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Sabbioneta

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Festungsstädtchen südwestlich Mantuas

Klein-Athen

Kaum jemand kennt das eigentümliche Festungsstädtchen aus dem 16. Jh., 33 km südwestlich von Mantua. Wie Noto auf Sizilien, Richelieu in Frankreich und die »New Town« in Edinburgh handelt es sich hier von vorne bis hinten um das Werk eines einzigen Städtebauers, sozusagen um eine Stadt aus der Retorte. Ihre Existenz verdankt sie einer Grille des Prinzen Vespasian Gonzaga, der sich eine eigene, vollkommen neue Hauptstadt auf dem flachen Land wünschte. Die Bauarbeiten währten nicht einmal vierzig Jahre, ein Rekord! Unser Prinz hielt mit einem schillernden Hofstaat sowie unzähligen Künstlern und Gelehrten Einzug. Er unterhielt Botschaften in allen Ländern Europas, und Sabbioneta hatte bald den Beinamen »Klein-Athen« weg. Aber wie das Leben so spielt: es ging noch steiler wieder abwärts und die Stadt versank für vier Jahrhunderte in völliger Lethargie. Keine vierhundert Menschen beherbergen derzeit ihre Mauern. Da wird es zu einem besonderen Erlebnis, durch die Gassen der Renaissancestadt zu streifen, zwischen altersschwachen Palästen und verlassenen Plätzen, wo Dekadenz und Verfall mit Händen greifbar werden. Inzwischen wurden allerdings erste Renovierungsarbeiten in Angriff genommen.

Sabbioneta respektiert die Gesetzmäßigkeiten modernen Städtbaus: alle Straßenzüge schneiden sich im rechten Winkel und sind nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Die für dreitausend Bewohner konzipierte Stadt ist in dreißig »Blöcke« unterteilt.

Verkehrsamt: Via V. Gonzaga 31. Hält einen Gratisstadtplan vorrätig und führt Besichtigungen der Paläste und Theater durch. Schade, dass man nur so etwas von den wichtigsten Bauwerken zu Gesicht bekommt. Führungen täglich außer montags von 9.30-18h.