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San Marco und Castello I

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San Marco und Castello

Preislagen für Abgebrannte

San Marco kennzeichnet in gastronomischer Hinsicht ein Überangebot an Futterkrippen für Touristen und an Lokalen aller Art. Nicht, dass die alle schlecht wären, nur Außergewöhnliches sucht man vergebens. Im Castello-Viertel dagegen haben die Wirte ihr Gewissen noch nicht zu Grabe (zu Markte?) getragen, so dass wir uns denn hier auch bedeutend wohler fühlen.

Von preiswert bis mittelteuer

Trattoria alla Riveta: Ponte S. Provolo 4625, keine fünf Minuten vom Markusplatz; Salizzada San Provolo, Ecke Rio del Vin. T. 528 73 02. Rechter Hand dicht an den Wasserlauf gedrängt. Sonntag und montags bleibt die Küche kalt. Was man in diesem durch und durch »touristisierten« Stadtteil kaum vermuten würde: anständiges Essen und besonders leckere Fischgerichte. Besticht überdies durch eine gemütliche Einrichtung, tadellose Bedienung und anständige Preise (günstiges Tagesessen, ital. Piatto del giorno). Zum Dessert traten wir zu einem hoffentlich salmonellenfreien Tiramisu.

Tavernetta San Maurizio: San Maurizio 2619. Über zwei Brücken mußt du gehn (frei nach P. Maffay), Ausgangspunkt der Campo Santa Maria Zobenigo. T. 528 52 40. Bewirtung bis 21h; sonntags dicht. Rustikale Taverne mit erstaunlich honetten Preisen, wenn man die Umgebung mit in Rechnung stellt. Der brummelige Wirt hat das Herz doch auf dem rechten Fleck. Von den leckeren italienischen Spezialitäten heben wir den Gran antipasto tavernetta und die schmackhaften Rigatoni hervor. Die erschwinglichen und dennoch qualitätvollen Weine vollenden den positiven Gesamteindruck. Überwiegend fremdländisches Publikum. Keine Tischreservierung, also früh am Abend eintrudeln.

Trattoria-Pizzeria da Gianni: Barbaria delle Tole 6418, Castello; neben dem Campo Giovanni e Paolo. Öffnungszeiten: 12-15h und 19-21h. Montags bleibt die Küche kalt. Kleine bodenständige Pizzeria mit neuer, heller Einrichtung. Hier sind wir Lichtjahre entfernt vom Touristennepp der Piazza San Marco. Im preiswerten Menü sind Bedienung und Gedeck enthalten. Die erschwinglichen Pizzen wurden mit Geschmack zusammengestellt. Nimmt auch Kreditkarten.

Alfredo Coffe-shop: Castello 4294, Campo Ss. Filippo e Giacomo. T. 522 53 31. Geöffnet von 11-1h, mittwochs geschlossen. Die postmoderne Einrichtung wirkt arg steril und durchgestylt. Hält sich bei den Gerichten hingegen ans Altbewährt-Schlichte und bietet eine reiche Auswahl an Salaten und Sandwiches zu maßvollen Preisen, Gedeck inbegriffen. Die Kuchen schmecken einfach köstlich. Alfredo besitzt auch noch einen weiteren Coffee-shop in der Nähe der Rialto-Brücke.

Osteria al Mascaron: s. Kapitel »Auf einen Schluck«.

Mittlere Preislage

Anonimo Veneziano: San Marco 1847. Zwischen Markusplatz und Fenice-Theater. T. 52 89 73. Bleibt donnerstags dicht. Gediegenes Restaurant, das sich wie durch Zufall in dieses Bauernfängerviertel verirrt hat. Vielleicht liegt es an der nichtssagenden Einrichtung, aber die Bedienung ist zuvorkommend und die Preise bleiben auf dem Boden. Die venezianisch gefärbte Küche fällt durch Reichhaltigkeit und geschickte Zubereitung auf. Leckere Sepie a la Veneziana und ebensolche Teigwaren.

Man gönnt sich ja sonst nichts

Corte Sconta: Calle del Pestrin 3886; T. 522 70 24; hundert Meter hinter der Kirche San Giovanni in Bragora. Sonntags und montags keine Bewirtung. Verehrer des Corto Maltese werden das Vergnügen haben, mit Comic-Zeichner Hugo Pratt, dem Eigentümer des Lokals, zusammenzutreffen. Aus der insgesamt schmackhaften Gerichtspalette ragen einige regionale Besonderheiten hervor. Zum Wohlfühlen auch der Innenhof. Kein Geheimtip, sich daher zwei Tage im voraus um einen Tisch kümmern.

Trattoria alla Conchiglia: Fondamenta San Lorenzo 4490, Castello. T. 528 90 95. Bis Mitternacht geöffnet, mittwochs geschlossen. Renommierte Trattoria am Rand eines kleinen Kanals. Möglichst einen der beiden Tische draußen beschlagnahmen, um genießerisch mit Sicht auf einen prächtigen venezianischen Palast zu speisen. Verspricht einen angenehmen Aufenthalt mit Blick auf einen Campanilen, welcher dem Schiefen Turm von Pisa nacheifert. Nicht sonderlich billig, aber schmackhafte venezianische Küche, besonders was die gebratenen Garnelen und die Kalamares angeht. Einige Leser waren mit der Qualität mancher Gerichte jedoch gar nicht zufrieden.