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San Marino

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Zwergenrepublik am Osthang

Repubblica Di San Marino

Zwergrepublik am Osthang des etruskischen Apennin, gekrönt von gewaltigen Festungsanlagen. Wirkt noch richtig mittelalterlich-pittoresk und zieht Fremde scharenweise an: der Sommer bringt das große Geschäft mit über drei Millionen Touristen. San Marino profitiert auch von seiner Lage inmitten einer wundervollen Landschaft. Aber alles ist hier furchtbar teuer, fast so unerschwinglich wie in Venedig. Einfacher Wanderer, zieh´ deines Weges. Ungewöhnlich, womit San Marino ein Viertel seiner jährlichen Haushaltseinnahmen bestreitet: mit dem Verkauf von landeseigenen Briefmarken! Außerdem erhält es Ausgleichszahlungen von Italien, und zwar für die Anerkennung des italienischen Staatsmonopols auf Tabakwaren, Spielkasinos usf.

Stadtausgangs in Richtung Ancona, nach etwa einem Kilometer, ein Parkplatz mit vorbildlichen sanitären Anlagen.

Anmerkungen zur Geschichte

Die kleinste (rund 61 km²) und zugleich älteste Republik der Welt wurde im 4. Jh. von einem Steinmetz namens Marino gegründet. Er war nach Rimini gezogen, um an den Befestigungen am Hafen zu arbeiten. Als Kaiser Diokletian die Christenverfolgungen anordnete, suchte der gläubige Marino auf dem Gipfel des rund 750 m hoch aufragenden Monte Titano, den er von Rimini aus sehen konnte, Zuflucht in der Hoffnung, dort in Frieden seine Arbeit und seine Religion ausüben zu können. Sein Ruf, ein Heiliger zu sein, zog zahlreiche Schüler und Nachahmer an. Sogar der Berg wurde ihm geschenkt: von einer Prinzessin, deren Kinder er geheilt hatte. So wurde Marino zum Begründer eines Gemeinwesens, das sich bald den Rang einer Republik aneignete. Diese überstand unbeschadet die verschiedenen Prüfungen, denen Italien im Lauf seiner Geschichte ausgesetzt war. Als 1797 Napoleon der Republik seine Sympathie aussprach und in Aussicht stellte, ihr Territorium zu erweitern, besaß San Marino die Weisheit abzulehnen. 1849 fand Garibaldi hier Schutz und Unterschlupf. Ungeachtet seiner Neutralität wurde San Marino 1944 bombardiert; während dieser schwierigen Periode fanden hier hunderttausend Flüchtlinge aus den am meisten gebeutelten Gegenden Aufnahme.

Übernachtung in San Marino

Die meisten Besucher verbringen ihre Ferien nicht in dem 25.000-Seelen-Zwerkstaat, sondern steuern San Marino als Ausflugsziel an. Der Platz würde eh nicht ausreichen, um soviele Menschen unterzubringen.

Camping della Murata: Via del Serrone, am Südhang des Monte Titano im gleichnamigen Ort Murata. Gepflegte Anlage und keine überhöhten Gebühren.
Hotel Cesare: Salita Alla Rocca, T. 99 23 55. Zimmer verschiedner Preisstufen, aber durchweg erschwinglich. Bietet auch Verpflegungsmöglichkeiten im eigenen Restaurant und an der Snackbar.
Bar Cesarini di Casali Roberta: Via della Fratta 4. Abends geschlossen. Von der Terrasse hat man beim ausgezeichneten Capuccino einen traumhaften Ausblick.
Halloween Pub: Via della Fratta, neben dem Kuriositätenkabinett. Zu jedem Getränk gibt es Popcorn nach Belieben. Wer sich nicht zu schade dafür ist, darf sogar mit dem Wirt eine Partie Karten kloppen.

Was wird geboten?

Freunde eines edlen Tropfens und alle Briefmarkensammler werden auf ihre Kosten kommen: der Alkohol ist zollfrei und die Briefmarken einfach traumhaft schön. Wenn man von der Bergspitze heruntersteigt und seine Einkäufe in einem der unteren Dörfer erledigt - wo die eigentliche Bevölkerung vom Wein-, Obst- und Weizenanbau, von Schafzucht, dem Verkauf von Woll- und Keramikwaren lebt - findet man ganz normale Preise vor.

Als Hauptsehenswürdigkeiten gelten die Festungen auf den drei Gipfeln des Monte Titiano, die Franziskanerkirche aus dem 14. Jh., die klassizistische Hauptkirche mit dem Leichnam des Hl. Marinos und natürlich der neugotische Regierungspalast (1894).

In der Umgebung

San Leo: 16 km westlich des Zwergstaats, auf einem Felsen über dem Marecchia-Tal und bekrönt von einer Burg aus dem 14. Jh. Verdankt sein »Renommee« in erster Linie dem Umstand, dass in einem der gefürchteten Kerker von San Leo der berühmte »Graf« von Cagliostro (1743-1795) aus dem Leben schied, Anhänger des Okkultismus und verwickelt in die berühmte Halsbandaffäre um die französische Königin Marie-Antoinette.

Auch die romanische Basilika lohnt eine Besichtigung.