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Südsterne

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Ostuni

43 km nördlich von Brindisi in Richtung Bari. Ein bemerkenswertes Städtchen, das da auf einem Vorgebirge thront und die olivenbaumbepflanzte Ebene bewacht. Die kleinen Behausungen sind wie weiße Würfel übereinandergetürmt und erinnern an eine nordafrikanische Kasbah oder sogar an die Behausungen auf der algerischen M´Zab-Hochfläche. Ostunis Kathedrale stammt aus dem 15. Jahrhundert und besitzt eine wundervolle Rosette mit vierundzwanzig »Speichen« über dem Portal. An der Fassade hat sich allerdings wieder der Barock ausgetobt. Ein Bummel durch die unzähligen Gassen und über Treppen von blendendem Weiß, die oft mit blühenden Pflanzen geschmückt sind, versetzt uns in eine Märchenwelt.
Verkehrsbüro: Piazza della Libertà; Tel. 97 12 68.

Martina Franca

Im 10. Jahrhundert von Tarenter Bürgern gegründet, die vor den vorrückenden Arabern geflüchtet waren. Martina Franca verdankt seinen Namen der Martinshöhe, auf der die Stadt erbaut ist, und der politischen Unabhängigkeit (Franca), die Philipp von Anjou den Bewohnern im Jahre 1300 gewährte.

Heute beschert uns die Stadt ein prächtiges und munteres Gemisch an Barock und Rokoko: jedes Haus, jeder Palast (manchmal ist der Unterschied zwischen beiden kaum noch sichtbar), jede Kirche verdient unsere Aufmerksamkeit. Balkone aus Schmiedeeisen, weiße, ockerfarbene, graue Fassaden, gemeißelte Giebel, monumentale Vorbauten usw., dass einem Sinne schwinden ...
Azienda Autonoma di Soggiorno e Turismo: Piazza Roma 37, Tel. 70 57 02.

Sehenswert

Palazzo Ducale: Piazza Roma. Im Auftrag der Familie Caracciolo ab 1668 erbaut. Den Bewohnern des Prachtbaues standen nicht weniger als dreihundert Zimmer zur Verfügung. Man beachte die subtile Leichtigkeit des schmiedeeisernen Balkons, der sich auf halber Höhe über die ganze Fassade erstreckt und so dem ansonsten pompösen Bau zu etwas mehr Eleganz verhilft. Das Innere weist hübsche Fresken aus dem 18. Jahrhundert auf.
Stiftskirche San Martino: Piazza Plebiscito. Dem guten alten Sankt Martin aus Tours geweiht, der seinerzeit mit dem halben Mantel weiterritt, weil die andere Hälfte an einen armen Greis am Straßenrand ging. Über dem Portal in der Mitte der Barockfassade ist auf einem Hochrelief die Szene der Mantelteilung darstellt.
Via Cavour: Hauptstraße in der Altstadt; gesäumt von Palästen und Hotels, deren Loggias, blumengeschmückte Balkone aus Schmiedeeisen oder Stein usw. sich zu einem pittoresken Gesamtbild aneinanderreihen.

Locorotondo

Zwischen Ostuni und Alberobello, in der sogenannten Zona dei Trulli. Hier findet man sie also auch, diese eigenartigen Steinhütten, die an die provençalischen Bories erinnern und sich entlang des Itria-Tales hinziehen. Vom Fremdenverkehr weniger vereinnahmt als Ostuni und doch beinahe genauso hübsch, hat sich Locorotondo den Reiz einer alten Stadt bewahren können, ohne ins Museale abzugleiten. Es thront liegt auf einer Anhöhe und ist in runder Form angelegt. Auch die Straßen bilden konzentrische Kreise um den Stadtkern. Weißgetünchte Häuser mit steilen oder terrassenförmigen Dächern bestimmen das Stadtbild. Der exzellente Weißwein aus Locorotondo erfreut sich überregionaler Bekanntheit.

Verpflegung

Trattoria: Via Eroi di Dogali 6, Tel. 931 54 73. Außerhalb der Saison mittwochs geschlossen. Ein kleines Lokal im Stadtkern, angenehm kühl und mit freundlicher Bewirtung. Gute Erfahrungen haben wir mit den selbstfabrizierten Antipasti gemacht: Peperoni oder Melanzane, mit Orecchiette con le Cime di Rapa (Pasta und Brokkoli) oder mit Involtini di Trippa in Brodetto (Rouladen aus Innereien). Bei der Gelegenheit kann man auch gleich vom Wein aus der Umgebung probieren. Noch recht preiswert. Vorbestellen wird sich als nützlich erweisen. VISA-Karte als Zahlungsmittel willkommen.

Küste von Leuca bis Otranto

Der Küstenabschnitt von Gallipoli bis Leuca bietet sich als flache, mit langgezogenen Stränden versehene Landschaft ohne großen Reiz dar. Doch von Leuca nach Otranto wird´s hügeliger und die in den Fels eingeschnittene Straße beschert uns an jeder Kurve eine neue Augenweide: grüne, in das Meer versinkende Höhen; Felswände, aus denen genauso blaue Grotten wie die in Capri (Grotta Zinzulusa) ausgewaschen sind; Thermen, kleinen maurischen Palästen ähnlich (S. Cesarea Terme) und dergleichen mehr.

Otranto

Das anmutige und geruhsame Otranto erwacht im Sommer aus seinem Dornröschenschlaf, wenn die Schiffe aus Korfu und dem griechischen Igoumenitsa einlaufen. Die Altstadt erweckt noch einen unverfälscht mittelalterlichen Eindruck. Sie liegt im Schutz eines mächtigen Festungswalls hoch über dem Meer. Die hiesige Kathedrale errichteten Normannen im 11. und 12. Jahrhundert. Oberhalb von deren Barockfassade eine fein gearbeitete gotische Rosette. Im Inneren ein sehenswertes Mosaik, das einen Lebensbaum darstellt und die ganze Bodenfläche des Kirchenschiffs beansprucht. Man erkennt darauf biblische und mythologische Szenen. In der Krypta hübsche byzantische Fresken, doch vor allem beeindruckt die Säulenreihe mit Kapitellen aller Stilrichtungen (römisch, griechisch, byzantisch, romanisch usw.). Eine Kapelle soll an jene Märtyrer erinnern, die im Juli 1480 von den Ottomanen getötet wurden: auf sechs Behälter sind die Knochen von den etwa sechshundert Opfern verteilt.
Azienda Autonoma di Soggiorno e Turismo: Via Rondachi 8 (Basilica), Tel. 814 36. Neben der Kathedrale.

Kost & Logis

Camping Hydrusa: in Hafennähe, etwa 100 m vom Meer. Tel. 812 55. Aufnahme nur im Juli/August. Jede Menge Schatten. Spartanisch zwar, aber gut gelegen.
Camping Porto Miggiano: in Santa Cesarea Terme, etwa 15 km südlich von Otranto. Nur im Juli/August in Betrieb. Sehr komfortabel, angenehme Umgebung und in Meeresnähe.
Pensione Il Gabbiano: Via Porto Craulo 5, Tel. 812 51. In unmittelbarer Nachbarschaft der Altstadt. Schattige Terrasse, Sicht auf den Hafen. Elf tadellose Zimmer mit Dusche. Mittlere Preisklasse.
Ristorante Il Gabbiano: das Lokal in der obengenannte Pension. Donnerstags geschlossen. Ausgezeichnet solche Happen wie Tagliolini alla Vongole veraci und das Tagesgericht aus frischem Fisch. Günstiges Preis-/Leistungsverhältnis; dabei noch recht preiswert.
Ristorante Del Leone Marino: Corso Garibaldi. In der Hauptstraße der Altstadt. Eine kleine, sehr sympathische, von einer Familie geführte Taverne. Zwei italienische Mammas kümmern sich um die Gäste, als seien die ihre leiblichen Kinder. Leckere Antipasti und Pasta. Hier braucht niemandem vor der Rechnung bange zu sein.

Von Otranto weiter

Nach Korfu oder Igoumenitsa: Auskunft und Buchung in der Stazione Marittima, Tel. 810 05.
Zahlreiche Busse: Società Trasporti Publici di Terra d´Otranto, Tel. 228 73. Abfahrt Via Adua 5a zu den meisten salentinischen Ziele.
Per Eisenbahn: einige Verbindungen nach Lecce und zu anderen Städten; jedoch weder praktisch noch allzu zahlreich.