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Getier & Vegetation

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Animales y plantas

Ei, was wächst den da?

Mein erster Paarhufer

(in eigener Sache: Response alle Art erreicht den Reisebericht-Postillion - Viel Zuspruch, Einspruch, Widerspruch, Hals- und Beinbruch! Kommunikation jenseits aller Reibungen, die fruchtbar und anregend wirkt - weiter so, ihr Corazones :-)

Mir selbst treu bleibend will ich versuchen, die einzelnen Berichte etwas kürzer zu fassen, snack-freundlich, wie ein bekömmliches Balisto im Bistro bei Françoise. Demzufolge wird es dann am Tag schon mal mehrere Balisto-Bonbons geben, anhand des Betreffes leicht erkennbar und persönlich auswählbar - Und sollte es doch einmal zu langen Dauerwurst-Emails kommen, immer dran denken: Muchos Impressiones und: mi tengo ganas (es macht mir Spass), die Impressionen zu versprachlichen, aus subjektiven Farben Wortgemälde zu zeichnen!

Städte sind auch in Quito nicht anders als in New York oder Frankfurt. Sie bestehen zum größten Teil aus anorganischer Materie (mal abgesehen vom Organus Homo Hanswurstus), und da wo Anorganisches "lebt", hat der Organismus, der aufnimmt und verdaut, blüht und gedeiht, wenig Chancen. Will heißen: Meine Erfahrungen mit der Tier- und Pflanzenwelt versinken bislang im Meer aus Beton, Glas und veredeltem Erdöl.

Nun, der Tag wird kommen, an dem ich sie zum Teufel wünsche, doch bislang ist mir seltsamerweise pro Tag nur ein! Insekt begegnet. Sei es eine kleine Spinne, eine Wespe oder eine Fliege. Ich weiß auch nicht, wo die Dinger stecken, aber wie gesagt, der Tag wird kommen, an dem ...

Vögel gibt´s dafür schon ein paar mehr, vor allen Dingen in den Parks (diese aber bitte nicht mir grünen Oasen à la Tiergarten und Central Park vergleichen, sondern eher mit Wiese im Großstadtdschungel, garniert mit ein paar Bäumen). Dass Vögel bunt sind, ist bekannt, wenn einem aber das Grün so grünlich aus dem Kolibrigefieder ins Auge sticht, das Blau so leuchtend um die Wette strahlt und selbst der Amsel ihr schwarzes Gefieder und ihr orangener Schnabel Farben aussenden, als ginge es um den schönsten Regenbogen del mundo, dann weiß man, wo man sonst nicht ist. Ecuador, weniger als halb so groß wie Frankreich, zählt mindestens 1500 verschiedene Vogelarten, in ganz Europa! gibt es 750!

Und sonst? Katzen gibt es hier ganz selten (bislang eine, war aber eher ein 60 Jahre altes Steiff-Tier), Hunde schon eher, entweder verwahrlost als Straßenköter oder bellend als Hausbewacher, die Scherbenmauern untermalend. Gassi gehen gibt´s nicht, die Hunde kacken normalerweise auf ihre Flachdächer, von denen aus sie dem potentiellen Einbrecher die Meinung geigen.

Pflanzen gibt es wie überall auf der Welt mehr als Tiere. Hier mal ein Baum, da mal ein Strauch, aber auch hier sind Vergleiche mit Baum-Geschenk-Straßen à la Freiburg und Heidelberg nicht angebracht. Mit einem Europa-Botanik-Auge geht mir hier zumindest deskriptiv was verloren, ich kenn die Dinger nicht beim Namen, kann nur sagen, dass Quito als Stadt des ewigen Frühlings seinem Namen alle Ehre macht und somit immer was zu blühen hat. Und ja, die Sträucher sind faszinierend, die Bäume toll, die Palmen tropisch und äußerst vielfältig, die Kakteen verrückt, die Agaven großartig! Es leuchtet, lacht und lümmelt alles so fremd, dass man meint, man wär hier am Äquator ;-).

Was ich benennen kann, sind schnell wachsende Pionier-Gewächse, die die schnell wachsenden Wohnviertel begrünen sollen, aber selbst die Weiden oder die Silberpappeln (das sind diese magischen Dinger, die an der A5 zwischen Basel und Karlsruhe so herrlich schön blinken und man sich immer fragt, welche Gnome denn da im Wald neben der Autobahn hocken) können so schnell nicht sein, wie die Menschen sich samt Häusern vermehren. Als besonders heimische Waldgeist-Krönung, wohl schon seit einigen Jahren hier Standard, denn - man mag es kaum glauben - zum Teil fast acht Metern hoch, wachsen, gedeihen und vor allen Dingen zieren die Straßen hier Holunder-Bäume (von Sträuchern kann man nicht mehr sprechen) mit herrlich großen, weißen Dolden-Blüten und schwarzroten Fruchtständen vom üppigsten Busen, den man sich jugendfrei vorstellen mag. Tja, das steht hier an den Straßen ...

Grad bin ich in der deutschen Schule von Quito (20 Kilometer außerhalb) und mach mich auf die Suche nach einem botanischen Buch, um auch die anderen faszinierenden Gewächse im Ansatz benennen zu können, als Bonus hab ich eben, hinter dem Sportplatz der Schule, das erste Mal Kühe gesehen (genau so schwarz-weiß-treu-doof wie in der Eifel auf der Weide) und vor Freude geschrieen. Riesige organische Wesen!!

Muh