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Gallipoli

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Gallipoli

Schwebende Stadt im Golf von Tarent

Die »Schöne Stadt« auf griechisch. Und das trifft genau den Kern der Sache: ein altes Städtchen auf einem Eiland im Golf von Tarent, mit der Neustadt durch eine Brücke verbunden. Alt-Gallipoli vermittelt den Eindruck einer schwebenden Stadt in leuchtenden und harmonischen Farben. Auch glaubt man sich am Ende der Welt. Zunächst messapienisch, dann griechisch und schließlich, wir haben nichts anderes erwartet, römisch. Noch später kam der Einfluß der arabischen Welt hinzu, der bis heute die Architektur der Stadt bestimmt: nach außen geschützte Häuser mit Innenhof, sich windende, labyrinthartige Gassen usw.

Nützliche Anschriften und Anreise

Verkehrsbüro: in der Neustadt, vor dem hellenistischen Brunnen und der Brücke zur Altstadt, auf der linken Seite.
Nach Gallipoli verkehren zahlreiche Züge von Lecce und ein Bus von Tarent.

Unterkunft und Restaurants

Nahrhaftes und ein Strohsack

Camping Vecchia Torre: etwa drei Kilometer nördlich von Gallipoli, an der Küste. Tel. 26 10 83. Nur im Juli und August in Betrieb. In unmittelbarer Nachbarschaft des Strandes. Schattig und mit korrekten Sanitäranlagen. Auch preiswerte Bungalows sind zu haben.
Pensione-Trattoria Al Pescatore: Riviera C. Colombo 39, Tel. 26 36 56. In der Altstadt, am rechten Kai, wenn man von der Brücke her anrückt. Altes kalkgetünchtes Gemäuer; nur Türen und Fenstern sind durch sichtbare Bausteine hervorgehoben. Vierzehn tadellose, geräumige Zimmer mit Dusche und mit Blick auf den Hafen oder auf den ruhigen Innenhof. Mittlere Preisklasse. Im kleinen Lokal im Erdgeschoß geben regionaltypische Gerichte und frischer Fisch den Ton an. Recht preiswert.
Ristorante Marechiaro: Lungomare Marconi, Tel. 47 61 43. Dienstags Ruhetag. In der Altstadt, am Meer. Räumlichkeiten und Ausblick verlockend. Viel Fisch, ausgezeichnete Zuppa di Pesce alla Gallipolina: ein Gaumenschmaus! Mittlere Preislage.

Sehenswert

Hellenistischer Brunnen: in der Neustadt, unmittelbar vor der Brücke zur Insel. Der Brunnen, ein Gemisch zwischen Barock und antiken Basreliefs, wurde im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut. Besagt Tiefreliefs stellen die Metamorphose der griechischen Zaubererin Circe (oder Kirke) dar. Selbige hatte die Gefährten des Odysseus bekanntlich in Schweine verwandelt, was diese gar nicht lustig fanden. Zur Strafe wurde Circe von einem Gegenzauber überwunden. Nachzulesen sind diese alten Geschichten in Homers »Odyssee«.
Altstadt: welch Vergnügen, durch die friedlichen Straßen, Gassen und am Meer entlang zu bummeln. Hier und da flicken Fischer ihre Netze oder bereiten sich auf die nächste Ausfahrt vor. Wenig Autos, und das ist gut so. Der ohrenbetäubende Lärm von Neapel, Bari und Tarent ist hier beruhigend weit. Das Anjouschloß hat nichts anderes zu tun, als sich im Gewässer des kleinen Fischerhafens zu spiegeln (links, von der Brücke aus; rechts dagegen, wenn man drauflosmarschiert. Komisch, was?). Im Inneren der Kirche della Purità, deren Portal leider oft geschlossen ist, ein hübscher barocker, blau-goldener Raum mit Blick aufs Meer. Die Bodenplatten aus Keramik entstammen dem 18. Jahrhundert. Nicht vergessen, sich das expressive Kruzifix mitsamt den beiden mitgekreuzigten Dieben in der Kirche San Francesco zu Gemüte zu führen.
Ölmühle: in einer Gasse unweit des Duomo und des Museums, unter der Erde. Zutritt im Sommer von 10-12h und von 17-21h. Hier landete die gesamte Ölernte der Provinz. Man sammelte sie in den Posture, die in Meeresfelsen gegraben waren, wo das Öl gereinigt und ihm die typische und geschätzte goldene Farbe verliehen wurde.