tabernakels sind leider gestohlen worden.

Museu do Patrimônio Histórico: birgt ansehnliche Möbelsammlungen aus der Kolonialzeit. Montags geschlossen.

Museum Karl-Heinz Hansen-Bahia: Rua Ana Nery 7; Stiftung des in Hamburg gebürtigen Expressionisten, der viele Jahre in Salvador und zuletzt in Cachoeira zubrachte. Hat sich mit Holzschnitten einen Namen gemacht; im Museum einige Druckstöcke.

Beachtung verdient auch der historische, im imperialen Stil erbaute Bahnhof am Anfang der alten Eisenbahnbrücke Dom Pedro II. Auf der anderen Seite das Örtchen Sao Felix. Von der Brücke aus bietet sich ein liebliches Panorama des Recôncavo Baiano.

In Cachoeira werden an Sao Joao und vor allem für N.S. da Boa Morte malerische Feste gefeiert; letzteres normalerweise am Freitag vor dem 15. August. Obendrein ist das Hafenstädtchen Schauplatz einer der interessantesten afro-brasilianischen Veranstaltungen im Bundesstaat Bahia:der Prozession der Irmandade da Boa Morte.

Praia do Frances

Rund zwanzig Kilometer von Maceió, was uns die Anreise per Anhalter ermöglicht. Ansonsten bringt einen der Bus in Richtung »Marechal Deodoro« hin. Die Straße durchquert ein Kokospalmenwälddchen. Vor nur sechs Jahren – man glaubt es kaum – lebte in dem Weiler nur eine Handvoll Fischer. Dann eröffnete ein Franzose dort sein Restaurant, und in der Folge gesellten sich zahlreiche Strohhütten dazu. Praia do Francês hat sich zu einer Sommerfrische entwickelt und wird jedes Wochenende von ganzen Horden sonnenhungriger Brasilianer auf der Suche nach Erholung heimgesucht. Sonnenschirme blühen auf und wohlgeformte Körper brutzeln in der Sonne. Das Klima ist aber auch höchst angenehm. Unter der Woche schläft das Dörfchen wieder ein, und das Leben kriecht im Schneckentempo.

Kost & Logis

Panela Mágica: eine Art Halle mit Palmdach; Vermietung von wenigen Zimmern zu bescheidenen Preisen. Passable Küche, diese allerdings zu leicht überhöhten Tarifen.

Pousada Manguaba: Klimaanlage auf den Zimmern. Solides Frühstück. Der Besitzer Freddy gibt gerne Geschichten von Ufos und Außerirdischen zum besten ...

Bei Joao: in einem Fischerhaus. Jeder hängt seine geliehene Hängematte auf.

Chez Patrick: ein französischer Pionier, der seine Gerichte nach heimatlichen Rezepten zubereitet – bekanntlich erachten die Franzosen ihre Küche ja als die einzig genießbare. Um so lobenswerter, dass Patrick wenigstens durch Zugabe brasilianischer Soßen der kulinarischen Provinzialität eine Absage erteilt. Ziemlich teuer.

Bei Patrick, dem Iren: gute, bezahlbare Verpflegung. Ein Zufluchtsort für Außenseiter.

Ausflüge

Nach Ecima, einer Düne, von der aus man den Strand und seine Palmen überblicken kann. Weiter unten die Überreste einer ehemaligen Leprastation.

Marechal Deodoro: an der Manguaba-Lagune; im ehemaligen Franziskanerkloster ist jetzt ein Museum für sakrale Kunst untergebracht.

Feira de Santana

Rund hundert Kilometer landeinwärts von Salvador. An dem Umschlagplatz für alle Güter und Fertigwaren, die von den Menschen des Hinterlandes von Bahia benötigt werden, sind montags gleich drei Märkte zu erkunden: der Obst- und Gemüsemarkt, vor einiger Zeit in furchtbare Betonbauten verlegt (hat dadurch jegliches Interesse eingebüßt); in der Innenstadt ein überdachter Handwerkermarkt; und dann gibt es noch den Vieh- und Ledermarkt am Stadtrand, als Feira de gado bekannt. Wer sich dafür erwärmen kann, sollte Salvador gegen 5.30 Uhr verlassen, um zu guter Zeit an Ort und Stelle zu sein. Den Bus verläßt man an der Endhaltestelle und nimmt sich danach ein Taxi, falls sich sonst niemand anbietet, einen am Markt abzusetzen.