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Cannaregio

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In Cannaregio

In Nähe des Ghettos tafeln

Für schmale Geldbeutel

Osteria della Pergola: Fondamenta della Sensa 3318; T. 72 01 98. In nächster Nähe des Ghetto, im Norden der Stadt. Samstags und im August bleibt die Osteria geschlossen, ansonsten geht bis 21.30h niemand hungrig nach Hause. Wer nicht gerne zu Fuß läuft, nimmt den Vaporetto Nr. 5 und steigt an der Anlegestelle »Madonna dell´Orto« wieder aus. Richtung Stadtmitte marschieren, die Brücke über den Rio della Madonna dell´Orto überqueren, seinen Weg unbeirrt fortsetzen und links abbiegen. Wie ruhig es hier plötzlich wird ... Die Rechnungen fallen übrigens deutlich niedriger aus als andernorts. Sicher, die Inneneinrichtung ist bestenfalls Durchschnitt, aber wir nehmen eh lieber draußen unter der Laube Platz. Fische und Schalentiere werden des morgens vom Chef Sergio persönlich geangelt – finden wir richtig so; unser Verleger muß auch immer Kaffee kochenebe. Serviert werden die deliziösen Meeresfrüchtesalate zu jeder Tageszeit; dazu kredenzt die Bedienung einen passenden Weißwein. Nicht zu verachten auch das Stockfischpüree (Baccalà), die Kutteln auf venezianische Art, der Tintenfisch, die herzigen Schneckchen ... Mittags preiswertes Menu turistico mit zwei Tellergerichten. Und für den obligatorischen Verdauungsspaziergang bietet sich die halbvergessene aber nicht minder sehenswerte Kirche Madonna dell´Orto an (s. Kapitel »Sehenswertes«).

Ristorante al Ponte: Cannaregio 2352; bei einer Brücke, am Schnittpunkt der Calle Anconetta und des Rio Terrà D. Maddalena; T. 72 07 44. Warme Küche über Mittag sowie von 18.30-21.30h. Dienstag Ruhetag. Als kleine Abwechslung zum üblichen Kneipeneinerlei bietet sich hier ein preiswertes Menü – Getränke und Nachtisch gehen gesondert, Bedienung inbegriffen – in einem gepflegten, liebevoll gestalteten Rahmen. Schmackhafte Kost, à la Carte natürlich eine Ecke teurer.

Tiziano: Salizzada San Giovani Crisostomo 5747, Cannaregio; nur wenige Meter von der Calle Civran, vis-à-vis der Kirche San Giovani Crisostomo. Bleibt samstags geschlossen. Die Gelegenheit an der Hauptverkehrsachse im Norden (Rialto-Piazzale Roma-Bahnhof) zu einer schnellen Mahlzeit: preiswerte Küche, die sich trotzdem alle Mühe gibt. Kein Wunder also, wenn vornehmlich eilige Geschäftsleute, Angestellte aus der Umgebung und ... arme Teufel wie unsereins hier einkehren. Sauberkeit ist garantiert. Spaghetti, Risotto pasticci, Pappardelle al forno, Lasagne usf. am Tresen, da nur für wenige Sitzplätze Raum ist. Wer von dem ganzen Genudel immer noch nicht genug hat, schleicht anschließend stikum in den Lebensmittelladen nebenan (Rizzo, Nr. 5778), wo er sich mit Teigwaren in allen Formen und Farben eindecken kann.

Trattoria da Bruno (Donati): Fondamenta delle Capuccine 3082; am Rio S. Girolamo. T. 71 81 98. Sonntag Ruhetag. Bodenständige Bar mit Betrieb während der Mittagszeit, abends dagegen eher ruhig. Teigwaren in reichlichen Portionen, einfach zubereitet und preiswert. Zum Touristengericht gehören Pasta, Fleisch und Wein.

Trattoria Casa Mia: Calle dell´Oca 4430; von der Piazza Ss. Apostoli aus kurz der Salizzada del Pistor nach oben folgen, dann die erste links oder die Strada Nova entlang; T. 528 55 90. Über die Mittags- und Abendstunden geöffnet; dienstags und im August geschlossen. In dieser schmalen Gasse tut sich eine Anschrift von jener Sorte auf, die wenig Aufhebens um sich machen und sich schließlich als eine der besten Pizzerien Venedigs entpuppen. Das Drumherum könnte man als bodenständig, einladend und gemütlich bezeichnen. Schlichtes Menü für wenig Geld. Leider fällt die Begrüßung reichlich kühl aus.

Mittlere Preislage

Trattoria-Osteria al Milion: Corte primera al Milion, San Giovanni Crisostomo 5841. Schwierig zu finden, aber hartnäckiges Suchen wird belohnt. Hinter der Kirche, nach dem überdachten Durchgang und nur drei Minuten von Rialto. In einem der Wohnhäuser soll Marco Polo das Licht der Welt erblickt haben. T. 522 93 02. Geöffnet 11-14 und 18-22h außer mittwochs und im August. Die Taverne hat einige Jährchen auf dem Buckel und gilt als eine der malerischsten in Cannaregio: himmlisch altmodische Einrichtung, Prachtschinken an den Wänden, großkarierte Tischdecken. Die Speisekarte hat man fix überflogen, aber Qualität geht ja über Quantität. Zur Auswahl stehen Nierchen, Fritiertes, Aal. Im Ausschank Weine, die der Wirt noch persönlich auswählt. Zur Zeit des Aperitifs, wenn sich die Tische im Handumdrehen füllen, wehren kalte Häppchen dem kleinen Hunger.
T

rattoria Tre Spiedi: Salizzada San Canziano, Cannaregio 5906 (Plan II, B4), T. 520 80 35; südlich des Campo Ss. Apostoli. Hat man die schmale Brücke überquert, geht´s nach links, bevor die nächste kommt. Die Straße nimmt am Campo Flaminio Corner ihren Anfang. Sonntags mittags und montags ruht der Betrieb. Leider keine Tischvorbestellung. Gemälde, Lithos usw. verleihen dem Lokal eine Gemütlichkeit, und die abwechslungsreiche Küche genießt einen ausgezeichneten Ruf. Auch wir können uns den Risotto di pesce, die Spaghetti al Granchio und die leckere Spezialität des Hauses für zwei Personen, Trippa con Polenta leisten. Ferner jede Menge Fischgerichte. Zivile Preise und Abendschicht bis 21.30h.

Vornehm

Fiaschettaria Toscana: Salizzada San Giovanni Crisostomo 5719; gegenüber der gleichnamigen Kirche; T. 528 52 81. Bewirtung von 12.30-14.30h und 19.30-22.30h; Dienstag Ruhetag. Eher schnieke Einrichtung, dazu passende Klientel, aber von den Preisen her noch zu verkraften. Bei schönem Wetter werden einige Tische auf den ruhigen Platz befördert, in den Schatten des Kirchturms von San Giovanni Crisostomo. Hat besonders für Fischgerichte einen Namen: Heilbutt in schwarzer Butter, gebackener Aal, Salm mit Estragon und Tintenfisch nach venezianischer Art.

A la Vechia Cavana: Rio Terrà Ss. Apostoli 4624, T. 523 86 44. In Betrieb in der Mittagszeit sowie abends bis Mitternacht. Donnerstag Ruhetag. Liegt nicht an einer touristischen Pflichtroute. Für unsere Begriffe zu überladenes Dekor, das nicht gerade von einem sicheren Geschmack zeugt, aber die Küche ist bekannt für leckere Fischgerichte – fangfrische Ware ist Ehrensache. Angesichts der gesalzenen Preise könnte der Teller ruhig etwas voller sein. Lottokönige und geborene Krösusse genehmigen sich ein mächtiges Gran Menu de la Casa. Der Preis versteht sich einschließlich »Nebenkosten«!