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Trastevere

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Trastevere und Gianicolo

Bodenständige Gegend mit Charm

Trastevere, das Stadtviertel »auf der anderen Seite des Tibers«, versprüht den Charme einer liebenswert-bodenständigen Gegend. Bezahlbare Wohnungen sind hier kaum noch zu ergattern, aber durch die malerischen Gassen läßt es sich nach wie vor trefflich schlendern. Vielerorts schimmert noch etwas von typisch römischer Lebensfreude durch: man braucht sich nur wenige Meter von jenen Straßen zu entfernen, die fest in der Hand der Touristenlokale sind.

Flohmarkt an der Porta Portese: sonntags vormittags, am Ende des Porto di Ripa Grande. So ziemlich alles ist dort zu finden, Klamotten – darunter Jeans und ganz nette Anzüge – diverse Spielsachen, Nepp, jede Menge Trödel und kleine Schätze. Eine Besonderheit: eine Ecke wurde für aus Rußland ausgewanderte Juden freigehalten, von denen viele in Ostia wohnen. Sie bieten dort alle möglichen Sachen feil, die sie in den Westen mit hinüberretten konnten. Vom Bahnhof Bus 27 und 23. Ganz wichtig: im Bus und auf dem Flohmarkt sich höllisch vor Taschendieben o.ä. Ganoven in acht nehmen!

Chiesa S. Cecilia in Trastevere: an einer hübschen Piazza gelegen. Birgt das Jüngste Gericht von Pietro Cavallini, das allerdings nur zwischen 11h und 12.30h (außer im August) zu begutachten ist. Vorher beim Benediktinerkloster im Hof läuten.

Chiesa S. Maria in Trastevere: Piazza Santa Maria, am anderen Tiberufer. Die erste in Rom errichtete Kirche, außerdem eine der schönsten an einem der hübschesten Plätze. Die Superlative häufen sich, aber das ist kein Zufall. Nicht so recht zusammen passen die Säulen – kein Wunder, stammen diese doch aus römischen Tempelbauten. Ein Fest fürs Auge die vergoldete Kassettendecke und die Mosaiken aus dem 12. Jahrhundert in Chor und Apsis.

Villa Pamphili: westlich von Trastevere. Fast immer menschenleer, inmitten üppiger Vegetation, durchlaufen die kleinen halb verfallenen Paläste im sich wandelnden Abendlicht die ganze Skala der goldkäfer- bis ockerfarbenen Töne.

Ein Eingang in der Via di San Pancrazio, nach dem gleichnamigen Tor; Zutritt aber auch vom Monteverde-Viertel aus (Via Pio Foà, Ecke Donna Olimpia). Ein Weg geleitet den Besucher von einem Ende zum andern, vorbei an lauschigen Hügelkuppen von einer unvergleichlich feierlichen Ruhe. Rom scheint Hunderte von Kilometern entfernt. Bei Sonnenaufgang wärmstens zu empfehlen.

Villa Sciarra: eine der geheimnisumwittertsten römischen Villen im Schatten der alten Stadtmauer, wenn man Trastevere bis zum hintersten Winkel durchquert. Fußkranke, Lahme und Faule nehmen Bus 44 oder 75; besser aber 44 über Indipendenza, Termini, Piazza Venezia, Trastevere und Via Dandolo. Dort aussteigen und die Hausnummer 45 aufsuchen (weiterer Eingang gegenüber der Via Nicolo Fabrizi, etwas weiter aufwärts).

Ein märchenhafter Garten wächst den Hügel hinauf, an dessen höchster Stelle die Villa thront. Lassen wir alles in Ruhe auf uns wirken: üppig wuchernde Pflanzen, glucksende Wasserbecken, zu Tierfiguren zurechtgestutzte Büsche und die zahllosen Statuen mit geheimnisvoller Patina, teils ihrer Gliedmaßen beraubt, aber immer noch voll praller Sinnlichkeit, mit einem stummen Lächeln auf den Lippen.

S. Pietro in Montorio: Via Garibaldi. Im 15. Jahrhundert ging das Gerücht um, St. Petrus sei an diesem Ort gekreuzigt worden; ein willkommener Vorwand, um gleich noch eine Kirche zu bauen. Rechts in einem Kapellchen sind zu sehen: die Flagellazione von Sebastiano del Piombo und vor allem der Tempietto – der »kleine Tempel« – eines der ersten Werke Bramantes.

Die Esplanade vor der Kirche beschert uns eine wunderbare Aussicht auf die Stadt.

Passeggiata del Gianicolo: die Promenade des Janiculum durchquert jene beliebte Anhöhe, die einst dem Gott Janus gewidmet war; daher der Name. Es wäre schade, die Passeggiata links liegen zu lassen: postkartenreife Aussicht über den Tiber, geheimnisvolle Winkel und malerische Behausungen in höchster Dichte, etwa in der Via degli Orti d´Alibert, einer der Querstraßen zur Via Lungaretta ...

Nationalgalerie für alte Kunst im Palazzo Corsini: Via della Lungara 10; Tel. 654 23 23. Öffnungszeiten 9-14h, sonn- und feiertags bis 13h. Gemälde aus dem 12.-16. Jahrhundert: Bruegel, Van Dyck, Rubens, Andrea del Sarto, Tizian, Caravaggio, Poussin. Sehenswert vor allem das Triptychon Das Jüngste Gericht von Fra Angelico in Saal II.

Villa Farnesia: Öffnungszeiten: 9-13h, sonn- und feiertags geschlossen. Herrschaftliche Villa aus dem 16. Jahrhundert, vom Bankier Agosto Chigi erbaut und von Raffael und seinen Gehilfen mit entzückend luftigen Fresken ausgeziert.