Krokodile

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Krokodiljagd und Touristenattraktion

Alltag der Flussvölker am Sepik

Kreuzfahrtschiffe- mit der Glitzerwelt in die Wildnis

Die ersten Europäer, die nennenswerten Kontakt zu den Flussvölkern Papua-Neuguineas aufnahmen, waren die Deutschen. 1885 gründeten sie in Kaiser-Wilhelms-Land, dem Norden Papua-Neuguineas, eine Kolonialgesellschaft, die auf Handel und Anbau verschiedener Produkte bzw. Pflanzen aus war. Mit dem Vordringen der Deutschen ins Landesinnere begann ein bis heute andauernder Prozess. Die Ausländer brachten neue Strukturen ins Land, vernichteten Götterfiguren. Die Bewohner von Flussdörfern (oft nur ein paar Dutzend Familien) zieht es zur "westlichen" Kultur.

Einige Einheimische bleiben jedoch in den Dörfern, so z.B. am Fluss Sepik, und spielen Touristenattraktion. Sie versorgen sich selbst, durch Brot aus dem Mehl der Sago-Palme, Fischfang und Krokodiljagd: Letztere sind wegen ihres hohen Wertes begehrt.
Zum Alltag gehört auch die Anfertigung von Schnitzereien, die begeisterte Touristen den Einheimischen abkaufen. Zu den kostbarsten pazifischen Kunstwerken gehören die Werke der Einwohner am Sepik-Fluss. Er entspringt im Gebirge, fließt 1126 Kilometer zur pazifischen Küste. Landwirtschaft ist an seinen Ufern wegen regelmäßiger Überschwemmungen nicht möglich.

Im Angesicht der Einheimischen wirken Touristen wie komische Figuren eines anderen Sterns. In einem großen, glitzernden Schiff kommen sie an, ausgestattet mit allen Schikanen, um mal Wildnis statt Zivilisation zu sehen.

Einen tollen Erfahrungsbericht über Papua-Neuguinea findet man übrigens beim interconnections-Verlag.