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Pompeji

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Pompeji

Lebendig begrabene Stadt

Von Neapel aus per Zug erreichbar – mit der Circumvesuviana, im Untergeschoß des Hauptbahnhofes an der Piazza Garibaldi. Am Haltepunkt »Pompeji Villa dei Misteri« aussteigen. In der Nähe der Haupteingang zur Ausgrabungstätte bzw. Zeltplätze und Lokale. Interrailkarten gelten auf dieser Strecke nicht! Autotouristen steht ein Parkplatz in der Nähe der Ausgrabungsstätte zur Verfügung: quasi die einzige Parkmöglichkeit zu einem Wucherpreis.

Kost & Logis

Wenig los, was die Hotels betrifft. In der Nähe der ausgegrabenen Stadt existieren einige Zeltplätze, zwar gut eingerichtet, aber im Sommer brechend voll. Außerdem wird´s dort wegen der nahen Autobahn teuflisch laut. Wirklich nur als Notnagel zu betrachten.
Camping Zeus: in Bahnhofsnähe; man schlage die schmale Asphaltstraße, die Via Villa dei Misteri, ein, die zur gleichnamigen Villa führt. Der Zeltplatz ist unmittelbar nebenan. Mit dem Auto gleich links, wenn man aus Richtung Neapel kommend in Höhe der historischen Stätte die Autobahn verläßt. Hier ist es noch am ruhigsten. Ordentliche Sanitäranlagen mit Gratisduschen. Die noch schwachen Bäume sind ein Hinweis auf das geringe Alter der ganzen Anlage; trotzdem wird man schon einige finden, die etwas Schatten spenden.
Hotel Vittoria: etwa fünf Minuten von den Ruinen und dem Platz mit den vielen Souvenirläden und Lokalen. Tel. 861 08 15. Bäume umgeben das große altmodische Gebäude. Alle achtundzwanzig Kammern mit eigenem Bad. Häufig belegt wegen seiner günstigen Lage und weil es eines der wenigen Hotels in der Gegend ist. Überfordert das Portemonnaie des gemeinen Rucksacktouristen.
Ristorante Suisse: Piazza Esedra, dem Haupteingang gegenüber. Unbeeindruckt vom Touristenrummel hat sich dieses Lokal eine lobenswerte Authentizität bewahrt. Schmackhafte und frische Speisen, bemerkenswerte Auswahl an Eis und eine wirklich freundliche Bedienung. Große Terrasse unter schattigen Bäumen. Halbwegs preiswert.

Vesuv (Monte Vesuvio)

Es heißt, der Vesuv – derzeit etwa 1270 m hoch (die Gipfelhöhe verändert sich nach jedem Ausbruch) – sei erloschen. Dabei vergißt man, dass 1944, genau am Tag der Bombardierung durch die Alliierten, der Vulkan für kurze Zeit wieder zum Leben erwachte. Man erzählt sich übrigens, dass nicht wenige amerikanische Soldaten an Bord ihrer Schiffe auf die Knie sanken, weil sie in dieser merkwürdigen zeitlichen Übereinstimmung ein Zeichen Gottes erblickten. Kurz, der Vesuv ist allenfalls eingeschlafen und wir kennen andere, geeignetere Gegenden, wo man sich ein Ferienhaus kaufen kann. Dabei sind die unteren Hangabschnitte, da besonders fruchtbar (Obst- und Weinbau), dicht besiedelt. Alles reine Nervensache ...

Mit dem Auto fährt man über die Autobahn bis zur Ausfahrt »Ercolano«, dann 13 km dem Wegweiser »Vesuvio« folgen. Von Neapel nimmt man den Zug nach Ercolano und dann ein Taxi bis zum Fuß des Berges. Zu fünft wird die Sache wieder bezahlbar. Sich dabei stets vor Halsabschneidern in acht nehmen! Unbedingt nach den Rückfahrtzeiten fragen. Von der Endhaltestelle der Taxis noch sportliche zwanzig Minuten zu Fuß über die Lavafelder. Warme Sachen zum Überziehen nicht vergessen. Der Zugang zum Krater ist inzwischen mautpflichtig. Aus dem eindrucksvollen Krater steigen immer noch Dampfkringel (Fumarolen) auf, die daran erinnern, dass der Vesuv womöglich einen leichten Schlaf hat. Einheimische führen staunenden Touristen vor, wie man auf den Felsspalten Eier hartkocht. Der Ausflug ist eigentlich nur wegen des Rauchs atemberaubend, es sei denn man erwischt einen Tag mit klarer Sicht und tollem Panorama über den Golf von Neapel. Am Horizont die Umrisse von Capri.