Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Brindisi

Body: 

Brindisi

Im Römischen Reich war Brindisi der Endpunkt der berühmten Via Appia. Eine der vormals zwei Säulen am Meer – die andere steht heute in Lecce auf der Piazza Sant´Oronzo – erinnert noch daran.

Wohl wegen der günstigen Verkehrslage, gleichsam als Scharnier zwischen den beiden Welten des Orients und des Okzidents, ließ Jules Verne seinen Helden der »Reise um die Welt in 80 Tagen«, Phileas Fogg, sich von hier aus in Richtung Suezkanal einschiffen. An diese Vergangenheit anknüpfend, tummeln sich die Globetrotter in hoher Zahl auf den Bänken rund um die Piazza Vittorio Emanuele und harren auf das nächste Schiff nach Griechenland (hoffentlich haben die unsere beiden Griechenland-Bände im Gepäck!).

Nützliche Anschriften

APT: Piazza E. Dionisi. Neben der Capitaneria, Tel. 219 44.
Postamt: ganz in der Nähe der Piazza Vittoria (Plan B2). Schalterstunden: 8-20h.
SIP-Telefon: Via XX Settembre 6. Öffnungszeiten: 9-13h und 15.30-18.30h.
Duschen: Via del Mare, neben der Stazione Marittima. Öffnungszeiten: 9-13h und 16-20h.

Hotels und Restaurants

Segelfertige Reisende zuhauf verbringen die Nacht auf der Piazza Vittorio Emanuele, die den Vorteil besitzt, in der Nähe der Anlegestelle zu liegen. Vor Langfingern sei eindringlich gewarnt!

Preiswerte Pensionen sind hier eher rar.
Albergo Venezia: Via Pisanelli 4, Tel. 254 11. Nicht weit vom Corso Garibaldi. Ein Dutzend Zimmer mit oder ohne Bad. Sauber und ruhig. Ein bißchen düster, aber, wie gesagt, viel Auswahl hat man nicht.
Hotel Royal (Europa): Piazza Cairoli, Tel. 52 85 46. Modern, komfortabel und in der Stadtmitte gelegen. Einige Zimmer sind jedoch fensterlos und daher nach Möglichkeit zu meiden. Mittlere Preislage.

Wohin mit leerem Magen?

Pizzeria l´Angoletto: Via Pergola; das Sträßchen mündet auf den Corso Garibaldi. Kleines Lokal mit zwei bis drei Tischen draußen, bei dem sich trotz des anhaltenden Touristenzustroms noch keine Minderung in Qualität und Service bemerkbar gemacht hat. Im Ausschank bezahlbare Weine aus Apulien.
Giubilo: Via Cavour 36, Tel. 52 96 88. In der südlichen Parallelstraße zum Corso Umberto, ganz in der Nähe der Piazza Cairoli. Freitags Ruhetag. Ein gute Idee, um von typisch apulischen Leckerbissen zu naschen, wie die Paternostri alla Sciabicata oder die Fusilli alla Giubilo. Ganz preiswert.
F. Li Giglio: Via Giulio Cesare Vanini 2. In der Nähe der Via Fornari. Nur abends ab 19 Uhr geöffnet. Sonntags dicht. Liebenswürdige Bewirtung und besonders üppige Pastas und Pizze. Außerdem noch preiswert.
Osteria con Cucina da Pino Macisti: Via Lata 77. Unmittelbar neben der Via del Mare. Täglich außer sonntags Verköstigung in dem originell eingerichteten Lokal, dessen Wände mit Stilleben, Werke des Bruders unseres Wirtes, ausstaffiert sind. Heimelige Athmosphäre und hausgemachte Pasta bei erfreulichen Preisen.
Markt: dienstags. Willkommene Gelegenheit, einen Obstvorrat für die Überfahrt anzulegen.

Sehenswert

Ehrlich gesagt: nichts Besonderes unter der Sonne Brindisis außer jener berühmten Säule, die – wie schon erwähnt – das Ende der Via Appia markierte. Falls jemand im Geschichtsunterricht nicht aufgepaßt haben sollte: die »Appische Straße« wurde als römische Heerstraße 312 v.Chr. von Appius Claudius angelegt. Zurück nach Brindisi: die malerische Altstadt mit ihren schmalen Gassen hat durchaus etwas, auch wenn man schnell alles gesehen hat. Nicht auslassen: den Kreuzgang der Chiesa S. Benedetto.

Dennoch gibt es ein Monument, das kaum ein Reiseführer der Konkurrenz erwähnt. Es handelt sich um die riesige Gedenktafel zu Ehren Mussolinis am unteren Ende der Piazza Santa Teresa, am Meer. In Anbetracht des ungeheuren Aufwands, der nötig wäre, um das Monstrum zu demontieren, hat sich noch keine Gemeindeverwaltung hierzu entschließen können. Die jüngste politische Entwicklung in Italien ist auch nicht gerade dazu angetan, den Druck auf die Stadtväter (und -mütter) zu verstärken. Der italienische Faschismus, besonders die Gestalt Mussolinis, ist nach dem Zerfall der korrupten Altparteien ja auf dem besten Wege, wieder salonfähig zu werden. Dass die Inschrift regelmäßig mit rachsüchtigen Graffiti übersprüht wird, vermag uns darüber nicht hinwegzutrösten.
Archäologisches Museum: Piazza Duomo 8. Einlaß von 9-13h, sonntags geschlossen. Ganz nett, aber so viel ist da nun auch nicht zu sehen.
Zum Strand nimmt man Bus 4 von der Piazza del Popolo. Die Fahrkarte vor dem Zusteigen in einem Tabakladen erstehen.

Weiterfahrt ab Brindisi

Fährschiffe nach Griechenland

Eigentlich nur für jene geeignet, die Angst vorm Fliegen haben oder auf einem Abenteuertrip sind und das Meer wie unsere Altvorderen bereisen wollen. Die Überfahrt Brindisi-Griechenland ist nämlich alles andere als billig und das ganz besonders nicht zwischen Juni und September. Für Interrail-Reisende dagegen ist die Überfahrt mit den Gesellschaften Adriatica Lines und Hellenic Mediterranean Lines kostenlos (die saftige Hafengebühr müssen sie aber trotzdem berappen). Ermäßigung von 10 % für Gruppen ab zehn Personen.
Adriatica-Lines: Viale Regiona Margherita 13, Tel. 56 45 98.
Hellenic Mediterranean Lines: Corso Garibaldi 8, Tel. 52 59 47.

Es gibt noch andere Fährgesellschaften. Alle Hafennähe.
Brindisi-Patras: 15 bis 20 Stunden.
Brindisi-Igoumenitsa: etwa 11 Stunden.
Brindisi-Korfou: etwa 10 Stunden.
Brindisi-Cefalonia: mit der Adriatica Lines; etwa 17 Stunden.

Bahnhof und Busbahnhof befinden sich in Brindisi an ein und derselben Stelle. Einige Zugverbindungen nach Neapel, Rom und Mailand (mit Umsteigen). Etliche Direktverbindungen zu den wichtigsten Städten im Südosten (Bari, Tarent, Lecce), sowohl per Zug als auch per Bus.