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Allee der Tempel

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Schutz der Götter ...

Von einem Gott zum nächsten

Kastor-und-Pollux-Tempel: mit seinen drei prächtigen korinthischen Säulen aus der Augustuszeit besonders oft von Fotojägern unter Beschuß genommen. Der Tempel wurde im 5. Jahrhundert v.Chr. errichtet, nachdem Kastor und Pollux den Römern angeblich bei der Schlacht gegen die Latiner am Regillussee erschienen waren. Gleich nebenan der Juturna-Brunnen, an dem die legendären Zwillinge nach dem Kampf ihre Pferde tränken ließen und dem römischen Volk den Sieg verkündeten.
Chiesa S. Maria Antiqua: im 16. Jahrhundert in Nebengebäuden des Palastes von Tiberius und Caligula erbaut. Wegen Restaurierungsarbeiten der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Schade, denn die Kirche birgt bewundernswerte Fresken aus dem 6. und 7. Jahrhundert.
Vesta-Tempel (Göttin des Hausfeuers): in seinem jetzigen Zustand aus dem 3. Jahrhundert n.Chr. stammend, doch sollen seine Ursprünge bis ins 6. Jahrhundert v.Chr., also fast bis in die Frühzeit Roms, zurückreichen. So wurde z.B. festgestellt, dass die ungewöhnlich runde Form des Tempels an eine primitive Herdrundhütte erinnert. Das Haus der Vestalinnen war ein zweistöckiges, geräumiges Gebäude mit Atrium in der Mitte – ein hübscher Hof, von einer Säulenhalle und Vestalinnenstatuen gesäumt, mit Wasserbecken in der Mitte. Die Mädchen, die ihr Priesterinnenamt dreißig Jahre lang ausüben mußten (zehn Jahre Ausbildung, zehn Jahre Praxis und zehn Jahre Lehrtätigkeit), hatten so ein schönes Haus verdient. Sie entstammten alle den erlesensten römischen Familien und waren anfangs zu viert, dann zu sechst und schließlich zu siebt. Ihre Aufgabe war es, auf die heilige Flamme der Stadt zu achten. Sie mußten ein Keuschheitsgelöbnis ablegen, um sich ganz ihrer Pflicht widmen zu können, und eine symbolische Ehe eingehen: in früher Zeit mit dem König, später mit dem Pontifex Maximus. Wehe der, die ihrem fleischlichen Verlangen nachgab: sie wurde bei lebendigem Leib begraben. Auch sonst herrschten strenge Sitten: Verlöschenlassen des heiligen Feuers etwa zog unweigerlich Geißelhiebe nach sich.
Regia: angeblich die Behausung des römischen Königs Numa Pompilius (715 bis 672 v.Chr.), Nachfolger des Romulus. Danach Sitz des Pontifex Maximus, der höchsten Persönlichkeit in der religiösen Hierarchie Roms.
Tempel des Antonius und der Faustina: zunächst von Antonius Pius, dem Nachfolger Hadrians, seiner Frau Faustina zugedacht (angeblich hat sie dies jedoch kein bißchen verdient; ah, l´amour ...). Nach dem Tod des Kaisers ließ der Senat den Tempel beiden Eheleuten widmen. Eine massige Kolonnade auf einem Podium erregt die Aufmerksamkeit des Betrachters. Im 8. Jahrhundert wurde eine Kirche in den Tempel hineingebaut, die im 17. Jahrhundert erneuert wurde: daher die barocke Fassade, die wegen der Kolonnade etwas nach hinten versetzt wurde.
Neben dieser Mischung aus Kirche und Tempel erhebt sich eine Nekropole aus der Zeit des Romulus, aus der mehrere Exponate stammen, die jetzt im Antiquarium Forense (s. unten) zu bestaunen sind.
Romulustempel: ein Rundbau, dessen hinterer Teil in eine Kirche, nämlich S.S. Cosma e Damiano, umgewandelt wurde. Es handelt sich bei diesem Romulus nicht etwa um den berühmten Stadtgründer, sondern um den Sohn des Maxentius (Kaiser in den Jahren 306-312 n.Chr.), der diesen Tempel auch errichten ließ. Prächtige Fassade mit zwei Porphyrsäulen und einem Bronzetor aus dem 4. Jahrhundert n.Chr.
Maxentius-und-Konstantin-Basilika: auch dieses Bauwerk, stilbildend für die abendländische Baukunst, geht auf Maxentius zurück. Konstantin, sein Konkurrent und Nachfolger, ließ die Basilika nach seinem Geschmack vollenden. Vor den anderen beiden Basiliken zeichnet sich diese, die ebenfalls profanen Zwecken diente, durch ihre kühne Konstruktion aus: nur drei Schiffe unterteilen die Weite des riesigen Innenraums. Den Pfeilern, welche dieSchiffe trennten, waren acht korinthische Säulen vorgelagert; die einzige intakte davon schmückt heute das Portal von Santa Maria Maggiore. Eine der zahlreichen Statuen, die dem Gebäude einst zur Zierde gereichten, existiert noch immer und kann – allerdings nur in Fragmenten – im Hof des Konservatorenpalastes auf dem Kapitol begutachtet werden. Sie befand sich ursprünglich in der westlichen Apsis der Basilika und stellte Konstantin dar. Liebhabern klassischer Musik sei verraten, dass dort im Sommer Konzerte stattfinden.
Antiquarium des Forums: im alten Konvent der Kirche Santa Francesca Romana, die aufgrund ihres schönen Renaissance-Klosters selbst sehenswert ist. Dort sind alle möglichen Funde versammelt, die man im Forum ausgegraben hat, angefangen bei den Objekten aus der Nekropole aus der Zeit des Romulus. Undurchsichtige Öffnungszeiten, im Prinzip aber identisch mit jenen des Forums.
Titusbogen: wurde zum Andenken der Eroberung (und Zerstörung) Jerusalems durch Kaiser Titus 70 n.Chr. errichtet. Der einteilige Bogen markiert das äußerste Ende der antiken Stadt, an der Gabelung der Via Appia. Wunderbare Fresken schmücken ihn: u.a. die Himmelfahrt des Titus, dessen Seele von einem Adler hinaufgetragen wird (wir dagegen werden kräftig flattern müssen!), ein Vierspänner (Quadriga), gelenkt von Roma, während Titus und die Siegesgöttin Victoria im Wagen hocken ...