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Rialtobrücke

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Von Santa Maria dei Frari zur Rialtobrücke

Vielbesuchte Sehenswürdigkeit

Campo und Kirche San Polo : am weitläufigsten Campo Venedigs, gesäumt von stattlichen Palästen, erhebt sich die im 19. Jh. brutal dem damaligen Zeitgeschmack angepaßte gotische Kirche. Unter ihrem Dach sehenswerte Kunstwerke, namentlich jene von Tiepolo Senior und Junior. In der Kapelle links eine »Hochzeit der Hl. Jungfrau« von Veronese.

Wer im Umkreis der Rialto-Brücke auf Entdeckungstour gehen möchte, muß schon früh aus den Federn, um nicht im Touristenrummel unterzugehen. Von der Rialtobrücke bis zur Pescheria, dies- und jenseits der quirligen Rupa degli Orefici, erstreckt sich nämlich das historische Geschäftsviertel. Die Kirche San Giacomo di Rialto soll die älteste in Venedig und bereits im 5. Jh. gegründet worden sein. Der heutige Baukörper stammt jedoch »nur« aus dem 11. Jh. und wurde im 17. Jh. gründlich umgestaltet. Die riesige Uhr auf der Stirnseite gilt in diesem Teil Venedigs als Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Auf dem weitläufigen, sich bis hin zur Pescheria ausdehnenden Markt bekommt man in Venedig noch mit am meisten für sein Geld.

An den Fabbricche Vecchie di Rialto - Handelsgebäude aus dem 16. Jh. - vorbei immer der Portikus-Promenade folgen bis hin zur Pescheria, einer architektonisch markanten mittelalterlichen Halle, erbaut im Jahre des Heils 1902! Davon könnten unsere Städtebauer sich noch eine Scheibe abschneiden. Früh am Morgen entfaltet der Fischmarkt seine emsige Geschäftigkeit. Ganz praktisch: vor der Pescheria legt ein Traghetto (Fährgondel) zum Ca´d´Oro gegenüber ab.

Anschließend lassen wir uns durch die labyrinthischen Gäßchen, Rami und Sottoporteghi treiben, berühren den romantischen Campo San Cassiano und stehen bald vor dem Ca´Pesaro, einem der barocksten Palazzos von Baldassare Longhena. Genutzt werden die Säle im Inneren von einer Galerie für Moderne Kunst von ganz außerordentlichem Interesse bzw. von einem kleinen Orient-Museum. Beide bleiben montags geschlossen und empfehlen sich auch wegen ihrer Wechselausstellungen.

Wieder folgt ein Feuerwerk der Gassen und Gäßchen bis hinüber zum Campo San Giacomo dell´Orio - kein Unbekannter übrigens für unsere stets hungrigen Leser. Der im Schatten einer Kirche träumende Platz liefert den Beweis dafür, dass selbst in einer Stadt wie Venedig noch eine Steigerung des Adjektivs »reizvoll« möglich ist. Besagte Kirche übrigens verfügt über ein schiffsrumpfähnliches Dach, was in Venedig eine Besonderheit darstellt. Das stilistische Durcheinander im Inneren prägt ihr einen ganz persönlichen Stempel auf. Wer in diesem Viertel nachts ins Bummeln gerät, möchte gar nicht erst wieder in die Federn.