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Attraktionen

Moderner Mist flankiert antike Bauten

Alt - Genua: unentwirrbares Labyrinth gewaltigen Ausmaßes von engen, düsteren Gäßchen, die uns die Bedeutung der Hafenstadt im Mittelalter vor Augen führen. Am spannendsten wird´s südlich der Kathedrale San Lorenzo: hier hat sich – bis auf die Stromleitungen – seit Jahrhunderten rein gar nichts verändert. Die Bevölkerungsdichte war im Mittelalter die höchste im gesamten Okzident. Dieser Umstand führte zum Bau von regelrechten Wohnsilos mit bis zu sechs Stockwerken. Von denen haben sich etliche bis auf den heutigen Tag erhalten, hier und da unterbrochen von vornehmen Bürgerhäusern, die uns den Wohlstand der Genueser Reeder und Bankkaufleute anschaulich vor Augen führen.

Die Via Garibaldi säumen stattliche Palazzi aus dem 16. und 17. Jh. Rubens und Van Dyck malten die Porträts der Eigentümer dieser noblen Wohnsitze. Der Palazzo Bianco, seinem Namen zum Trotz alles andere als weiß, beherbergt eine Gemäldesammlung, die schöne Stücke früher flämisch-holländischer Meister, von Rubens, Veronese, Van Dyck, Zurbarán und Murillo aufzuweisen hat. Der Palazzo Rosso, der seinerseits wirklich rot ist, steht nicht zurück und besitzt gleichfalls eine Sammlung alter Meister, aus der Caravaggios »Ecce homo«, Dürers »Porträt eines jungen Mannes« sowie Werke von Tizian, Tintoretto, Veronese und Van Dyck herausragen. Der nahegelegene Palazzo Municipale erweist sich als einer der schönsten Palazzi der Straße. Da in seinem Inneren wieder eines der anscheinend unvermeidlichen Museen untergebracht ist, steht der Besichtigung des hochnoblen Interieurs nichts im Wege. Bei den zahlreichen weiteren Prunkbauten begnügen wir uns mit einem bewundernden Blick auf die Außenseite. Dennoch ruhig mal in die Innenhöfe hineinspähen, die für manche Überraschung gut sind.

San Lorenzo Kathedrale: wurde schon im 12. Jh. eingeweiht. Bis zur Renaissance werkelten mehrere Generationen an ihr herum, erstaunlicherweise wirkt sie dennoch wie aus einem Guß. Die Fassade greift das in der Gegend weitverbreitete Motiv der ineinanderverschlungenen schwarzweißen Streifen auf. Am gelungensten fanden wir das Portal und die Fassade der St.-Johanns-Kapelle. Die reiche Innenausstattung und der kostbare Kirchenschatz suchen selbst in Italien ihresgleichen.

Der imposante Hafen von Genua sollte selbst fanatischen Umweltschützern einen Blick wert sein.

Friedhof von Staglieno (Cimitero di Staglieno): nordöstlich der Stazione Brignole, stadtausgangs. Tore täglich außer Samstag nachmittag von 8-12h und von 14-16.30h geöffnet. Von der Piazza Principe Buslinie 34; mit dem Wagen nimmt man die Ausfahrt Ost der Autobahn.

Auf dem Friedhof stehen die unterschiedlichsten Grabmäler beisammen: vom makabersten Stil bis zur frechsten Extravaganz sind alle Nuancen vertreten. Die Genueser Pfeffersäcke liebten es, zu Lebzeiten ihren Reichtum zur Schau zu tragen und hörten selbst dann nicht damit auf, wenn sie das Gras von unten anschauten. Wem´s gefällt, nichts wie hin. Ein ungemein stimmungsvoller Ort ...

Außerdem gibt es noch jede Menge andere Kulturgüter zu bestaunen: etwa den mittelalterlichen San - Matteo - Platz und die Nationalgalerie im Palazzo Spinola mit einem ergreifenden Ecce homo von Antonella da Messina und einer Madonnenskulptur von Giovanni Pisano. Hervorheben wollen wir noch die Via Balbi und den Palazzo Doria, der schon Karl V., Napoleon und zahlreiche weitere gekrönte und ungekrönte Häupter in seinen Mauern willkommen hieß. Genua ist förmlich gespickt mit Kirchen, Palästen und Museen (oft befindet sich das eine im anderen), die man beim Stadtbummel entdeckt.