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Restaurants

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Von der billigen Absteige bis zum noblen Schuppen

Wohin, wenn der Magen knurrt?

Pizzeria Pe-Pen: Piazza Cavour 15. T. 875 94 83. Sonntags geschlossen. Stets reger Betrieb, aber das Warten lohnt sich. In der Zwischenzeit an der Bar schon mal einen heben. Die beste Adresse in Padua, vorwiegend von jungen Leuten frequentiert. Die spaßigen Kellner sorgen für Stimmung und scheinen nie unter Zeitdruck zu stehen. Qualitativ und quantitativ reichhaltig fallen die Gerichte aus; allein die Pizzen lohnen die Wartezeit: sie sind glatt doppelt so groß wie andernorts. Im Sommer speist man draußen auf der Terrasse. Akzeptiert keine Kreditkarten.

Al Traguardo: Piazza Petrarca 13. Geöffnet von 9-1h, mittwochs geschlossen. Bodenständige Taverne, die die jovialen, fußballbegeisterten Wirtsleute mit allerlei Andenkenkitsch in eine Kapelle zu Ehren von Forza Mailand verwandelt hat. Die Alten aus der Nachbarschaft ziehen sich hier ihren Schlaftrunk rein. Wir bestellen uns eine Suppe, das Tagesgericht, ein kaltes Omelette oder Panini. Preislich unschlagbar.

Ristorante Brek: Piazza Cavour 9. T. 875 37 88. Selbstbedienungsrestaurant in einer weiten, eleganten Halle. Hier essen Büroangestellte und Manager unter Zeitdruck zu Mittag. Mit seiner reichhaltigen Salatbar, Pasta, diversen Käsesorten, warmen Gerichten und Gebäck tafelt man hier angenehmer als in einer dieser amerikanischen Klopsbratereien. Vor unseren Augen entsteht ein reichhaltiger Grillteller. Gerichte in jeder Preislage: lecker, im Handumdrehen fertig und nicht allzu teuer.

Bar-Restaurant (ohne Namen): Piazza delle Erbe 41. Sonntags dicht. Mitten auf dem Marktplatz. Nur ein paar Tische unter freiem Himmel. Breite Auswahl an Sandwichs. Die mit Parmaschinken munden ausgezeichnet.

Al Pero: Via Lucia 62. Sonntags geschlossen. Preiswerte Trattoria wie aus dem Bilderbuch. Die hier verkehrenden Stammgäste aus dem Viertel hegen keine Scheu vor Leuten mit so einem miesen Reiseführer wie unsereins.

Trattoria Marechiaro: Via D. Manin 37. T. 875 84 89. Geöffnet von 9-15h und von 18h bis Mitternacht. Montags geschlossen. Überzeugendes Preis-/Leistungsverhältnis. Wir raten zu einer »Auflaufpizza«, die gleich »doppelt« serviert wird. Sich von der Innenausstattung nicht zuviel versprechen. Aber die Bedienung ist schwer auf Zack.

Al Fagiano: Via Locatelli 45. T. 875 00 73. Sonntag abends und montags zu. Gemütlich wie der Flur einer Universitätsklinik, aber ausschlaggebend ist letztlich das, was vor uns auf dem Teller dampft. Nicht mit der Kneipe nebenan verwechseln. Langt bei den Preisen kräftig hin.

Auf einen Schluck

Caf' Pedrocchi: an der Piazza Cavour, mitten im Stadtkern. Bewirtung täglich bis 20h. Das berühmteste Caf' der Stadt, 1831 eingeweiht. Dieses ungewöhnliche Bauwerk im besten neoklassischen Stil ist offensichtlich von den Propyläen der Akropolis inspiriert. Die Säle trennen ionische Säulen voneinander. Das Caf' spielte eine bedeutende Rolle in der intellektuellen und besonders der politischen Szene Paduas im vorigen Jahrhundert. Stendhal erwähnt es übrigens in seiner »Kartause von Parma« (wozu hat man schließlich studiert). Unbedingt einen Kaffee an der berühmten badewannenförmigen Bar zu sich nehmen: er ist nämlich köstlich; außerdem laufen die Zuckerdosen auf Schienen!

Lucifer Young: Via Altinate 89. Im Osten der Piazza Cavour. T. 875 22 51. Mittwochs geschlossen. So ziemlich das Gegenteil vom Pedrocchi und der Giotto-Kapelle. Der Ausstattung nach zu schließen, befindet sich hier das Hauptquartier der italienischen Satanisten: in der geräumigen Grotte wimmelt es nur so von teuflischen Wandmalereien, Standbildern Teufeln, Satanen, Neonröhren, steinernen Bänken und gläsernen Tischen, die dekorativ auf abgehackten Gliedmaßen ruhen. Im Hintergrund schlingt ein riesiger Luzifer eine unschuldige Jungfrau hinunter. Das überwiegend jugendliche Publikum fährt auf harten, ehrlichen Rock ab. Die ausgefallene Inneneinrichtung verlangt natürlich ihren Preis. Die Speisekarte beschränkt sich auf belegte Brote und Pommesteller. Ob hier auch schwarze Messen über die Bühne gehen, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.