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Römische Republik

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Anfänge der Römischen Republik und ihr Fall

Geschichte ohne Asterix

Koloß auf tönernen Füßen

Seit dem 2. Jh. v.Chr. veränderten die neuen Ausmaße der römischen Republik die Gesellschaft. Gegen Ende der Republik wurde die Scheidung erlaubt, die Frau konnte frei über ihr Vermögen verfügen und die Familie verlor an Autorität. Sogar der Adel praktizierte Geburtenkontrolle. An die Stelle catonischer Sittenstrenge trat nun der gebildete, kultivierte Römer, der am öffentlichen Leben anteilnahm – alles klare Anzeichen von Dekadenz, oder? Doch die erfolgreichen Eroberungen hatten das ökonomische Gleichgewicht zerstört. Rom durchlebte eine Phase sozialer Umwälzungen, die schließlich zum Ende der Republik führten. Die Großgrundbesitzer ersetzten die Landarbeiter und Freibauern durch billigere Sklaven aus den besiegten ... pardon: befriedeten Ländern. Die entwurzelte Landbevölkerung strömte nach Rom und bildete dort das Proletariat (wörtlich »die Kinderreichen«), das bekanntlich mit Brot und Spielen bei Laune gehalten werden wollte und will. Immer wieder kam es zu schweren Unruhen und Sklavenaufständen.

Den größten, aber auch letzten Sklavenaufstand führte Kirk Douglas unter dem Psyeudonym Spartakus an. Der ehemalige Schäfer brach 73 v.Chr. mit siebzig Genossen aus einer Gladiatorenschule in Capua aus und rief alle Sklaven auf, sich zu bewaffnen. Mit ein paar tausend Männern besiegte er alle römischen Truppen, die sich ihm in den Weg stellten. Allerdings war das Gros der Legionen zu seinem Glück außerhalb Italiens stationiert. Plündernd und sengend zog er durchs Land, bevor er 71 v.Chr. in der Schlacht gegen Crassus umkam. Die 20.000 gefangenen Sklaven wurden rechts und links der Via Appia lebendig gekreuzigt.

Elf Jahre später war die Zeit reif für einen gewissen Gaius Julius Cäsar. 60 v.Chr. bildeten die drei Konsuln Crassus, Pompäus und Cäsar das erste Triumvirat; damit begann Cäsars Aufstieg zur Macht. Seine Ernennung zum Prokonsul der Provincia Narbonensis (Marseille) nutzte er zur Eroberung ganz Galliens (ganz Gallien? Nein! ein kleines Dorf ...).

Die letzten Zuckungen der Republik

Cäsars Rechtfertigungsschrift De bello Gallico, über der schon hunderte Generationen von Schülern geschwitzt haben, verdanken wir die ersten Nachrichten über das Leben der alten Gallier und Germanen im 1. Jh. v.Chr. Das Land war größtenteils von Sümpfen und Wäldern bedeckt. Die Gallier kannten fast kein städtisches Leben. Ihre Gesellschaft gliederte sich in drei Klassen: den Kriegeradel (Majestix), das Volk (Obelix) und die Druiden (Miraculix), die Hüter des Wissens und der religiösen Überlieferung. Cäsar spielte die untereinander verfeindeten Stämme gegeneinander aus und unterwarf Gallien, das linksrheinische Germanien und schaute auch mal kurz bei den Briten vorbei, bevor er sich wieder auf den Heimweg machte. In seiner Abwesenheit organisierte Vercingetorix zu Beginn des Jahres 52 v.Chr. einen allgemeinen Volksaufstand, der die Legionen erneut zum Eingreifen zwang. Während Cäsar in Alesia den entscheidenden Sieg errang, herrschte in Rom die reine Anarchie. Nach dem Tod des dicken Crassus löste sich das Triumvirat auf und der ehrgeizige Pompäus ließ sich vom Senat zum außerordentlichen ersten Konsul mit weitreichenden Vollmachten ernennen. Er forderte die Rückkehr Cäsars und die Entlassung seiner Truppen. Der überschritt wütend den Rubikon (jenes Grenzflüßchen, welches das gallische Norditalien von römischen Italien trennte) und murmelte etwas davon, dass ihm Würfel hingefallen seien, oder: Alea jacta est. Mit seinen Legionen marschierte er schnurstracks auf Rom los, schwang sich zum Herrn des ganzen Landes auf und ließ sich im selben Jahr zum Diktator ernennen. Der besiegte Pompeius floh nach Griechenland, verfolgt von Cäsar, der ihm 48 v.Chr. bei Pharsalus aufs Haupt schlug.

Pompäus flüchtete darauf nach Ägypten, wo ihn König Ptolemäus XIII. ermorden ließ. Den abgeschlagenen Kopf ließ er Cäsar in einer dekorativen Vase überreichen, um sich so bei ihm anzubiedern. Erinnert uns an den amerikanischen GI, Ende 1993 in Fulda, der seinem buhlerischen Eheweib den Kopf seines Widersachers auf das Krankenhaustischchen stellte – er hatte ihn während jener arglos telefonierte, in einer Telefonzelle enthauptet – wo sie gerade einen Balg jenes Bösewichts geboren hatte. Wie man sieht: die Welt ist schlecht! Ptolemäus Schuß ging aber nach hinten los: Cäsar interessierte sich näher für die Kornkammer Ägypten und ersetzte Ptolemäus kurzerhand durch seine Schwester Elizabeth Taylor, auch als Kleopatra bekannt. Wahrscheinlich wäre die Weltgeschichte anders verlaufen, wenn sie keine so hervorstechende schöne Nase gehabt hätte, oder so. Zurück in Rom holte Cäsar den ägyptischen Kalender aus dem Gepäck und führte eine Kalenderreform durch, die dann bis ins 16. Jh. galt. Außerdem versuchte er, nachdem die stärksten Gegner aus dem Weg geräumt waren, Recht und Ordnung wiederherzustellen und das Volk und die Bauern für sich zu gewinnen. Nach seiner Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit 44 v.Chr. hätte er vermutlich eine populistische Diktatur errichtet und neuen Schlachtenruhm im Osten gesucht (das kommt uns doch irgendwie bekannt vor ...), wenn ihn nicht im selben Jahr eine Verschwörung junger Adliger zum tödlichen Verhängnis geworden wäre. Unter den Mördern war auch sein Adoptivsohn Brutus, zu dem er seine bekannten letzten Worte »Auch du, Brutus!« sprechen durfte. Ist aber auch wirklich undankbar gewesen, das Bürschchen ...