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Örtlichkeiten

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Mangelware: Hotels

Sehenswürdigkeiten

Gaumenfreuden und die Glieder strecken

Romantischen Seelen, die Sabbioneta für sich ganz allein genießen möchten, raten wir, sich zur Ferienzeit unbedingt ein Bett zu sichern; Hotels sind nämlich Mangelware.

Albergo Giulia Gonzaga: Via Gonzaga 65; T. 521 34. Schlichte, kleine Pension, hygienisch aber tiptop und gar nicht teuer. Falls niemand zu finden ist, im Souvenir- bzw. Tabakladen nebenan nachfragen.


Al Duca: Via della Stamperia 18; T. 524 74; Nähe Porta Imperiale. Hinter der Fassade einer der wenigen renovierten Renaissancebauten in dieser Straße verbirgt sich ein Hotel mit besonderer Note. Das fängt schon bei der Empfangshalle an, mit Säulen und einer rosa Marmortreppe. Im Restaurant werden leckere Kleinigkeiten zu vernünftigen Preisen gereicht. Die beste Anschrift in Sabbioneta in dieser Kategorie.

Zum Anschauen

Zunächst die Porta Imperiale im Osten und die Porta delle Vittoria im Westen, die beiden ansehnlichen Visitenkarten der Stadt.


Palazzo Giardino und Kunstgalerie: Piazza d´Armi. Genau, es handelt sich um das elegante rote Backsteingebäude am Hauptplatz. Die Fassade gibt sich ja noch zurückhaltend, im Inneren geht´s dann aber voll zur Sache. Zum Beispiel im »Saal der drei Grazien«, ganz im Stile Pompejis, namentlich aber in der Kunstgalerie, deren erstaunliche Perspektivität an Versailles erinnert. Besonders ins Auge fallen wieder einmal die genialen Vexierbilder: Arme, Beine und Köpfe ändern ihre Position, je nachdem, welchen Standpunkt man einnimmt! Herrliches Kranzgesims aus geschnitzter Eiche, dem vierhundert Jahre wechselnden Geschicks nichts anhaben konnten.


Teatro Olimpico: erstes überdachtes eigenständiges Theater Europas, wo die ersten Stücke Monteverdis zur Aufführung gelangten. Gottheiten aus dem Olymp müssen als dekoratives Beiwerk herhalten. Daneben zahlreiche Fresken im Stil Veroneses. Das Ganze läßt uns ans Olympische Theater zu Vicenza denken. Mit Abstand die attraktivste Sehenswürdigkeit.


Palazzo Ducale: lohnt eine Besichtigung vornehmlich wegen seiner Originaldecken aus geschnitzter libanesischer Zeder ' bei uns zu Hause gibts nur Hunsrücker Fichte! ' für die ein Franzose verantwortlich zeichnet. In der Sala degli Aquiloni dasjenige, was von zwölf stattlichen Reiterstatuen übriggeblieben ist, welche einst den Palast zierten.


Incoronata - Kirche: auch hier brauchen wir auf unser kleines Meisterwerk der Trompe-l´oeil-Technik nicht zu verzichten, diesmal in Gestalt einer wundersamen achteckigen Kuppel, die ' wie sollte es anders sein ' an die Krone der Hl. Jungfrau gemahnt. Ketzerische Zwischenfrage: war die nicht eher aus schlichtem Hause?


Chiesa di Santa Maria Assunta: wir sagen nur: Trompe l´oeil! Diesmal an der Decke. Die Kuppel über einer Kapelle wurde in besonders origineller Weise durchbrochen.


Synagoge: neben der Chiesa di Santa Maria Assunta. Durch nichts gibt sie sich von außen als solche zu erkennen ' man soll die braven Christen ja auch nicht unnötig provozieren! Im ersten Stock gelegen und längst aufgegeben, wurde sie einst von Druckereiarbeitern frequentiert, die sich im Mittelalter vorzugsweise aus Juden rekrutierten.


Wer´s nicht zu eilig hat, kann an der Straße nach Mantua, 2 km vor Sabbioneta, noch die Barockkirche von Villa Pasquani inspizieren. Als Architekt zeichnete im 18. Jh. Antonio Bibbiena verantwortlich.