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Apulien

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Apulien

Barocke Einflüsse im fruchtbaren Süden

Die waldarme Region Puglia am Absatz des italienischen Stiefels ist nicht die Achillesferse Italiens, sondern hält durchaus einige Trümpfe in der Hand: schon das antike Apulien war für seinen Wohlstand und seine Fruchtbarkeit vielbeneidet. Wer´s nicht glaubt, kann dies im archäologischen Museum von Tarent nachprüfen, wo dem Besucher eine prächtige Sammlung von Keramik und Juwelen ein eindrucksvolles Zeugnis dieser vergangenen Zeiten vermittelt.

Geprägt wurde Apulien besonders von der Regierung Friedrichs II. (1220-1250) und überhaupt vom 13. Jahrhundert, seiner Blütezeit, was Handel, Landwirtschaft und Kunst betrifft. Das war die Epoche der großen Pilgerfahrten und der Kreuzzüge, und die Region profitierte von ihrer günstigen Lage zwischen der christlichen Welt und dem Orient. Burgen und Kathedralen wurden aus dem Boden gestampft: die Festungen von Bari und Castel del Monte; die Kathedralen von Trani, Bari, Barletta ... Einflüsse aus allen vier Himmelsrichtungen finden sich auf apulischem Boden wieder: lombardische, pisanische, byzantinische, arabische. Aus dieser Mischung entstand eine eigene apulische Kunst, deren eigentümlichstes Merkmal die erstaunlichen Bestiarien, groteske skulptierte Tierdarstellungen, sind.

Die Renaissance dagegen fand in der Gegend wenig Nährboden. Dafür erreichte die Kunst einen neuen Höhepunkt mit dem Barock, der hier einige seiner originellsten Vertreter findet. Die Kathedrale von Lecce ist mit ihrem fügsamen, zarten, ockerfarbenen Gestein ein gelungenes Beispiel. Apulien ist ferner die Region der Trulli, dieser eigenartigen Steinhütten mit kegelförmigem Dach, die vor allem in der Umgebung von Alberobello anzutreffen sind und deren Ursprünge im Dunkeln bleiben.