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Schweiz

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Ohne Salz kein Geschmack

Geschichte eines Kulturgutes

Bohrungen im Rheinland

Salz – wie kostbar es von der Menschheit erachtet wird, zeigen schon Formulierungen wie „das Salz der Erde“, „das Salz in der Suppe“ etc. Wie essentiell es tatsächlich ist, war schon Märchenfiguren klar, wenn auch, wie beim König, der seine drei Töchter fragte, wie lieb sie ihn hatten, manchmal erst nach schmerzlicher Erfahrung: nachdem die Jüngste ihre Liebe mit dem Salz verglich, verstieß der Herrscher sie, und merkte erst durch die Kochkünste der Tochter, die sich ins Schloss zurückgeschlichen hatte, wie notwendig das Salz in der Ernährung war.

So nimmt es kein Wunder, dass Salz besonders in vergangenen Jahrhunderten als äußerst kostbares Gut gehandelt wurde – davon zeugt schon der Beiname „weißes Gold“. Durch Wegzölle und lange Transportwege war das Salz, das auf den so genannten Salzstraßen befördert wurde, teilweise nahezu unerschwinglich. Noch heute müssen die Tuareg das mühsam gewonnene Saharasalz Tausende von Kilometer durch die Wüste transportieren.

Kein Wunder also, dass im Landesinneren nach alternativen Möglichkeiten der Salzgewinnung gesucht wurde. So wurde beispielsweise bereits 1836 in der Nähe von Basel nach Salz gebohrt – und das mit Erfolg. Ein durch eine Glasplatte gesichertes Bohrloch in der „Salzkammer“, dem Museum der Schweizer Rheinsalinen, zeugt heute noch davon.

Dieses Loch im Boden stellt aber nicht das einzige Exponat des Museums dar – riesige, in allen Farben schimmernde Salzkristalle, Salzblöcke und Bohrkerne sind ebenso zu bestaunen wie eine Sammlung kurioser Salzstreuer und historischer Salzfässchen.

Was ferner auf den Besucher wartet: ein von Goethe verfasstes Originalgedicht zum Thema, eine Vorführung zur chemischen Zusammensetzung von Alltagsgegenständen, die Salz enthalten, Modelle von Salzbohrungen vergangener Zeiten und natürlich Runduminformationen zur Geschichte der Salzgewinnung und –verwendung, bis hin zu dem Einsatz in Alchemistenwerkstätten in grauer Vorzeit.

Mit anderen Bohrungen waren die Schweizer weniger erfolgreich. Sie wollen die Heißwasservorräte tief in der Erde anzapfen, was mehrmals zu heftigen Erderschütterungen führte, so dass das Vorhaben eingestellt wurde. Der Rheingraben ist ein tektonisch aktives Gebiet. Im 14. Jh. erst wurde Basel völlig zerstört.
Ach ja, noch weitere Bohrungen: Solche nach atomaren "Endlagern", nahe der deutschen Grenze natürlich.

www.saline.ch