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Lago Maggiore

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Langensee (Lago di Verbano)

Lago Maggiore, Flora und landschaftlicher Reiz

Die Ufer des »Langensees« - nach dem römischen Lacus Verbanus auch Lago di Verbano genannt - haben sich einen natürlichen und malerischen Charakter bewahrt, trotz der zahlreichen, ganzjährig besuchten Kurorte rings um den See. Die subtropische Flora des Lago Maggiore ist berühmt, seine landschaftlichen Reize nicht minder. Der Seespiegel des zweitgrößten oberitalienischen Sees, dessen Nordabschnitt zum Schweizer Kanton Tessin gehört, liegt knapp 200 m über dem Meeresspiegel.

Stresa: zu sehr »hotelisiert« für unseren Geschmack; massenweise Fremde im Sommer und Busladungen von Rentnern in den Herbstmonaten. Kein Wunder, werden doch dieser Gegend hier seit alters therapeutische Kräfte nachgesagt. Geschichtsinteressierten wird die Stadt eine gewisse Friedenskonferenz ins Gedächtnis rufen (Preisfrage). Für alle anderen ist sie schlicht Ausgangspunkt für die Borromeischen Inseln.

Gigi Hotel: Corso Umberto I. Vergleichsweise preiswert und ruhig. Von einigen Zimmern mit Terrasse aus macht sich die Lage am See bezahlt.
Hotel Vidoli: Via G. Leopardi 19. T. 31 176. Einfach den Schildern folgen, die den Seeweg säumen. Duschen nach Belieben und Parkplatz im Hof. Restaurant vorhanden.

Feinschmeckern verraten wir zwei Anlaufstellen:

Die Pasticceria Pompa dei Grigioni: Ernano V.E. Grignous 8; erste Konditorei am Ort
Und die Gelateria K2 in der Via A.M. Solongaro 37, wo nette Verkäuferinnen die hohe Kunst der Eisherstellung praktizieren. Man beachte unsere Dichterkraft.
Eine Seilbahn klettert auf den Gipfel des Mottarone (1491 m), dessen Silhouette Stresa und die Borromeischen Inseln beherrscht. Jetzt mal raten, wie sich die Sicht von hier oben bei klarem Wetter macht ...

Die Borromeischen Inseln: mit der Schiffsfahrkarte zahlt man wirklich nur die Fahrt selbst. Vorsicht ist bei überzogenen Preisen geboten! Für die eigentliche Besichtigung wird man immer anschließend zur Kasse gebeten. Von irgendetwas muß der Prinz ja leben. Insgesamt handelt es sich um drei Inseln. Auf der wichtigsten, Isola Bella, erhebt sich der Palast umgeben von einem Garten. Öffnungszeiten: von Ende März bis Ende Oktober 9-12 und 13.30-17.30h; im Juli und August 9-18h. Montags geschlossen. Wenn man mal von den üblichen Touristenfallen in Gestalt von Läden und Restaurants absieht, lohnt sich der Abstecher. Allerdings kommt die ganze Angelegenheit arg teuer. Im Park wachen verstreut schmucke Statuen inmitten einer üppigen Vegetation. Und von der Terrasse aus bietet sich ein erhebender Blick über den See und Stresa. Germanisten holen vor Ort Jean Pauls »Titan« aus dem Rucksack und lesen das erste Kapitel.

Auf der zweiten Insel, der Isola dei Pescatori, finden wir ein typisches Fischerdorf vor. Durch die schmalen Gäßchen schlendernd, entgeht man der touristischen Menschenflut und erfreut sich an einem ganz authentischen Charme. Besichtigung gratis.

Die dritte im Bunde, Isola Madre, ist ein einziger botanischer Garten. Blumenfreunde mögen sich ja trotz des überhöhten Eintrittspreises verführen lassen, alle anderen werden sich wohl mit dem Besuch der ersten beiden Eilande begnügen.

Zu den Schiffen ist anzumerken, dass die Tarife nach der Anzahl der Inseln, die man besuchen will, gestaffelt sind. Zwei Bootstypen: einerseits Schnellboote, angepriesen von zahlreichen Schleppern – auf diesen Booten wird niemand Preise aushängen sehen und sie sollten daher gemieden werden. Andererseits die großen Kähne, die einer einzigen staatlichen Gesellschaft angehören, der Navigazione Sul Lago Maggiore, mit angeschlagenen Preisen. Abfahrten im Dreißig-Minuten-Takt. Es gibt auch Tageskarten, mit denen man unbegrenzt viele Fahrten zu allen Ortschaften am See unternehmen kann.

Angera: kleiner Kurort am südöstlichen Ufer, gegenüber Arona. Wird überragt von einer Festung aus dem 14. Jh., die von April bis Oktober zu besichtigen ist.

Camping Città di Angera: Via Bruschera al Lago. Reichlich teuer, wie alle Zeltplätze in Italien, aber mit ordentlicher Ausstattung. Ausreichend schattig, warme Duschen, Kiosk, Bar-Restaurant, Tante-Emma-Laden, Schwimmbad, Tennisplatz und gleich am See.

Baveno: kleine, ruhige Ortschaft mit vergleichsweise preisgünstigen Übernachtungsmöglichkeiten. Eignet sich als Ausgangspunkt für Fahrten über den See oder Abstecher in die Berge. Auskünfte beim Verkehrsamt auf der Piazza Dante.

In der Nähe elf Zeltplätze sowie Hotels und Fremdenzimmer. Camping Diverio: Via Gramsci 21, T. (0323) 92 35 93 und 92 45 02; hat sich als der billigste herausgestellt. Ruhige und schattige Anlage, die einen gepflegten Eindruck macht. Nach Voranmeldung bekommt man mittags und abends sogar eine warme Mahlzeit.
Albergo - Ristorante Rigoli: Via Piave 48, T. 92 47 56; hervorragendes Preis- / Leistungsverhältnis.
Nach dem Essen auf ins kühle Naß! Auf keinen Fall im Hafen schwimmen; die toten Fische laden eh nicht dazu ein. Die Villa Fedora vorziehen – ein Anwesen, das von der Stadt gekauft wurde – mit Zugang zu einem Strand. Die Wasserqualität reicht allerdings nur aus für Leute, die nicht gleich ihre Reagenzgläser mit anschleppen.

Pallanza: Luftkurort unterhalb der Punta della Castagnola, vis-à-vis der Borromeischen Inseln.
Unsere Restaurantempfehlung: La Belle Ile, Via Tacchini 18-20. T. 50 44 33. Gepflegte Küche zu annehmbaren Preisen – auch Crèpes sind hier zu bekommen.

Lesertip : am Westufer des Lago Maggiore, zwischen Cannobio und Cannero, führt das Ehepaar Arnaldo und Maria Albertella in der Via Casali Ginella 6 eine nette Pension (Postanschrift: I-28051 Cannero), T. (03 23) 78 82 70. Mit dem Auto die Küstenstraße entlangfahren und rund 1 km vor Cannero in eine kleine Stichstraße abbiegen, die in fünf oder sechs Serpentinen den Berg erklimmt und nach rund 300 m endet. Günstige Doppelzimmer mit Frühstück, Etagendusche, Etagenklo und eine Gemeinschaftsküche auf vier bis fünf Zimmer zum Selberkochen. Der Traumblick von der Terrasse über den See ist inbegriffen. Für die Freizeitgestaltung bieten sich zwei kleine Badeinseln und eine große Insel an, letztere sogar mit einem nachts angestrahlten Castello. Vom steinigen Privatstrand der Pension aus für geübte Schwimmer kein Problem.

In der Umgebung

Lago di Orta : etwa 20 km südwestlich (auch Cusio genannt). Einer der kleinsten aber auch am wenigsten von Touristen belagerten norditalienischen Seen. Orta San Giulio darf als wirklich angenehmes Örtchen gelten. Von hier erfolgt die Abfahrt zur Insel San Giulio – die Mutigen können ja hin schwimmen. Eine Kirche, ein Kloster aus dem 17. Jh. und einige Villen – macht zusammen einen gelungenen Abstecher. Übrigens: wer von Orta aus zum Monte Sacro hinaufkraxeln möchte, wandelt nolens volens auf den Fußstapfen Friedrich Nietzsches: 1883 besang der den »Heiligen Berg« als einen der bezauberndsten Orte der Welt. Die Fremdenverkehrsbehörden sind ihm bis heute dankbar.

Drei Kilometer von Orta, an der S 229 zwischen Orta und Gozzano, liegt der Camping Miami. Zum Wohlfühlen, mit kleinem Badestrand (gegen Bares).