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Piazza del Popolo

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Von der Piazza del Popolo zur Piazza Colonna

Piazza di Spagna

Pincio: über eine Treppe im westlichen Halbkreis der Piazza del Popolo gelangt man auf ein höher gelegenes schmuckes Areal, wo im 19. Jahrhundert, zu napoleonischer Zeit, Valadier parkähnliche Gärten anlegen ließ. Die Terrasse des Piazzale Napoleone beschert eine lohnende Aussicht auf Rom und seine Kuppeln, vor allem bei Sonnenuntergang. So recht was für Romantiker.

Villa Borghese: inmitten des größten Park Roms, im Jahre 1902 eröffnet. Busse 95, 490 und 495 bringen alle Gehfaulen hin, die anderen marschieren fünf Minuten über den Pincio. Fahrradfahren ist im Park gestattet. Eine nette Sache ist auch eine kleine Bootsfahrt auf der größten Wasserfläche Roms, dem Larghetto, dessen Mitte die Kopie eines griechischen Tempelchens markiert. Im Nordwesten läßt ein zoologischer Garten stadtmüde Knirpse beim Anblick von Bären und Elefanten wieder aufleben. Die Beliebtheit der Anlage bei den Römern hat leider dazu geführt, dass man das Grün mit der Lupe suchen muß – schließlich darf der Rasen hier betreten werden. Der Park schließt an den Garten der Villa Borghese, die für den Kardinal Scipio Borghese erbaut wurde, an.

In der Villa Borghese kommen Kulturbeflissene dank einer Reihe von Museen auf ihre Kosten:

Museum der Villa Giulia: Piazzale Villa Giulia 9; Tel. 360 19 51. Mit den Bussen 19b und 30b zu erreichen. Eines der reichsten etruskischen Museen Italiens (allerdings sind alle Erklärungen auf italienisch gehalten). Öffnungszeiten: 9-14h von dienstags bis samstags, sonntags von 9-13h; montags und an einigen Feiertagen geschlossen.

Besonders sehenswert sind die Skulpturen aus Veii und der Sarkophag eines Ehepaars. Faszinierend ist dieses Museum zum einen dank der zahlreichen ausgestellten Kunstwerke, zum anderen aber auch wegen des Gebäudes: die Villa Giulia war immerhin jene Sommerresidenz, die Vignola im Auftrag des Papstes Julius III. hatte bauen lassen.

Nationalgalerie für moderne Kunst: Via delle Belle Arti 131; Tel. 80 27 51. Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags von 9-14h, freitags und samstags von 9-14h und von 15-19h, sonntags sogar von 9-20h. Montags geschlossen. Busse 115, 19b und 30b.

Stellt Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart aus, darunter jede Menge Pomp und erheiternde historische Monumentaldarstellungen. Daneben eine sehenswerte Auswahl an Futuristen und modernen italienischenr Künstlern (wie z.B. Canova, Ballà, Severini usw.). Von den Ausländern nennenswert: Malewitsch, Kandinsky, Max Ernst, Braque, Van Gogh, Duchamp, Utrillo. Außerdem auch moderne Skulpturen, davon viele englische Werke (z.B. Henry Moore); auch einige von Alexander Calder.

Galeria Borghese: Piazza Scipion Borghese 3; Tel. 85 85 77. Busse 52, 53, 910. Nur von 9-14h geöffnet, sonntags Toresschluß schon um 13h; montags ganztägig geschlossen. Achtung: Voranmeldung unabdingbar!

Kardinal Borghese widmete über fünfundzwanzig Jahre seines Lebens der Aufgabe, eine der wichtigsten Kunstsammlungen auf die Beine zu stellen. Als dann der junge Camillo Borghese eine Schwester Napoleons ehelichte, mußte er seinem kaiserlichen Schwager eine ordentliche Portion aus der Gemäldesammlung abtreten, um die Errungenschaft zu bezahlen. Ein paar Meisterwerke sind trotzdem noch an Ort und Stelle zu sehen: die berühmte Statue der Pauline Borghese (die besagte Schwester) von Canova und zahlreiche Gemälde von Berninis (darunter der David sowie Apollo und Daphne), die meisterhaften Gemälde Pinturicchios, Raffaels (die berühmte Grablegung), Dürers, Domenichinos (Diana bei der Jagd), Caravaggios (La Madonna delle Palafreniere und viele andere Bilder), Correggios (Danae), Antonello da Messinas (Bildnis eines Mannes) und Tizians (Heilige und Profane Liebe), um nur einige der außergewöhnlichsten Werke zu nennen.

Villa Medici: Viale dei Monti 1; U-Bahn A bis Spagna, Bus 115. Zu Fuß: vom Piazzale Napoleone auf dem Pincio nehme man die Viale Mickievicz, die weiter unten in die Viale della Trinità dei Monti übergeht. Die Villa liegt oberhalb der letzteren. Normalerweise ist der Zutritt verwehrt, aber bei einer der zahlreichen Veranstaltungen, die im Hause stattfinden – es beherbergt die Académie de France (Tel. 67 61), die Ausstellungen, Konferenzen, Kolloquien und anderes ausrichtet – kann man eventuell mit hineinschlüpfen. Das Programm erhält man im Centre Culturel Français an der Piazza Campitelli 3, (am Marcellus-Theater, Nähe Quirinale), Tel. 678 90 20 oder 679 42 87, montags bis freitags von 9-18h. Wer es schafft, sich eine Einladung zu einer der Veranstaltungen zu besorgen, kann als Gast des Instituts sogar in der Villa logieren. Normalerweise ist das Künstlern französischer Nationalität nach einem hart umkämpften Wettbewerb vorbehalten, um ihnen einen künstlerisch fruchtbaren Aufenthalt in Rom zu ermöglichen.

Zur Villa selbst ist zu sagen, dass sie im 16. Jahrhundert für den Kardinal Ricci di Montepulciano genau an jener Stelle errichtet wurde, wo sich die lukullischen Gärten befanden. Kurze Zeit darauf ging sie in den Besitz des Kardinalkollegen Ferdinand de Medici über.

Trinità dei Monti(oder Trinité des Monts): eine der fünf französischen Kirchen in Rom. Von der Piazza di Spagna aus über die Spanische Treppe zu erreichen; von der Villa Medici führt die Viale della Trinità dei Monti zur Kirche hinunter. U-Bahn A bis »Spagna«, Bus 115. Die Kirche erhebt sich oberhalb der Treppe gleichen Namens. Der französische König Karl III. gründete sie nach manchen Irrungen und Wirrungen im Jahre 1495, und im 19. Jahrhundert wurde sie hauptsächlich von Künstlern, die sich in der Villa Medici aufhielten, sorgsam wiederhergestellt. Das einschiffige Innere des Sakralbaues, in dem der Konvent der Dames du Sacré-Coeur untergekommen ist, ist eher schlicht als schön, aber die Kreuzabnahme Volterras in der zweiten Kapelle links lohnt eine nähere Inspektion. Markant ist vor allem die vollkommen symetrische Fassade der Kirche, die von der Piazza di Spagna aus zu erkennen ist.

Scale della Trinité dei Monti: auf dem Weg zur Piazza di Spagna auf der »Spanischen Treppe« unbedingt haltmachen, um deren Formenreichtum gebührend zu bewundern. Seit 1577 planten die Franzosen, ihre Kirche mit dem darunter liegenden Platz, damals Piazza della Trinità genannt, zu verbinden. Auf Verlangen Mazarins veranstaltete man 1600 einen Wettbewerb. Aber vor 1723 geschah nichts. Fünf Jahre später standen die Scale della Trinità dei Monti oder auch Scale di Spagna, finanziert von einem französischen Botschaftsrat. Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein aus dem Garten des Sallustus stammender Obelisk oben am Treppenabsatz aufgestellt. Haufen junger Touristen erholen heute ihre vom stundenlangen Pflastertreten rauchenden Gehwerkzeuge an der berühmten Treppe, und liebeshungrige römische Männer, auf der Suche nach »Beute«, lassen hier ihre Blicke schweifen. Ihre Bemühungen können allerdings äußerst penetrante Züge annehmen.

Piazza di Spagna: für die Bequemen: U-Bahn A, Haltestelle »Spagna«, oder Busse 52, 53, 56, 58, 61, 85, 115, 119.

Als im 17. Jahrhundert der spanische Botschafter seine Residenz hier aufschlug, kam der Platz am Fuß der Trinité dei Monti zu seinem Namen. Mekka der Touristen; hat bis heute aber noch nicht den Reiz eingebüßt, der im vergangenen Jahrhundert Maler und Schriftsteller in seinen Bann zog. Beim Anblick der blühenden Azaleen, die sich im Mai alle 137 Stufen hinaufziehen, verstehen wir den Ausruf Gabriele D´Annunzios: »Alle Schönheit Roms ist in diesem Ort enthalten!«. Ein hübscher Steinbrunnen in Gestalt eines gesunkenen Bootes, Barcaccia, trägt das Emblem der Barberini. Er wurde vom Vater Berninis entworfen. Glasklares Wasser strömt unablässig hinein.

Gegenüber der Trinité dei Monti, liegt links am Fuß der Treppe ein Teesalon, der Babington´s English Tearoom, eine feine, aber auch im Preis auf das gehobene Publikum zugeschnittene Adresse für angelsächsisch Angehauchte und Teeliebhaber. Der englische Romantikdichter Keats, dessen Haus an der Piazza di Spagna Nr. 26 zu besichtigen ist, soll regelmäßig hier eingekehrt sein. Jedem sein »Cup of Tea«: für die Anhänger der weniger gediegenen Geschmacksrichtung hat sich 1986 gleich gegenüber die Rinderhackschmiede McDonalds eingenistet. Tee oder »Hämbörger«? Das gerät hier zur Prinzipienfrage.

Einkaufsstraßen: von der Piazza di Spagna zweigen zahlreiche Ladenstraßen ab, in denen man in Rekordzeit sein Geld loswird. Antiquitätenliebhaber durchpflügen mit Vorliebe die Via del Babuino, welche diePiazza di Spagna mit der Piazza del Popolo verbindet. Wer seine Garderobe ergänzen oder einen Schaufensterbummel unternehmen möchte, hält sich an die Via dei Condotti und die angrenzenden Straßen. In der Nr. 86 der Via dei Condotti lockt das Caffè Greco.

Der kürzeste Weg zur Piazza Colonna führt durch die Via Due Macelli, der man bis zur Via del Tritone folgt, von der man auf den Corso Vittorio Emmanuele II gelangt. Von dort sind es nurmehr wenige Schritte.