Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Landeskunde

Body: 

Geschichte und Wirtschaft

Politik

Export und Import

Mitte des 15. Jahrhunderts erkundeten die Portugiesen die Küste des heutigen Liberia, verloren aber rasch das Interesse an der Insel. Liberia wurde 1821 durch die American Colonization Society gegründet. Sie kaufte das Land, um es mit freigelassenen Sklaven zu besiedeln und Kolonialherr zu werden. 1847 erklärte sich das Land für unabhängig. Die Ameriko-Liberianer, Einwohner seit Beginn der amerikanischen Verwaltung, bildeten die Basis einer schwarzen Elite, die die Herrschaft im Land weitestgehend für sich behielt. Die „True Whig Party“ übte als einzige legale Partei von 1878-1980 allein die Macht aus. Mit neuen Volksvertretern, Präsident William Tubman und William Tolbert sollte sich das Ein-Mann-Regime um 1950 in den folgenden zwanzig Jahren ändern, und auch die Bevölkerung des Hinterlands sollte integriert werden, die erst Anfang des Jahrhunderts zu Wahlrecht und Bürgerrechten gekommen war. Doch auch ihr System begünstigte nur die ameriko–liberianische Elite.

Unruhen, schlechte Planung und Geldmangel führten 1980 unter Samuel K. Does zu einem blutigen Putsch. Mitte April 1980 wurden dreizehn Vertreter des Landes erschossen. Chaos und Unstabilität, die fortan im Land herrschten, konnten bis heute nicht beseitigt werden. Does Regierung war bekannt für Korruption und Verletzung der Menschenrechte. Während seiner Amtszeit flohen tausende von Einwohnern nach Guinea und an die Elfenbeinküste.
1989 startete James Taylor eine Rebellion gegen Does Regierungsform, woraufhin acht Jahre lang Bürgerkrieg herrschte. In einer Friedensperiode 1997 fanden Wahlen statt, Taylor wurde zum Präsidenten gewählt. Er missachtete ebenfalls das Gesetz und verfolgte einzelne Ethnien, was zu erneutem Bürgerkrieg und 2001 zum Sturz seiner Regierung führte; 2003 wurde der Waffenstillstand besiegelt und Präsident Taylor zur Abdankung aufgefordert. Er suchte Schutz im nigerianischen Exil und wurde 2006 vor das Sonderstrafgericht in Freetown, Sierra Leone, gestellt, um sich für zahlreiche Kriegsverbrechen zu verantworten. Aus Sicherheitsgründen wurde Taylor ins niederländische Den Haag verlegt, wo er sich vor dem internationalen Strafgerichtshof zu verantworten hat.

Seit Anfang 2006 ist Ellen Johnson-Sirleaf Präsidentin Liberias.

Politik

Die Chancen für Liberias demokratischen Wiederaufbau stehen gut. Die Wirtschaft wird vom Können der neuen Regierung abhängen, genauso wie der Erhalt des Friedens, um einen Abzug der Friedenstruppen zu erreichen. International wurden mehrere Millionen Euro Entwicklungshilfe bereitgestellt.

Das Land ist in viele Gemeinschaften eingebunden, z.B. die ECOWAS (Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten) und der IWF (Internationaler Währungsfonds). Das verhängte Teil-Embargo für Liberias Handel wurde aufgehoben.
Außerdem ging Liberia zahlreiche Vereinbarungen im Bereich des Umweltschutzes ein. Konventionen zum Schutz des Weltkulturerbes, zum grenzüberschreitenden Handel mit gefährdeten Tier und Pflanzenarten, zum Schutz der Ozonschicht und das Kyoto-Protokoll gehören unter anderem dazu.

Wichtige Wirtschaftszweige
Export

Mehr als 70% der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die größtenteils der Selbstversorgung dient. Die Haupterzeugnisse sind Reis, Maniok, Bananen und Süßkartoffeln.

Exportiert wird Kautschuk, welcher auf großen Plantagen angebaut wird, ferner noch Holz, Palmöl, Kakao, Kaffee, Ananas und Diamanten. Das Diamanten-Embargo wurde Ende April 2007 aufgehoben. Der Eisenerzabbau soll durch ein Abkommen mit Arcelor Mittal wieder in Gang gesetzt werden, um Arbeitsplätze zu schaffen und andere Investoren für Liberia zu interessieren.

Einige Exportpartner: EU, USA, Japan, China und Sierra Leone.

Die Industrie leidet immer noch unter den Kriegen und hat bis jetzt ihre größte Kapazität noch nicht erreicht. Die wenigen produzierten Waren sind Tabak, Zement, Baumaterialien und Konsumgüter.

Import

Die Lebenshaltungskosten in Liberia liegen hoch. Der Grund dafür liegt auf der Hand, denn die meisten Waren werden importiert, da es im Land an Ressourcen und Manufakturen mangelt.

Einige dieser Importwaren: Chemikalien, Treibstoff, maschinelle Ausstattung, Gebrauchsgüter und Nahrungsmittel.

Importpartner sind unter anderem Südkorea, Japan, Singapur und Kroatien.