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Der Stadtrand

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Weitere Streifzüge am Stadtrand

Jenseits der Mauern

Wer die ausgetretenen Pfade der Touristenströme verläßt und sich jenseits der Aurelianischen Stadtmauer begibt – 19 km lang, durchbrochen von zahlreichen Pforten und im 3. Jh. zu dem Zwecke errichtet, die Römer vor dem Ansturm der wilden Germanen zu retten, was sich noch heute als undurchführbares Unterfangen erweist – der wird auch hier hochinteressante Monumente vorfinden.

Appia Antica

Vom Kolosseum führt Buslinie 118 zu den Katakomben. Unterwegs, gleich hinter der Porta San Sebastiano, einen Blick auf die Quo Vadis-Kirche werfen (auf der linken Seite). Der Legende zufolge stieß an diesem Ort Petrus, der vor der von Nero befohlenen Christenverfolgung nach dem Brand Roms flüchtete, auf Jesus. »Domine, quo vadis?«, fragte er diesen (deutsche Fassung: »Herr, wohin gehst Du?«). Der Angesprochene soll geantwortet haben: »Nach Rom, um mich erneut kreuzigen zu lassen.« Dieser Wink mit dem Zaunpfahl bewegte Petrus zur Umkehr. Offensichtlich war er doch nicht so ein Angsthase, da er dort gleich verhaftet und gekreuzigt wurde.

Die Via Appia: im Gegensatz zu unseren heutigen Fernstraßen ganz romantisch mit ihren großen antiken Pflastersteinen und den genauso alten Ruinen zu beiden Seiten. Die Straße führte ursprünglich nur bis nach Capua (312 v.Chr.), wurde dann aber bis nach Benvenento und Brindisi verlängert (191 v.Chr.). Friedhöfe waren innerhalb der Stadt verboten, weshalb uns links und rechts des Weges alle möglichen Grabmäler und Katakomben begegnen.

San-Callisto-Katakomben: neben der Haltestelle der Buslinie 118. Zutritt von 8.30-12h und von 14.30-17.30h. Mittwochs kein Publikumsverkehr. Den Eintritt können wir uns gerade noch leisten.

Die Katakomben von San Callisto erfreuen sich des größten Zulaufs, da dort einige Päpste aus dem 3. Jahrhundert begraben liegen.

Domitilla-Katakomben: gleiche Öffnungszeiten wie oben. Nur halt dienstags statt mittwochs geschlossen. Zugang von der Via delle Sette Chiese 282. Die Katakomben entpuppen sich als imposante Labyrinthe übereinanderliegender Höhlen.

San-Sebastiano-Katakomben: Via Appia Antica 132. Öffnungszeiten: 8.30-12h und 14.30-17h. Donnerstags kein Einlaß. Führungen in allen Sprachen. Erträglicher Eintrittspreis. Mittwochs ist eine Menge los, weil an diesem Tag einige andere Katakomben Friedhofsruhe halten.

Grabmal der Caecilia Metella: rundes Mausoleum von 20 m Durchmesser, das gegen Ende der Republik errichtet wurde.

Basilika S. Paolo fuori le Mura

Mit der U-Bahn B zu erreichen; man tauche an der Haltestelle »San Paolo« auf. Busse 23, 170, 223, 318, 673, 707, 766.

Paulus wurde in Tarsus (Kleinasien) geboren, starb allerdings in Rom, als der teuflische Nero in Verlegenheit um einen Sündenbock war, dem man die Zündeleien unterschieben konnte, die im Jahre 64 die halbe Stadt in Brand setzten. Die erste Basilika am Ort seines Begräbnisses entstand 324 (das Grab hat man gefunden). Im Laufe der Zeit wurde das bescheidene Gemäuer durch prächtigere Bauten ersetzt, aber eine verheerende Feuersbrunst im Jahre 1823 machte alles bis auf das Kloster aus dem 13. Jahrhundert zunichte.

Die heutige Kirche wurde 1850 eingeweiht und stellt eine Rekonstruktion der alten dar. Sie beeindruckt vor allem durch ihre Massigkeit. Zwar ist auch die Fassade, der ein Atrium vorgelagert ist, imposant, aber das eigentlich Bemerkenswerte ist das Innere: fünf Schiffe werden von einem wahren Säulenwald voneinander abgegrenzt. Der gläubige Katholik beugt sein Knie vor dem Ciborium Arnolfo di Cambios;, das den Hauptaltar überfängt und 1285 seiner Bestimmung übergeben wurde, vor dem Osterkandelaber aus dem 12. Jahrhundert von Nicola d´Angelo; und Pietro Vassaletto; und der Heiliggeistkapelle linker Hand der Apsis.