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Salo & Sirmione

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Kurzlebige »Faschistische Republik von Salò«

Ehemaliges Fischerdorf und Brennpunkt des Tourismus

Salò

Unter Touristenmassen ächzende Sommerfrische mit aufwendigen Villen und einer eher zweifelhaften Berühmtheit: Salò war 1943 Sitz der kurzlebigen »Faschistischen Republik von Salò« unter Mussolini, die Pasolini in einem unerträglichen Film darstellt. Hier erblickte aber auch Gasparo da Salò das Licht der Welt, der Erfinder der Violine.

Wer es nicht darauf anlegt, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit abzuhaken, sollte wenigstens der Kathedrale Santa - Maria - Annunziata aus dem 15. Jh. seine Aufmerksamkeit zuwenden. Die schlichte Fassade bringt das schmucke Marmorportal, welches der Renaissance zuzurechnen ist, vorteilhaft zur Geltung. Im Innern fallen das ausschweifende Dekor des Chors auf, die bemalte Decke und ein außergewöhnlicher Retabel, um nur einige Beispiele zu nennen.


Ufficio di Turismo:
Iungolago Zanardelli 39. T. 21 423.

Stündlich ein Bus von Salò nach Sirmione.

Sirmione

Ehemaliges Fischerdorf auf einer Halbinsel am Südende des Gardasees, dessen Ausstrahlung man sich nur schwer entziehen kann. Sirmione war geradezu dazu prädestiniert, die Rolle eines touristischen Brennpunktes am Gardasee zu übernehmen. Im Sommer und während der Wochenenden kommt man vor lauter Besucher kaum mehr von der Stelle. Wir gehen daher davon aus, dass die Hälfte unserer Leser sofort die Flucht ergreift. Für die mutigere Hälfte beschreiben wir kurz die Hauptsehenswürdigkeiten.


Die Scaligeri - Burg kontrolliert den Zugang zur »Insel« und zum historischen Teil Sirmiones. Sie wurde im 13. Jh. nicht mal auf Sand sondern gleich auf dem Wasser erbaut und wirkt recht vornehm. Einlaß für Besucher von 9-13 und 14-19h, ausgenommen sonntags und montags: dann nur vormittags.

Santa - Maria - Maggiore:
Kirchenbau aus dem 15. Jh. mit aufwendigem Portalvorbau, in den antike römische Säulen integriert wurden.

San Pietro in Mavino:
ganz am Ende der Halbinsel, Richtung Catull-Grotten. Die Kirche hat schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel – sieben, um genau zu sein – und lohnt auch wegen ihrer dekorativen Fresken.

Catull -» Grotte «:
eigentlich die Mauerreste einer imposanten römischen Villa aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert. Auch hier erweist sich wieder das Gespür der alten Römer für den richtigen »Standort«. An einem sonnigen Nachmittag im Frühling oder Herbst, wenn sich nur vereinzelt Besucher hierher verirren, eignet sich das Gelände vorzüglich für einen Ausflug in die Vergangenheit. Zugänglich täglich außer an werktäglichen Montagen von 9-18h bzw. 16h in den Wintermonaten. Dann auch Gelegenheit, in unmittelbarer Nachbarschaft der archäologischen Ausgrabungen im Seewasser zu planschen. Whow!

Wohin zum Nächtigen auf der »Insel«?


San Lorenzo:
Piazza S. Salvatore, T. 91 61 86. Günstiger geht´s kaum noch. Aber auch in diesem Fall handelt es sich um eine laute Ecke. Na wenn schon: die Zimmer sind sauber und nur eine Kleinigkeit teurer.

Albergo Regina:
Via Antiche Mura 11; T. 91 61 47. Innenstadtnah, aber etwas weiter abseits des Trubels. Eine Art Familienpension mit persönlicher Note. Das zeigt sich schon bei der Begrüßung.

Villa Rosa:
Via S. Quasimodo 4. T. 919 63 20. Reizende kleine Pension in tadellosem Zustand, deren Zimmer über Dusche und Balkon verfügen. Im Garten kann man sich auf der Schaukel oder im Liegestuhl verlustieren. Warmherziger Empfang und kulante Preise.
Albergo Villa Maria: Via S. Pietro in Marino 8; T. 91 60 90. Neben der Kirche San Pietro in Marino, im rückwärtigen Teil der Halbinsel. Hier geht´s merklich geräuschärmer zu. Die Zimmer im von oben bis unten rosa gestrichenen Hotel verfügen über einen kleinen Balkon.

Albergo Désirée:
Via S. Pietro, T. 91 61 42. Gleich nebenan. Warum zur Abwechslung nicht mal in einer schneeweißen Villa nächtigen? Die Zimmer mit Balkon jedenfalls sind nicht übel, ebensowenig wie der weitläufige Garten. Und von der Küche ganz zu schweigen ...

Albergo Casa Suzy:
Via Colombare, T. 91 96 68. Blitzsauber, freundliches Personal, ruhige Lage; auf den Balkonen warten Liegestühle darauf, dass gerade unsere Leser sich hineinlümmeln und die Aussicht über den See auskosten. Das Hotel liegt etwas abseits der Straße, zwischen den Villen und nahe an einem kleinen Zeltplatz. Zur Hauptstraße Verona-Brescia ist´s zwar näher als zur Burg, gleich vor dem Eingang hält aber der Bus.

Zeltplätze


Sirmioncino:
an der Zufahrt zur Halbinsel rechts. Übervölkert zur Hauptreisezeit.

Camping Vecchio Molino:
in San Benedetto di Peschiera. Hygienische Anlage bei günstigen Platzgebühren. Weitere Pluspunkte: Zugang zum See, nicht laut und kostenlose Heißwasserduschen.

Camping del Vo:
in Dezenzano del Garda, T. 914 35 63. Vorteilhaft gelegen, gleich am See mit Zugang zu einem kleinen Strand. Wenn die hohen Gebühren nicht wären! Vom Bahnhof verkehrt stündlich ein Bus.

Camping Italia:
in Rivoltella, Richtung Dezenzano del Garda; T. 911 02 77. Unmittelbar am See, überlaufen und alles andere als billig. Kleines Restaurant vorhanden sowie Supermarkt nur 500 m entfernt. Blauer Bus jede Stunde in Richtung Bahnhof.

Weiterfahrt ab Sirmione


Nach Brescia:
ein Dutzend Busse täglich, von 6.40-19.10h.



Nach Peschiera - Verona:
jeden Tag fünfzehn Busverbindungen, die erste um 6.10h, die letzte um 19.20h.

Sirmione - Verona - Venedig:
Abfahrt um 8.40h, Ankunft gegen 11h.

Nach Gargnano:
Bus um 7.30h.



Schiffslinien
nach Peschiera, Garda, Maderno, Gargnano, Malcesine, Limone und Riva del Garda.