Ligurien - Blumenzucht und Olivenhaine

Sonnenverwöhntes Gemüse

Hier wohnen Zucchini, Artischocken und Fenchel

Der dicht besiedelte, langgezogene Küstenstreifen, der sich zwischen Gebirge und Meer von der französischen Grenze bis nach La Spezia erstreckt, ist weltweit für sein mildes Klima bekannt. Nach Norden zu schützt der Appennino vor klimatischem Ungemach. Dennoch bläst schon mal der kalte Maestrale aus Nordwesten. Dessen warmer Gegenspieler heißt mal Scirocco (als feuchte Fassung), mal Libeccio (trocken).

Genua, die historische Hafenstadt mit Schwerindustrie, Werften und einer alten Universität liegt genau auf dem Grenzpunkt zwischen der Riviera di Ponente im Westen und der Riviera di Levante im Osten. Vor allem letztere verdient einen Abstecher, mit ihren malerischen Fischerhäfen, terrassenförmig angelegten Uferdörfern und Olivenhainen.

Wichtige Erwerbszweige in Ligurien sind Blumenzucht und Frühgemüseanbau in Treibhäusern. So duftig wie die Erde präsentiert sich auch die Küche: Basilikum, etwa in der berühmte Pesto -Würzpaste, Rosmarin, Salbei und Majoran stehen hoch im Kurs, und der Gebrauch von Olivenöl versteht sich von selbst. Die verschiedenen Gemüsesorten werden hier so richtig von der Sonne verwöhnt und finden sich in allen Gerichten: Zucchini, Auberginen, Tomaten, Bohnen, Artischocken, Fenchel. Selbst die Teigwaren werden mit Gemüse gefüllt (u.a. die Pansotti). An Fischen werden hauptsächlich Sardellen und Kabeljau in allen erdenklichen Spielarten zubereitet. Unbedingt die Foccace, salzige oder süße Brotteigfladen mit Belag (Oliven, Zwiebeln, Gemüse, Wurst, Käse bzw. Anis, Honig, Mandeln, Rosinen usw.) versuchen. Zu Weihnachten kommt der Cappon magro auf den Tisch, ursprünglich ein Fastengericht, das nicht die Spur von mager ist: es handelt sich um mit Knoblauch eingeriebene und in Essigwasser getränkte Schiffszwiebäcke mit verschiedenen Gemüsesorten, Basilikum, Knoblauchzehen, Oliven, Pinienkernen, Sardellen, Pilzen, Jakobsmuscheln und dergleichen Köstlichkeiten mehr.

In ganz Ligurien wird man eine einheitliche Regionalmundart zu hören bekommen, das gallisch beeinflußte Ligure. Über Ligurien schrieb übrigens der auf Kuba geborene italienische Schriftsteller Italo Calvino.