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Christentum

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Neue chinesische Religion

Jesus Christus - Freiheit, Gleichheit, Liebe?

Widerstandsbewegung in China durchs Christentum?

Die Begriffe "Asien" und "Religion" lassen sofort an Buddhismus oder Taoismus denken, an Weise wie Konfuzius und Laotse. Tatsächlich aber bricht sich in China gerade eine andere Religion Bahn, die uns Westlern sehr viel vertrauter erscheint: das Christentum.

Offiziell gehören fünf Millionen Chinesen der katholischen und sechzehn Millionen der protestantischen Kirche an, doch liegt die Dunkelziffer natürlich wesentlich höher. Vermutlich bekennen sich vierzig bis 130 Millionen Chinesen zu Jesus Christus. Die meisten von ihnen besuchen staatlich unabhängige Untergrundkirchen. Dabei bieten diese nicht nur religiöse Geborgenheit, sondern formieren auch einen Widerstand gegen die grausame Diktatur. Im Christentum gibt es kein "besser" oder "schlechter" eines Menschen sondern nur Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit.

Früher wandte sich besonders die Landbevölkerung einer Religion zu, doch nun schließen sich Intellektuelle, Umweltschützer, Bürgerrechtler, Anwälte und viele mehr dem neuen Glauben an.

Nach dem Tod Maos 1976 breitete sich eine spirituelle Krise über dem Reich der Mitte aus, denn plötzlich verfiel der Kommunismus als "Religion". Man suchte in der Demokratie neue Hoffnung, doch wurde diese 1989 niedergemetzelt - der erneute Beweis, mit welcher Bösartigkeit der Kommunismus in China ausgelebt wird. So trennten sich viele Intellektuelle innerlich von der Regierungspartei.

Dabei fasziniert nicht nur das Christentum an sich, sondern auch die Früchte, die sich in christlichen Ländern zeigen. In China herrscht Unterdrückung durch den Kommunismus, arabische Staaten bekriegen sich unter der Fahne des Islam, doch christliche, westliche Länder strotzen - in den Augen der Chinesen - vor Wohlstand, Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit, Achtung der Menschenrechte.

Bedenkt man das enorme Widerstandspotential, das nun offenbar durch das Christentum wachgekitzelt wird, so versteht man die chinesische Regierung gut, die sich lieber eine asiatische Religion wünschte. Zwar macht sie gute Miene zum bösen Spiel und gestattet der Bevölkerung den Kirchenbesuch, jedenfalls sofern die Schäfchen die Herrschaft der KP nicht anzweifeln. Der Papst ist kein offizielles Oberhaupt der katholischen Kirche in China. Dennoch trägt sich auch die KP mit dem Gedanken an Osteuropa, wo das Christentum ebenfalls die Opposition stärkte. Doch wie sagt man so schön: Die Gedanken sind frei - was auch Kommunismus - und Christentum - nicht verhindern können.