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Mantua

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Mantua (Mantova), Heimat der welfischen Gonzaga

Verschmähte habsburgische Festung

Mittelgroße Stadt von 67.000 Einwohnern am Mincio, wo seit 1328 das Geschlecht der welfischen Gonzaga herrschte, nach der fast üblichen Aufeinanderfolge von Etruskern, die einen wallgeschützten Handelsknotenpunkt errichteten, den Galliern sowie den Römern, die sie zur Kontrolle der Poebene militärisch ausbauten. Vierhundert Jahre lang, bis zu ihrem Aussterben 1708, verwendeten das Welfengeschlecht einen beträchtlichen Teil seines Vermögens auf die Verschönerung der Stadt und bediente sich dabei aller bedeutenden Namen der italienischen Renaissance. Der Zaster floß durch Erklimmen der Adelskarriereleiter: 1433 wurden die Gonzaga Markgrafen und 1530 beförderte Karl V. sie zu Herzögen. Zum Ausbau ihres Schlossen beschäftigten sie den Florentiner Baumeister Alberti, den berühmten Paduaer Maler Mantegna, Brunelleschi u.a. Auch Literatur und Musik kamen nicht zu kurz. Im Jahre 1608 führte Claudio Monteverdi hier die erste richtige Oper auf. Im 12. Jh. hatte sich Mantua übrigens den lombardischen Städtebünden angeschlossen.

Durch Erbfolgekriege und Pest geschwächt, wurde das mittlerweile zu ansehnlicher Größe gewachsene Herzogtum leichte Beute der Habsburger, die in der Stadt beileibe keine Residenz erblickten, sondern einen Baustein in dem nunmerigen Festungsviereck mit den anderen Stützpunkten Peschiera, Verona und Legnano. Die Franzosen unter Napoleon nahmen sie 1796 ein und benutzen sie, mit nur wenigen Zerstörungen, als Bollwerk gegen die Österreicher.

Im Jahre 1810 ließ Napoleon Bonaparte den von den Hohenzollern aus taktischen Gründen unterstützten Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer hier erschießen.

Trotz der im letzten Krieg erlittenen Bombenschäden eine vornehme Stadt, deren historische Altstadt am Abend zu mittelalterlichem Leben erwacht. Eigentlich verwunderlich, dass soviele Reisende die ehemalige österreichische Festung links liegenlassen.

Nützliche Adressen


Azienda di Promozione Turistica:
Piazza Mantegna 6; vis-à-vis der Rotonda San Lorenzo; T. 35 06 83. Büro von 8.30-13h und von 15-18.30 besetzt.



Bahnhof:
Piazza Don Leoni. Stündlich ein Zug nach Verona (Fahrtdauer 35 Minuten); zwölf Züge am Tag nach Mailand (zweieinhalb Stunden); Gepäckaufbewahrung. Etwa alle halbe Stunde verkehrt ein orangefarbener Bus vom Bahnhofsvorplatz in die Innenstadt.



Fahrradvermietung: bei Ferrari (!), Via Concilazione 6; in Bahnhofsnähe.



Postamt:
Piazza Martiri Belfiore.



Telefonieren:
SIP, Via Corridoni 17.

Weiterreise

Von und nach Mantua verkehren häufig nur Busse, obwohl Zuglinien angegeben sind. Die darf man aber mit der Zugfahrkarte benutzen, aber man muß es halt wissen. Die Fahrt durch kleine Ortschaften hat übrigens ihren eigenen Reiz.