Restauranttipps

Für den kleinen und großen Hunger zwischendurch

Sich bloß nicht auf die Lokale an der Touristen-Pilgerstraße, der Via Santa Maria, einlassen! Abgesehen davon, dass jeder die Tarife verfluchen wird, ist die Bedienung auch noch äußerst lahm.

Für kleine Leute

Pizzeria Il Montino di J. Collodi: Vicolo del Monte 1; T. 484 95. Sonntag Ruhetag. Schließt in der Nachsaison schon früh am Abend. Nicht leicht zu finden: vom Borgo Stretto kommend, wenden wir uns nach links zur Piazza Donati auf der Höhe der Casa di Risparmio di Pisa. Die Pizzen sind ein Gedicht, die nichtssagende, enge Einrichtung hingegen nicht. Die wenigen Tische füllen sich im Handumdrehen; bei schönem Wetter speist man draußen. Die meisten Gäste nehmen ihre Portion lieber mit nach Hause.
Al Castelleto: Piazza San Felice 12. Leicht zu finden, da nur zehn Minuten von der Pizzeria Il Montino entfernt. Über Mittag und abends bis 23h geöffnet. Samstag Mittag, sonntags und vom 10. bis 16. August geschlossen. Der große, kahle Saal bringt die Qualitäten der Küche um so besser zur Geltung, als jede optische Ablenkung fehlt. Schickimicki-Publikum sucht man hier vergebens: die Stammkundschaft besteht überwiegend aus Leuten aus der Nachbarschaft und Studenten, welche die gleichbleibend gute Küche und die modesten Preise zu schätzen wissen. Angeregte, lebhafte Stimmung; artet nicht in Krawall aus. Die routinierte Bedienung hat über zwanzig vorzügliche Pizzen zu bieten, nimmt auf Wunsch aber auch Order à la carte entgegen. Hervorheben möchten wir die Gnocchi di patata al pesto alls genovese, die Lasagne, Tagliatelle paglia und Fieno al pomodoro e basilico, Scaloppine ai funghi oder al limone, Penne all´arrabbiata, Carpaccio di bresaola usw.
Nuova Pizzeria del Borgo: Via del Tinti 15; T. 58 03 22. Donnerstag geschlossen. In einer Gasse, die in die Via G. Oberdan mündet. Die Gäste hier halten sich für mächtig up to date und sind in der Mehrzahl noch recht jung. Die wenigen Tische sind schnell besetzt. In Anbetracht von Qualität und Quantität keine überzogenen Preise. Viel Laufkundschaft, die Pizzen mitnimmt, was immer ein gutes Zeichen ist.
Trattoria da Matteo: Via l´Arencio 46 (Ecke Via Santa Maria); vom Arno her gesehen im ersten Drittel der zum Turm führenden Straße. Auch über die Piazza Dante gelangt man ans Ziel. Also leicht zu finden. T. 410 57. Gemütliches kleines Familienunternehmen, wie wir´s besonders mögen. Hier ist der Gast noch als Mensch willkommen. In der bodenständigen Einrichtung mit Ölschinken, Familienfotos und Flaschen bewegt sich ein überwiegend einfaches Publikum. Hausmannskost, wie es sich gehört: Agnello al forno, Ravioli della casa, Tortellini al ragu, Scaloppine alla pizzaiola, Cannelloni all´abruzzese. Die Speisen gehen weg wie warme Semmeln, also nicht verspätet eintreffen.
Da Gigi: Via Renato Fucini 10. T. 57 64 26. Über Mittag und abends bis 21.30h geöffnet. Sonntag Ruhetag. Die Straße verbindet die Piazza S. Paolo all´Oro mit der Piazza Santa Caterina. Dem verschwiegenen Viertelslokal mit seinen beiden kleinen Räumen verleihen nur ein paar kleinere Aquarelle ein etwas freundlicheres Aussehen. Bringt das preiswerteste Menü Pisas auf den Tisch und ist daher stets gut besucht. Die einfachen, reichhaltigen Gerichte sättigen nachhaltig.
Mensa Universitaria: Via Martini, unweit der Piazza dei Cavalieri. Von Ende Juli bis Mitte September geschlossen. Die annehmbaren, unschlagbar preiswerten Gerichte werden im Prinzip auch an Nicht-Studenten ausgegeben.

Mittlere Preislage

Trattoria Il Viale (Tavola dei Re): Viale Bonaini 18. T. 260 16. Im Bahnhofsviertel. Die Straße mündet in die Via Puccini und die Piazza Vittorio Emanuele. Bewirtung über Mittag und abends bis 22h. Die kitschige Einrichtung ist in weißrosa Tönen gehalten. Einer der Fischspezialisten in dieser Gegend, der leckere Teller mit Meeresfrüchten zusammenstellt, die er mit einer besonders schmackhaften Soße würzt. Angesichts der gebotenen Leistung fallen die Preise recht bescheiden aus.

Gehoben

Antica Trattoria Da Bruno: Via Luigi Bianchi, im Norden der Stadt; nur einen Steinwurf weit von der Porta a Lucca außerhalb der Stadtmauern. T. 56 08 18. Über Mittag und abends bis 22h geöffnet. Montagabends und dienstags geschlossen. Wer in Pisas beliebtestem Lokal einen Tisch ergattern will, kommt um eine Vorbestellung nicht herum. Die beiden Räume prägt ein buntes Durcheinander von Andenken, Familienfotos, Ölschinken, Tellern usw. Für das Bedürfnis des Gastes nach Geborgenheit ist gesorgt; dennoch geht´s lebhaft zu. Im Sommer sorgt die Klimaanlage für Wohlbefinden. Der Wirt mag zwar eifrig bemüht sein, bringt seine Bedienungen aber nicht so recht auf Schwung. Seit 1940 tut sich die Küche durch unverändert solide, klassische Kost hervor. Breite Auswahl, namentlich an Pasta. Wir entscheiden uns für Antipasto mare caldo, Penne casarecci ai funghi oder alla cacciatoria (kurze, leckere Teigwaren), Bocconcini di cinghiali con olive (Wildschwein), Trippa alla pisana, Seppie con bietola (Tintenfisch mit Mangold), Totati ripieni con piselli (gefüllte Kalamare). Auch die Agnellotti schmecken köstlich und sind gut gewürzt. Nur das Dessert enttäuscht.
Osteria dei Cavalieri: Via San Fredeano 16. T. 490 08. Samstag Mittag und Sonntag geschlossen. Warme Küche bis 22.30h (während der Hochsaison später). Betriebsruhe im August. Liegt mitten zwischen der Piazza dei Cavalieri und der Piazza Dante. Ansprechende Einrichtung und einfallsreiche Küche, die sich einen gewissen Ruhm erarbeitet hat. Gerade noch erschwinglich sind die originellen Tagesgerichte »di Terra« »di Mare« und »di Verdure« Getränke gehen extra.
Trattoria La Mescita: Via Cavalca 2 (Piazza Vettovaglie). T. 451 67. Mittags und abends bis 22.30h geöffnet. Samstagmittags zwecklos. An der Ecke des Marktes, zwischen Piazza Dante und Piazza S. Omabono in einem besonders belebten Viertel. Hübscher Gewölbesaal. Wird jedes Jahr ein bißchen ausgeflippter und vornehmer. Gegen die Küche läßt sich aber auch wirklich nichts sagen: sie zaubert Gerichte hervor, die denen in der Osteria dei Cavalieri ebenbürtig sind.