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Reisekasse

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Reisekasse

Schwer vorherzusehen, wieviel Geld man wohl in diesem weitläufigen Land lassen wird. Aber eins ist sicher: wenn man nicht gerade in die dicksten Konsumfallen fällt, sollte man eigentlich ganz gut über die Runden kommen. Ob nun bei Unterkunft, Essen oder Transportmöglichkeiten: es gibt immer eine preiswerte Lösung. Man muß sie nur finden, aber dafür ist ja unser unglaublich kostbares Buch dabei.

  • Erste Unbekannte: der Dollarkurs. Natürlich kommt man mit einem Dollarkurs von 1,50 DM erheblich weiter, als wenn 1,70 DM für so ein grünes Scheinchen hinzulegen wären. Aber leider läßt sich die Entwicklung nicht vorhersehen, wenn man im Frühjahr seine Sommerreise zu planen beginnt. Ist der Dollarkurs halbwegs „normal“, das heißt liegt er so um die 1,50 DM, dann sind die Lebenshaltungskosten geringfügig höher als bei uns. Verglichen mit dem Vorjahr sind heute rund 20% höhere Kosten vom Normaltouristen zu veranschlagen. So stiegen die Benzinpreise, kaum ein Autovermieter läßt sich eine „Rückführgebühr“ von 500 $ entgehen, wenn der Wagen nicht zum Ausgangsort oder zumindest zum selben Staat zurückgebracht wird. Eine Übernachtung in der Jugendherberge beläuft sich beispielsweise auf 14 $, ein Hamburger mit Pommes 7 $ und eine Busfahrkarte 1,80 $. Das Benzin ist dafür nur halb so teuer wie bei uns. Mit dem Taschenrechner im Gepäck läßt sich ein Besuch bei der Heilsarmee sicherlich vermeiden.
  • Bei der Wahl des Verkehrsmittels gut überlegen. Sie hängt vor allem von zwei Dingen ab: zu wie vielen wird man unterwegs sein, und wohin soll die Reise gehen? Plant man zu viert oder fünft eine Tour durch die Nationalparks an der Westküste, so wäre unsinnig, kein Auto zu mieten, denn man spart nicht nur eine Stange Geld sondern auch eine Menge Zeit. Reist man dagegen nur zu zweit und gedenkt seine Reise eh auf einige Großstädte zu beschränken, so ist ein Auto überflüssig, denn man bleibt damit höchstens im Stau stecken. Die Städte, am besten mit Flugzeug oder Bus zu erreichen, verfügen über ein gut ausgebautetes innerstädtisches Verkehrsnetz. Soviel nur, um jedem klarzumachen, dass die Wahl des geeigneten Verkehrsmittels ungeheuer wichtig ist und sich entscheidend auf den Zustand der Reisekasse auswirken könnte.
  • Bei der Übernachtung läßt sich schwerlich ein Durchschnittspreis angeben. Wer mit dem Campingbus oder im Auto unterwegs ist, den werden die niedrigen Preise auf den Zeltplätzen der Nationalparks erstaunen. Ein Stellplatz ist für 10-14 $ zu haben. Für eine Nacht im Motel oder Hotel ohne Frühstück legt man zu zweit 45-70 $ auf den Tisch. Unter der Rubrik „Übernachtung“ findet sich jeweils eine breitgestreute Palette von Übernachtungsmöglichkeiten aller Art und jeder Preisklasse.
  • Eine kleine Warnung für all jene mit knapp bemessenem Budget: viele meinen nach Überschlagen der einzelnen Posten gerade so hinzukommen. Ausgezeichnet. Aber eines nicht vergessen: die Lockrufe der Konsumgesellschaft können manchmal fast unwiderstehlich sein. Wird´s gelingen, nach einem verdammt heißen Augustnachmittag der Versuchung des „Big Splash“, einer Ansammlung gigantischer Wasserspiele, zu widerstehen? So 13-19 $ sind einzukalkulieren. Wird es in Las Vegas gelingen - trotz aller intellektuellen Verachtung für die hier zur Schau gestellte „Dekadenz eines bankrotten Systems“ - einfach an den Spielautomaten vorüberzumarschieren und nicht doch ein paar Münzen in den „einarmigen Banditen“ zu stecken? Wiederum 13 $ veranschlagen. Will jemand in Florida oder Kalifornien wirklich einen Bogen um die „Marinelands“ schlagen, wo einen die Butzköpfe lächelnd naßspritzen? Sich hierfür noch 27 $ ins Portemonnaie stecken. Wichtige Museen nicht zu besuchen, wäre ein kulturelles Verbrechen! Pro Museum sind 4-8 $ fällig. Niemandes Ohren werden es verzeihen, wenn ihnen in New Orleans keine Tour durch die Jazzkneipen spendiert wird. Je nachdem welche Clubs man ansteuert, wird man um 30-100 $ am Abend erleichtert. Kurz und gut, bei der finanziellen Planung der Traumreise sollte niemand sich allzu große Askese abverlangen. Amerika, das heißt nun mal auch Konsum, und um das Lebensgefühl der Eingeborenen ein wenig kennenzulernen, sollte man da für ein paar Wochen auch ruhig mal mitmischen.