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Amalfi

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Amalfi

Wegweisende Hafenstadt

Eine hübsches Städtchen, dem im übrigen der ganze in diesem Kapitel behandelte Küstenabschnitt seinen Namen verdankt. Amalfi, in einen Felstrichter gezwängt, mit Blick auf das tiefblaue Meer, erlebte vom 9. bis 11. Jahrhundert seine Blütezeit, als die »Republik von Amalfi« die bedeutendste auf Seehandel beruhende Republik Italiens war und mittels ihrer zahlreichen Kontore intensive Handelsbeziehungen vor allem zum Orient unterhielt. Hier wurde zum ersten Mal in der Welt ein »Seefahrtkodex« (Tavole Amalfitane) beschlossen, der nun im Rathaus aufbewahrt wird. Dieses Gesetzbuch war seit dem 11. Jahrhundert lange Zeit für die gesamte Schiffahrt im Mittelmeer maßgeblich.

Die amalfitanischen Schiffe waren die ersten, die sich zur Orientierung auf offener See des Magnetfeldes der Erde, also eines Kompasses, bedienten.

Kost & Logis

Kein Zuckerschlecken, hier in der Ferienzeit eine Bleibe zu ergattern.
Pensione Proto: Salita dei Curiali 4, Tel. 87 10 03. Von der Hauptstraße in eine enge Straße einbiegen, in die ein Schild zeigt, das den Weg zur Kirche M. Addolorata weist. Im Sommer nur mit Halbpension. Fast eine Art Jugendherberge, deren Kundschaft sich vornehmlich aus Familien zusammensetzt. Dusche auf dem Flur. Erfreulich preiswert.
Hotel Amalfi: Via dei Pastai 3, Tel. 87 24 40, Fax: 87 22 50. In einer Gasse links von der Hauptstraße (beschildert). Blitzblanke Zimmer mit Bad und Garten. Noch bezahlbar. Im Sommer ist Halbpension verbindlich. Solide Mahlzeiten auf der Terrasse unter dem Hoteldach.
Hotel Cappuccini: Via Annunziatella 46. In einem alten Kloster aus dem 13. Jahhundert. Wer meditieren möchte, dem steht auch ein Kreuzgang zur Verfügung. Eine tolle Sache ... so man es sich leisten kann.
Hotel La Luna: noch eine Klasse luxuriöser. Wieder in einem Kloster mit Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert.
A Scalinatella: Piazza Umberto I., Tel. 87 14 92. Im Nachbardorf Atrani, etwa zehn Minuten zu Fuß. Von Amalfi aus folge man der Küstenstraße Richtung Salerno. Vor dem Tunnel die Treppe durch das Restaurant Zaccaria Richtung Meer hinuntersteigen. Unten dann durch die Arkade. Zimmer für zwei, vier oder sechs Personen. Küche und Bad zur freien Benutzung.
Da Gemma: Via Fra´ Gerardo Sasso 9, Tel. 87 13 45. Donnerstags, im Januar und im Februar geschlossen. Neben dem Duomo. Von ein und derselben Familie seit 1931 geführt. Hat sich auf Meeresfrüchte verlegt: z.B. Vongole veraci (mit großen Muscheln) oder Zuppa di Pesce. Wenn die gesalzenen Preise nicht wären ...

Sehenswert

Duomo: im 11. Jahrhundert errichtet, aber mehrmals umgebaut, besonders im 13. Jahrhundert und in der Barockzeit. Mit teilweise romanischem Campanilen, dessen arabisch anmutende Spitze eigentümliche grüne und gelbe Dachziegel aufweist. Schmucke und imposante mehrfarbige Fassade, im letzten Jahrhundert nach dem ursprünglichen Modell wiederhergerichtet. Das schwere Bronzetor wurde einer Inschrift zufolge in Konstantinopel gegossen. Innenausstattung im Barockstil mit zwei antiken Säulen im Vorfeld des Chores. Ferner kunstvolle Liturgiegegenstände: Kandelaber, Ambonen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Nicht vergessen, auch einen Blick in die Krypta zu werfen, wo die Reliquien des Heiligen Andreas, dem der Dom übrigens geweiht ist, aufbewahrt werden.

Neben der Piazza del Duomo ein Irrgarten von Gassen und Treppen, von überwölbten Durchgängen und kleinen Plätzen mit murmelnden Brunnen.
Paradieskreuzgang: aus dem 12. Jahrhundert. Der Name ist gerechtfertigt: ein hübscher Garten, mit arabisierenden Arkaden umgeben. Im 13. Jahrhundert zu einem Friedhof umfunktioniert.
La Valle dei Mulini (Mühlental): vom Duomo zunächst über die pittoreske Via Genova, dann den Stromschnellen entlang, welche dieMühlen mit Wasser versorgten. Hier soll auch zum ersten Mal in Europa Papier hergestellt worden sein. Einen – übrigens erholsamen – Fußmarsch von etwa einer Stunde bis dorthin einkalkulieren.