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Preiswert

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Wo man sich in Philadelphia bettet

Noch preiswerter als im Hotel

Allgemeine Adresse zu B&B:

  • Pennsylvania: Bed & Breakfast of Philadelphia, P.O. Box 252, Gradyville, PA 15237, T. 215-753-1917.

    Ansonsten nicht gerade viele Adressen, aber ein paar ausgefallene, der Erwähnung wert.

    Für schmale Geldbeutel

  • Chamounix Mansion Youth Hostel: West Fairmount Park, am Chamounix Drive. T. 878-3676. Im Herzen des Parks. Ohne Auto ist es die reinste Expedition, hierher zu gelangen. Vom Flughafen mit dem Airport Train (R1) bis Suburban Station. Dann Bus 38 am JF Kennedy Boulevard bis Ecke Ford und Cranton Road. Weiter zu Fuß die Ford Road entlang, unter dem Overpass (Überführung) hindurch und schließlich links den Chamounix Drive bis zum Ende. Uff, da wären wir. Man muß etwa zwanzig Minuten Fußmarsch rechnen. Vom Greyhoundbahnhof mit Bus 38 und dann wie oben beschrieben. Vom Amtrak zur Suburban Station und dann genauso. Mit dem Auto ist es einfacher: Highway 76, Exit City, Line Avenue. Links in die Monument, dann in die Ford und schließlich die Chamounix bis zum Ende.

    Die Jugendherberge besitzt allerlei Qualitäten ... aber auch ein paar böse Mängel. Wir beginnen mit letzteren. Die Herberge ist nur von 8-9.30h und von 16.30-23h geöffnet. Ab 23h haben alle die Federn zu hüten. Wie in guten, alten Zeiten. Zwischen 9.30 und 16h wird dann die ganze Belegschaft an die frische Luft gesetzt. Ganz zu schweigen von den schlechten Verkehrsverbindungen. Der letzte Bus aus der Stadt macht sich um 22h ab Market Street auf den Weg.

    Nun zu den positiven Seiten: es handelt sich um ein wirklich ansehnliches Haus vom Beginn des 19. Jhs mitten im Grünen. Daher ruhig und mustergültig geführt. Fünfzig Betten in Schlafsälen, die jeweils vier bis sechzehn Schlafstätten umfassen – nach Männlein und Weiblein getrennt, versteht sich. Kochgelegenheit, Waschmaschine, Garten, großer Salon, heiße Dusche, Tischtennisplatten ... das Ganze auf drei Stockwerke verteilt. Ermäßigung mit Jugendherbergsausweis.

  • Bank Street Hostel: 32 S. Bank St., T. 1-800-392 bzw. 922-0222, Fax 922-4082. Erreichbar von der Chestnut Street zw. 2nd und 3rd Street bzw. vom Bahnhof per blauer U-Bahn-Linie bis 2nd Street, dann fünf Gehminuten. Geschlossen (!) zwischen 10 und 16.30 h. Zapfenstreich Mitternacht, am Wochenende um 1 h. Ganz neu und unsere Lieblingshütte, da mitten im alten Viertel, gemütlich, zentral und beste Ausstattung mit Küche, Waschmaschine und Trockner, Schließfächern usw.

    Der Eigentümer, David Herskowitz, ist selbst früher gut in der Welt herumgekommen. Preise so 16 $ plus Miete für einen Nesselschlafsack, wenn man keinen besitzt. Etwa 54 Betten; geschlummert wird leider wieder mal in nach Geschlechtern getrennten Schlafsälen. Tee und Kaffee kostenlos.

    Religiöse Absteigen ... auch nicht teuer

  • Divine Tracy Hotel: 20 South 36th Street. T. 382-4310. Eine wirklich außergewöhnliche Adresse, aber nicht nur weil der Name schon eine »göttliche« Unterkunft verspricht. Für das Gebotene fallen die Preise, die dieses Hotel für seine rund hundert Zimmer verlangt, unschlagbar niedrig aus. Zu zweit kommt die Sache genauso teuer wie in der Jugendherberge ohne Jugendherbergsausweis.

    Geräumig, solide Matratzen, ausgezeichneter Komfort; Zimmer mit und ohne Bad.

    Das Hotel gehört den Anhängern von Father and Mother Divine, einer religiösen Gruppierung, die sich um »die Erhöhung des menschlichen Geistes« bemüht. Eine Gemeinschaft also, die es überhaupt nicht auf´s Geld abgesehen hat (können wir uns als brave Christen kaum vorstellen, aber so was gibt´s ...). Dafür gilt es einige eigenwillige Regeln zu beachten: Doppelzimmer nur für zwei Personen gleichen Geschlechts (na; wenn das nicht dem sündigen Treiben Vorschub leistet); selbst verheiratete Paare müssen getrennt übernachten! Bis Mitternacht darf zwischengeschlechtlicher Kontakt in der Lobby aufgenommen werden.

    Aber es kommt noch besser: Frauen in Hosen (und Miniröcken sowieso) sind unerwünscht, Strümpfe für beide Geschlechter vorgeschrieben und nackte Schultern sowie Männer in Shorts völlig indiskutabel. Und nicht zuletzt: »Hemden dürfen nicht über der Hose getragen werden, es sei denn der Schnitt ist eigens zu diesem Zwecke konzipiert.«

    Toleranz scheint ein Fremdwort zu sein. Es ist außerdem untersagt, zu fluchen und obszöne oder gotteslästerliche Dinge von sich zu geben. Also die Zunge im Zaum halten und unseren Reiseführer unterm Kopfkissen verstecken. Nettes Plätzchen, was?

  • Summer Youth Hostel (Old Reformed Church): in der Stadtmitte, 4th Street, Ecke Race St., T. 922-9663. Im Erdgeschoß dieser ehemaligen reformierten Kirche wird im Sommer ein großer Raum in einen Schlafsaal umfunktioniert. Zwanzig Matratzen unmittelbar auf dem Boden. Preisgünstig, zentral und kein Jugendherbergsausweis erforderlich. Rezeption von 17-22h geöffnet, Bettruhe um 23h. Saubere sanitäre Anlagen. Bettlaken, Kopfkissen und Decken können geborgt werden. Das Frühstück mit Toast, Cornflakes, Kaffee oder Tee ist im Übernachtungspreis inbegriffen. Morgens um 9h muß das Haus geräumt werden, aber seine Siebensachen darf man deponieren. Zahlreiche Ruckssacksreissende.
  • Saint Anna´s Home for Aged Women: 2016 Race St., T. 567-2943. Nur für alleinreisende Damen. Erst im äußersten Notfall sollte man auf diese Adresse zurückgreifen. Bemerkenswertes Haus für Nonnen im Ruhestand, das einige kleine Zimmer für Reisende zur Verfügung stellt. Vorher anrufen, um zu erfahren, ob man noch aufgenommen werden kann.