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Ravello

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Ravello

Besuch im Tal des Drachen

Von Amalfi aus verkehrt stündlich ein Bus, doch der braucht eine ganze Weile. Wer sich auf seine eigenen Füße besinnt, benötigt ab Atrani anderthalb Stunden. Auf der Piazza Umberto I. in Atrani unter dem Bogen des Uhrturms hindurch und bis zur Trattoria Il Dragone bergauf. Dann geht´s weiter über die Treppen rechts vom Restaurant. Wir keuchen weiter die Treppen bergan, die sich zu einem Weg mausern, und folgen diesem bis zur Straße, zwei Kilometer vor Ravello. Die Treppen rechts schließlich kürzen die Strecke ab. Sich nicht beirren lassen: das beim Aufstieg in Sicht kommende Dorf ist nicht Ravello! Das schmiegt sich nämlich an die rechte Flanke des Tals und hält sich bis zuletzt verborgen. Hört sich alles reichlich verzwickt an, aber wer wirklich gerne wandert, wird begeistert sein.

Die Dächer Ravellos überragen den Golf von Salerno; auch der Hang ist bis hinunter zum Valle del Dragone (Drachental) mit Häusern bestückt. Gassen, überwölbte Passagen, hängende Gärten; kurz, eine Augenweide, ein Städtchen, das nicht an Charakterschwäche leidet. Die Handelsbeziehungen mit Sizilien und dem Orient im Mittelalter haben bedeutenden Einfluß auf die hiesige Architektur gehabt.

Unterkunft

Eine Reihe schmucker Pensionen mit Garten bieten Unterschlupf, darunter:

Hotel Giordano e Villa Maria: Via S. Chiara 2, Tel. 85 79 70, Fax: 85 70 71. Traumhaft! Freundlicher Empfang und luxuriöse Suiten. Mächtig schick und dabei gar nicht mal so furchbar teuer; hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis. Die leckeren Mahlzeiten können auf einer grasbewachsenen Terrasse mit grandioser Aussicht auf Meer und Berge eingenommen werden.

Sehenswert

Duomo: architektonisches Zeugnis des 11. Jahrhunderts, im 18. Jahrhundert aber umgestaltet. Kostbares Bronzetor aus dem 12. Jahrhundert: vierundfünfzig von Barisano da Trani bearbeitete Platten stellen die Passionsgeschichte nach. Innen dem barocken Stilempfinden angepaßt. Man richte sein Augenmerk auf die Kanzel aus dem 13. Jahrhundert. In der Kapelle San Pantaleone wird eine Ampulle mit dem Blut des Heiligen aufbewahrt. Angeblich verflüssigt es sich jedes Jahr am S. Pantaleonetag, wie übrigens auch schon das Blut des Heiligen Gennaro zu Neapel. Wir tippen darauf, dass Pantaleone derjenige war, der abgekupfert hat.
Villa Rufolo: Nähe Duomo, auf einem das Meer überragenden Vorsprung. Zierliche Gärten, wo im Sommer Konzertmusik erklingt. Besonders gerne wird Wagner gespielt, zum Gedenken an dessen Aufenthalt in dieser Villa. Natürlich – langsam gewöhnen wir uns daran – eine wunderschöne Aussicht von der Plattform des Turmes aus dem 11. Jahrhundert, der im Garten emporragt. Der Palast wurde sorgfältig renoviert. Sehenswert auch der quadratische Innenhof, der an einen orientalisch angehauchten Kreuzgang erinnert.
Villa Cimbrone: wieder mit beeindruckender Aussicht auf das Meer; die Villa ist auch sonst ebenso reizend wie die vorherige. Eleganter Kreuzgang; zu besichtigen ist ferner der hübsche Saal mit Spitzbogengewölbe. Lauschige Gärten; noch schöne Aussicht vom Belvedere (daher der Name). Unter uns: diese Villa war 1938 das Liebesnest von Greta Garbo und Leopold Stokowski.