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Mönchaufstand

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Engagierte Mönche in Asien

Einsatz für Mitmenschen statt Klosterleben

Problem Gewaltlosigkeit und Geduld

350 Millionen Menschen hängen dem Buddhismus an, der u.a. Sanftmut, Mitgefühl, Geduld und Frieden predigt. So ehrenhaft solche Gesinnungen auch sind, bringen sie manchen Buddhisten doch in eine böse Zwickmühle. Was tun als Zeuge offenbarer Ungerechtigkeiten und Unterdrückungen? Als schwierig erweist sich die Lage besonders in Asien, dessen Gesellschaften sich deutlich von hiesigen unterscheiden. Zum einen trifft man dort oft auf Monarchien, zum anderen auf Kasten oder ähnliche Rangordnungen.

Längst sehen viele buddhistische Mönche ihren Sinn nicht mehr nur darin, sich meditierend dem Geistigen zuzuwenden. Sie werden aktiv für ihre Bedürfnisse bzw. vielmehr für die Bedürfnisse ihrer armen Mitmenschen. Mit ihnen ist eine andere Form des Buddhismus auf dem Vormarsch, der sogenannte "engagierte Buddhismus". Beispiele zeigen sich im Großen - bei der burmesischen Safran-Rebellion oder dem Aufstand der Tibeter gegen die Chinesen - ebenso wie im Kleinen: bei der Arbeit auf Reisfeldern oder dem Miteinander-Leben mit "normalen" Menschen. Die Mönche haben erkannt, dass Worte nicht immer reichen. Oft müssen Taten folgen, um die Gesellschaft zu verbessern. Ihnen geht es darum, Buddhas Lehren auf moderne Weise auszulegen. Im Alltag erfahren sie das Leid ihrer Mitmenschen, die auswegslose Lage, weshalb manche Mönche ihre Prinzipien auch mal über Bord werfen.

An der im Buddhismus gelehrten Gewaltlosigkeit scheiden sich allerdings die Geister. Viele "engagierte" Mönche wahren sie weiterhin und kämpfen mit friedlichen Mitteln. Andere treten aus der Gelassenheit, massakrieren, morden, unterdrücken. Der verstärkte Einsatz der Mönche hat nicht nur gute Auswirkungen - verständlich, da sie wie gewöhnliche Menschen Ziele verfolgen und sich für ihre Ideale einsetzen. Die dienen leider nicht immer der Allgemeinheit sondern gründen sich manchmal auf übertriebenem Nationalismus oder dem Hass gegen Andersdenkende.
Angesichts der vielerorts herrschenden Unterdrückung und der Gewalttaten bricht manchem Mönch eben die Geduld. Doch gerade sie sollte nicht vergessen werden, da in ihr eine der großen buddhistischen Stärken liegt. Gelassenheit und Frieden sind gefragt, denn die Welt lässt sich mit Gewalt nicht zum Guten verändern.

Seit 1989 besteht das "Internationale Netzwerk engagierter Buddhisten", gegründet von Sulak Sivaraksa, Thich Nhat Hanh, Maha Ghosananda und dem Dalai Lama. Thich Nhat Hanh ist ein vietnamesischer Meister des Zen und Pazifist, Maha Ghosananda ein Mönch aus Kambodscha. Sulak Sivaraksa, der Soziologieprofessor aus Thailand, bekam 1995 den alternativen Nobelpreis und 2001 den Millennium-Gandhi-Preis.

A propos friedlicher Buddhismus, wie man hierzulande meist glaubt:
In Myarmar betreibt der fromme Mönch Viradu eine flotte Hetze gegen die Rohingyas, einer muslimische Minderheit, wobei Tausende bereits umkamen. Er droht das ganze Land in Brand zustecken, und wer wüsste, ob nicht weitere Regionen infiziert werden würden?
Und, das Tollste, die allseits berühmte, im Westen untstützte Aung San Suu Kyi, Menschenrechtlerin, Friedensobelpreisträgerin, schweigt.