Größter aller italienischen Seen

Gardasee (Lago di Garda), Sommerfrische der alten Römer

Größter aller italienischen Seen – eine Umrundung ergibt immerhin 115 km – und nicht zuletzt beliebt wegen seines bekanntermaßen milden Klimas. Schon die reichen Römer verbrachten hier, vor den kalten Winden des Nordens geschützt, ihre Wochenenden. Das besondere Mikroklima ist auch für die Existenz einer üppigen Vegetation verantwortlich, die schon ganz mediterran daherkommt: Palmen, Zitronen, Zypressen, Oleander ... Damit sich überhaupt ein See ausbilden konnte, bedurfte es während der Eiszeit aber erst eines mächtigen Gletschers, der das Tal in der Randzone der Alpen überformte und nach Süden zu mit seinem Endmoränengürtel - quasi als natürlicher Staumauer - abriegelte.

Was Wunder also, dass sich Vergil, Plinius, Goethe und D´Annunzio von diesem kleinen Paradies inspirieren ließen. Damals konnten sie vom Massentourismus freilich noch nichts ahnen – heutzutage fiele es ihnen wohl schwer, ihre Laute erklingen zu lassen. Böse Zungen behaupten, der Gardasee sei inzwischen zu einer Teutonenkolonie heruntergekommen, was sicher so falsch nicht ist. Paßt uns ja auch nicht, und deshalb raten wir zu einem Aufenthalt außerhalb der Feriensaison: dann kann es für ein paar Stunden durchaus gelingen, vor seinen Landsleuten Reißaus zu nehmen.

Garda

Der Hauptort am See lohnt kaum einen längeren Aufenthalt. Erstens ist er von Kopf bis Fuß auf Fremdenverkehr eingestellt und zweitens hilft einem das Verkehrsamt überhaupt nicht weiter.