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Sehenswert

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Sehenswert

Labyrinthartige Felshöhlen

Sassi: jener Teil Materas, der auf mehreren Ebenen in die Felswände gehauen ist. Er ist in zwei »Viertel« aufgeteilt: den Sasso Barisano im Norden (Richtung Bari) und den Sasso Caveoso im Süden. Beide sind zur Gravina, der Schlucht, in deren Tiefe ein Sturzbach rauscht, hin ausgerichtet, werden aber durch einen Felssporn voneinander getrennt, auf welchem der Duomo thront.

Mehrere Mönchsgruppen, die aus Kleinasien zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert geflohen waren, hatten in diesen Felshöhlen Unterschlupf gefunden. Später ließen sich dort auch andere Bevölkerungsgruppen nieder, vor allem Bauern. So wurde eine merkwürdige Art des Wohnens ins Leben gerufen: das Dach eines Hauses stützte gleichzeitig das eine Etage höher liegende Haus. So bildeten sich auch Gassen, Terrassen, kleine Plätze ... ein echtes Labyrinth! In den fünfziger Jahren sind die Sassi von ihren ursprünglichen Bewohnern verlassen worden. Heute pflegen Künstler und Kunsthandwerker, die dem Viertel zu neuem Leben verhelfen wollen, die alte Wohntradition.

Zwecks Besichtigung wende man sich an die Kinder, die an den verschiedenen Eingängen warten und die Sassi wie ihre Westentasche kennen, was sich, angesichts der Tatsache, dass man sich in diesem Labyrinth verirren könnte, als überaus nützlich erweisen wird.

Sich zuvor vom Panaromaweg aus, der Strada dei Sassi, einen Überblick verschaffen.
Felskirchen: wir können hier unmöglich alle einhundertzwanzig heute bekannten aufzählen! Die meisten befinden sich im Sasso Caveoso. Einige datieren aus dem 6. Jahrhundert, stammen also noch aus der Zeit vor der Ankunft der Mönche!

Madonna della Croce: aus dem 11. Jahrhundert. Prächtiges Fresko im Schiff: die Madonna mit Kind und, in griechischen Buchstaben, die Inschrift Angelus Gabriel und Angelus Rafael.

S. Nicola dei Greci: dort wurden im 13. Jahrhundert Buße tuende Palästinenser aufgenommen. Anmutige Fresken in den Apsiden verraten byzantischen Einfluß.

Santa Lucia alle Malve: gewährte bis zum Ende des 12. Jahrhunderts den Benediktinern Unterschlupf. Daher die Zellen, die im Fels eingelassen sind. An der Decke der aus dem 8. Jahrhundert stammenden Kirche vermitteln fünf Kreise den Eindruck, als ob es sich um eine Kuppel handelte. Unter dem Sakralbau läßt sich eine Nekropole besichtigen.

Santa Maria de Idris: von Belang besonders wegen der mit Fresken aus dem 12. Jahrhundert übersäten Galerie, die sie mit S. Giovanni in Monterrone verbindet.

Kathedrale (Duomo): im apulisch-romanischen Stil im 13. Jahrhundert erbaut. Kunstvoll gearbeitete Portale. Die geschnitzten Chorstühle stammen aus dem 15. Jahrhundert. Der Clou ist aber das Fresko der Madonna della Bruna (13. Jahrhundert) in der ersten Kapelle des linken Seitenschiffes. Am äußersten Ende des Querschiffes noch eine bemerkenswerte Steinkrippe (1534) von Altobello Persio, einem Künstler aus der Region: scheint thematisch direkt aus dem Leben in den Grotten von Matera gegriffen. Sich auch die Verkündungskappelle näher anschauen.

Ridola-Nationalmuseum: im alten Kloster Santa Chiara aus dem 17. Jahrhundert. Exponate von der Urzeit bis heute, die in der Umgebung ausgegraben wurden. Wird vor allem Hobbyarchäologen interessieren.

Belvederi: etwa vier Kilometer von Matera. Über dier SS 7 Richtung Laterza, von da aus in eine kleine Straße nach rechts (dem Schild »Belvedere« folgen). Es gibt deren zwei, und sie bieten eine erstklassige Sicht auf die Sassi auf der anderen Seite der Gravina.