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Museen beim Markusplatz

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Vom Markusplatz zum Museo dell´Accademia

Historische Stätten und Kunstwerke

Hier eine Auswahl historischer Stätten, Museen, Baudenkmäler, Bürgerhäuser und Kirchen, eingebettet in ein regelrechtes Knäuel von Gäßchen und malerischen Plätzen:

Archäologisches Museum: Piazza San Marco 17; T. 522 59 78; Zutritt von 9-14h, sonn- und feiertags bis 13h. Montags keine Besichtigung. Zeigt hauptsächlich griechisch-römische Fundstücke.

Museo Civico Correr: am Ende der Piazza San Marco, im napoleonischen Flügel, T. 522 56 25; Einlaß von 9-16h, sonn- und feiertags von 9-12.30h. Dienstags geschlossen. Die sehenswerte stadtgeschichtliche Sammlung und reich bestückte Pinakothek sind eine Hinterlassenschaft T. Corrers, Sohn einer der alteingesessenen Familien Venedigs. Dazu gehört auch ein kleines Risorgimento-Museum. Die stadtgeschichtliche Sammlung von 1830 umfaßt u.a. Werke des Bildhauers Canova, Manuskripte, Pläne, Geldmünzen, Waffen und Dokumente zur Vergangenheit Venedigs als Seehandelsmetropole. In der Pinakothek bemerkenswerte Exponate Bellinis, Carpaccios und der flämischen Schule. Der thematische Schwerpunkt das Museo del Risorgimento (aus dem selben Stockwerk wie das Correr) liegt bei der napoleonischen und österreichischen Epoche Venedigs sowie bei der Revolution von 1848. Das Museo Correr ist nicht zuletzt auch für seine anschaulichen Wechselausstellungen bekannt.

Moseskirche (San Moise): Salizzada San Moise. Der Anno 1632 errichtete Sakralbau besitzt eine üppige Barockfassade mit erlesener Bildhauerkunst und gemeißelten Girlanden. Im Innern eine »Fußwaschung« Tintoretto;s.

La Fenice: Campo San Fantin. T. (Eintrittskarten) 521 01 61 oder 520 75 83. Das Renommiertheater Venedigs kann es durchaus mit der Scala in Mailand aufnehmen. La Traviata und Rigoletto wurden im hiesigen, barock überladenen Saal uraufgeführt.. Da gefällt uns die Renaissance-Fassade der San Fantin-Kirche nebenan schon besser.

Santa Maria del Giglio (oder Zobenigo): nur wenige Schritte von La Fenice. Die Fassade ist eindeutig dem Barock verpflichtet. Tintoretto-Verehrer erwarten im Inneren »Die vier Evangelisten« sowie »Il Salvatore und S. Giustina«. Wir begutachten derweil den Kirchenschatz: Silberschmiedearbeiten, eine Reihe von Reliquiaren - einer mit Haaren des Hl. Franziskus von Assisi - und für die Anhänger Little Richards eine Elle der Hl. Lucilia.

Auf dem Weg zu San Stefano, genauer am Campo Maurizio, die lombardisch inspirierte Scuola degli Albanesi. Wer von hier aus auf unmittelbarem Wege zur Salute-Kirche oder zum Peggy-Guggenheim-Museum möchte, findet einen Traghetto - so heißen in Venedig die Gondelfähren - in jener Gasse, die vom S.M. del Giglio abgeht. Einfach den Wegweisern folgen.

Den Campo San Stefano oder Morosini sollte man in aller Herrgottsfrühe auf sich wirken lassen, bevor der Massenauftrieb beginnt. In der Tat einer der schmucksten Plätze Venedigs, links und rechts von den eleganten Renaissance-Palästen Loredan und Palazzo Pisani begrenzt. Von hier aus liefe man fast zwangsläufig in Richtung Accademia-Brücke, Accademia-Galerie und Dorsoduro; wir wollen uns aber noch ein wenig in San Marco aufhalten.

Palazzo Grassi: vis-à-vis der Ca'Rezzonico, am Canal Grande. T. 523 16 80. Besichtigung eigentlich täglich von 10-19h, aber die Öffnungszeiten können sich je nach Ausstellung ändern. Für ein hübsches Sümmchen - exakt 23 Milliarden - vom Fiat-Konzern (Agnelli) erworben und restauriert. Verblüffend, dieses Mäzenatentum nach dem Strickmuster amerikanischen Sponsorings; Olivetti hatte sich der Pferdchen auf dem Markusplatz angenommen, und da konnte Fiat doch unmöglich hintanstehen ... Verantwortliche Architekten für die Restaurierung des Palais: Gae Aulenti und Antonio Foscari, letzterer ein Nachkomme der Dogen. Und für die Verwaltung des Komplexes ist kein geringerer zuständig als Pontus Hulten, der zuvor im MOCA in Los Angeles und im Centre Pompidou zu Paris das Sagen hatte.

Im Inneren erwartet den Besucher eine außergewöhnliche Atmosphäre. Das ganze Jahr über laufen hier prestigeträchtige Ausstellungen. Ist ja alles ganz hübsch, aber wenn jemand uns fragt, so finden wir es mehr als bedauerlich, dass »die Aulenti« sich offensichtlich einen Dreck um die Innenarchitektur des ursprünglich venezianischen Palasts gekümmert hat. So wurde die Anzahl der Säle mittels einer Trennwand aus Gips verdoppelt, welche nun einige Generationen des vormals überwältigenden Eindrucks beraubt. Eine Cafeteria hält als Bühne fürs Sehen und Gesehen werden her.

Scala del Bovolo: vom Campo San Luca aus der Calle del Fuseri und der Calle D. Locande folgen. Im Hof des Palazzo Contarini del Bovolo. Berühmte Treppe von Bovolo, deren Arkaden und die Balustrade an den Turm von Pisa erinnern. Stammt aus dem 15. Jh.

Die eher glanzlose Barockkirche San Salvatore sollten wir wegen der Werke Tizians nicht achtlos übergehen: die »Verklärung« über dem Altar und eine »Verkündigung«. Links vom Altar eine bemerkenswerte Darstellung des »Emmaus-Mahles« von Giovanni Bellini;.

Nun ein Blick in die Hauptpost werfen: es handelt sich um die Fondaco dei Tedeschi, die ehemalige Niederlassung der deutschen Kaufleute . Eignet sich auch als Abstecher während des Rundganges durch Cannaregio. Der Innenraum macht schon was her: ein Atrium, von drei Arkadengalerien umgeben, die Decke aus gläsernen Lichtgaden. Eine Tür am gegenüberliegenden Ende führt zum Canal Grande und zur Rialtobrücke hinaus und gibt einen Blick frei, wie ihn gewiß noch niemand erlebt hat.