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Toskana

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Traumregion und SPD-Fraktion

Florenz, Siena und Pisa, Spitzenleistungen der toskanischen Kunst

Die Toskana ist sicher die bekannteste aller italienischen Regionen. Der Italienreisende fährt in der Regel nach Rom und nicht nach Latium, nach Venedig und nicht nach Venetien. In unserem Fall geht die Reise nach Florenz und in die Toskana. Der überbordende künstlerische Reichtum des waldreichen Berg- und Hügellandes stellt die natürliche landschaftliche Schönheit nicht in den Schatten. Florenz, Siena und Pisa repräsentieren nur die Spitzenleistungen der toskanischen Kunst, die zwischen dem Mittelalter und der Renaissance blühte. Sie sind aber nicht die einzigen Städte in der Toskana, die den Kultururlauber bezaubern. Nur wenige Orte auf der Welt weisen eine derartige Konzentration an Meisterwerken auf. Und wenige Gegenden auf diesem Globus können sich auch rühmen, soviele Genies hervorgebracht zu haben: Giotto, Michelangelo, Botticelli, Dante, Macchivelli und viele andere.

Dass die Toskana mehr darstellt als Kulturtourismus und Landhausidylle, haben wir uns fast schon gedacht. Die Erde birgt reichte Bodenschätze - z.B. Steinsalz in Volterra, Marmor in Alpi Apuane und Quecksilber in Monte Amiata - entläßt bei Lardarello (Pisa) heißen, borsäurehaltigen Wasserdampf (Soffioni boraciferi) und hat eine vielseitige Industrie hervorgebracht: Chemie rund um den Hafen von Livorno; Möbel, Schuhe und Lederwaren im Arnotal; Wollverarbeitung in Prato; Maschinen, Eisenwaren, Textilien uvm. Sogar das althergebrachte Handwerk hat sich weitgehend halten können: Carrara verarbeitet weiter seinen Marmor, Volterra Alabaster, Montelupo und Empoli Glas, Montepulciano Onyx, Siena sein Schmiedeeisen und Florenz schwelgt bis heute in Gold, Silber und Holzintarsien.

Die toskanische Bilderbuchlandschaft mit ihren Hügeln, Olivenhainen und Zypressenreihen sieht noch genauso aus wie auf den Bildern der alten Meister. Die fruchtbare Landschaft hat eine schlichte, würzige Küche hervorgebracht, die Rosmarin, Knoblauch, Fenchelkörner und Gewürznelken verwendet. Unter den Gemüsen ragen die auf tausenderlei Arten zubereiteten weißen Bohnen hervor. Das typische Bistecca alla fiorentina ist einfach ein geschmortes, saftiges Lendenstück vom jungen Rind. Eine toskanische Spezialität sind auch die Cieche (»Blinden«), aus dem Arno gefischte Jung- oder Glasaale, die tatsächlich blind sind. Livorno tut sich mit dem Cacciucco hervor, einer nahrhaften Fischsuppe mit Meeresfrüchten. Das lebkuchenartige Siener Panforte ist das traditionsreichste Gebäck der Gegend.

Wenngleich in der Toskana zahlreiche qualitätvolle Weine angebaut werden, hat doch keiner den Ruhm des roten, trockenen Chianti aus der Bordeaux-Flasche erlangt. Der aus dem ursprünglichen Anbaugebiet zwischen Florenz und Siena nennt sich Classico und schmeckt aromatischer und schwerer als der gewöhnliche Chianti. Auf den Gallo nero (»Schwarzer Hahn«) als Qualitätssiegel ist freilich nicht immer Verlaß.