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Assisi

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Wallfahrtstädtchen Assisi

Mal ganz ohne Franz ...

Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein in diesem mittelitalienischen Wallfahrtsstädtchen mit seinen prächigen Kirchen und, hoch oben, seinem Schloß La Rocca. Als Besucher kommen vorwiegend Pilger, die sich von den kulturbeflissenen Scharen in Venedig oder Florenz immer noch unterscheiden. In der Hauptreisezeit indes verschont der Massentourismus auch Assisi nicht, überwiegend in Gestalt nicht mehr ganz taufrischer amerikanischer Reisegruppen.

Einige haben es wahrscheinlich schon geahnt: Assisi war die Heimat des Hl. Franziskus. Als Sohn eines reichen Tuchhändlers schien er wahrlich nicht dazu bestimmt, der Nachwelt als Prediger der Armut und Humanität im Gedächtnis zu bleiben. So ging´s in seinen Jugendjahren denn auch eher turbulent und mondän zu. Erst nachdem er während eines der zahlreichen Kriege gegen Perugia verwundet und gefangengenommen wird, findet er seinen eigenen Weg. Barfuß, einen alten Stoffetzen um die Schultern und mit einem Seil als Gürtel, verbringt er sein restliches Leben als Wanderprediger und schafft sich viele Anhänger. Der Hl. Klara ging er bei der Gründung ihren Klarissen-Ordens zur Hand, ohne darauf die Schaffung eines eigenen Ordens zu vernachlässigen: den der Bettelmönche, später umbenannt in Franziskaner. Franziskus, ein mystisch veranlagter Zeitgenosse, soll zu den Vögeln des Feldes gesprochen – das brachte ihm später den Ruf eines verkappten Müslis ein – und die Stigmata empfangen haben. Übrigens verkündete er über die holde Weiblichkeit, dass jeder, der mit Frauen verkehre, »der Befleckung seines Geistes so sehr ausgesetzt sei, wie derjenige, der durchs Feuer geht, einer Versengung seiner Sohlen« (zitiert nach Karlheinz Deschners Standardwerk »Das Kreuz mit der Kirche« über deren Sexualgeschichte).