Karneval

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Halligalli in den Straßen von La Paz

Vorsicht, Taschendiebe!

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Ja mei ihr Narren, wie wird denn hier der Karneval gefeiert. Nun, hauptsächlich die Kinder sind genau so lustig, maskig verkleidet wie man es in Kölle kennt. Menschenmassen in den Straßen, Paraden und Völker im Fieber. Dann wird’s aber auch anders. Die Paraden sind genau so ausdruckslos wie alles andere, was hier bisher geboten wurde. Da gehen dann die Maskenkinder durch die Straßen, ein paar Musiker spielen schiefe Blasetöne, hunderte Passanten laufen einfach mit. Wie so oft, fehlt die Struktur, die Klarheit, die Absicht, was soll es bedeuten? Keiner weiß es, wir wissen nur mittlerweile, dass die Indios ein anderes Herz haben und es ihnen egal ist, ob da irgendein Sinn in ihren Vorführungen besteht.

Auffälligstes Tantieme. Riesige Wasserspritzpistolen und Spraydosen mit Rasierschaum. Damit bespritzen sich dann alle und jeder wird nass und weiß mit Schaum, naja und alle haben Spaß.

Und ei schönes Gewühl obendrein, hier ein Stoß, da ein Stoß, und hätten wir bisher nicht wochenlang keine Probleme gehabt, wären wir wohl vorsichtiger gewesen. So aber ging unser Portemonnaie mit für bolivianische Verhältnisse sehr viel Geld (auch in Europa würd man´s nicht verschenken) in fremde Hände, plus zwei Bustickets, die freundlicherweise ersetzt wurden. Nach Nepperei in Peru nun Diebstahl in Bolivien, so wie man´s von vielen hört, warum soll´s uns anders gehen.

Trotzdem wird man danach irgendwie vorsichtiger und fasst alle drei Minuten an seine Hosen, trägt den Rucksack nun vor der Brust und bleibt wachsam.

Und wir singen: "Einmal Depp zu sinn, in La Paz am Berj, davon hatt isch schon als kleene Fätz getrümp".