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Weiter durchs alte Viertel

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Im alten Kern Philadelphias

Historische Gedenkstätten und mehr

  • Old City Hall: beherbergte von 1791-1800 das Rathaus. Im Innern heute ein Flaggenmuseum.
  • Congress Hall: hier versammelte sich von 1790-1800 der Kongreß, während der Zeit also, da Philadelphia Hauptstadt der Vereinigten Staaten war. Hier entstand auch die »Bill of Rights« wie die zehn ersten Zusatzartikel zur Verfassung, 1791 in Kraft getreten und die Grundrechte der Amerikaner betreffend, genannt werden. Zu jener Zeit umfaßte die Union nur dreizehn Staaten. Im Obergeschoß ein repräsentativer Senatssaal. Frankreichfans werden gleich die Porträts von Ludwig XVI. und Marie-Antoinette entdeckt haben, die der französische Staatspräsident Giscard d´Estaing den Amerikanern 1976 anläßlich des 200. Jahrestages der Unabhängigkeitserklärung schenkte. Was der Schmidt seinerzeit geschickt hat, ist uns unbekannt.

    Schon zur Zeit der französischen Revolution hingen in diesem Saal Bilder der französischen Herrscher. Als sie exekutiert wurden, verhüllte man die Gemälde als Zeichen der Trauer mit einem schwarzen Tuch. Diese Solidarität mit dem König erklärt sich durch den Freundschaftsvertrag, den die beiden Länder im Jahre 1778 abgeschlossen hatten.

  • Declaration House (Graff House): Wiederherstellung (im Innern nicht besonders gelungen) des Hauses, in dem Jefferson die Unabhängigkeitserklärung verfaßte. Sie wurde im Juni geschrieben, am 4. Juli unterzeichnet und am 8. Juli öffentlich verlesen. Die Namen derer, die sie unterzeichnet hatten, wurden geheimgehalten, bis die entscheidenden Schlachten gegen die Engländer im Januar 1777 geschlagen worden waren. Man hoffte, diese so gegen Angriffe zu schützen. Dieses Haus birgt nichts Sehenswertes.
  • Liberty Bell Pavillon: auf dem Platz gegenüber der Independence Hall. Eine Menschenmenge drängt sich, die große Glocke, das Freiheitssymbol schlechthin, zu besichtigen. Historisch gesehen hat sie an sich nur geringe Bedeutung, aber die Amerikaner haben eben eine besondere Begabung, eine kleine Randgeschichte zu einem großen Ereignis aufzublasen, so dass sie nach und nach zu einigem Ruhm gelangte. Die Freiheitsglocke wurde Mitte des 18. Jhs in London in Auftrag gegeben, aber sie klang so schrecklich, dass sie verändert werden mußte.

    Die neue Glocke bekam mit der Zeit Risse. Anläßlich einer Feier zu Ehren George Washingtons wurde sie überholt, bekam aber gleich wieder einen Sprung. Ihre Berühmtheit verdankt sie also vor allem ihrer Unzulänglichkeit (»Made in England« halt ...). Und heute dient sie als Vorwand für manch einen touristischen Ausflug. Falls die Warteschlange zu lang ist, so läßt sich die Freiheitsglocke auch von außen in Augenschein nehmen.
  • Franklin Court: großes, ansehnliches, backsteinverkleidetes Gebäude, früher zum Wohnsitz Benjamin Franklins gehörend. Das Wohnhaus selbst wurde zerstört. An seinem einstigen Standort wurde eine kleine Druckerei (B. Franklin war Buchdrucker) und eine Post nachgebildet, von der aus man Briefe abschicken kann, die mit der Unterschrift des Diplomaten versiegelt werden. Unseren gewitzten Lesern wird wahrscheinlich auffallen, dass sich zwischen Vor- und Nachnamen das Wörtchen »free« eingeschlichen hat, das an Franklins Kampf für die Unabhängigkeit erinnern soll.

    Die Post ist täglich von 9-17h geöffnet.
    Am hinteren Ende des Hofes, im Keller, ein bescheidenes Museum, das Nachbauten jener Gegenstände ausstellt, die Franklin in seine Eigenschaft als Erfinder entwickelte. Außerdem wird ein zwanzigminütiger Film über sein Leben und seine Familie gezeigt. Für alle, die Englisch verstehen, ganz aufschlußreich.
  • Bishop White House: das komplett restaurierte Haus des ersten Bischofs des Staates. Für diejenigen, die gar nichts auslassen wollen. Eintrittskarten bekommt man im Verkehrsbüro.
  • Todd House: Middle-class-Haus, das zur Besichtigung freigegeben ist. Eintrittskarten im Verkehrsamt.