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Sehenswertes

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Sehenswertes

Sehenswürdigkeiten in Mykene

Genug der langen Vorrede!

Die Ruinen, zwei Kilometer vom Dorf, sind nicht zu verfehlen: der Bus hält genau davor. Zutritt von 8-19 Uhr, sonntags bis 15 Uhr. Eigentlich handelt es sich um zwei verschiedene Stätten, etwa dreihundert Meter voneinander entfernt; die Eintrittskarte gilt aber für beide – deshalb unbedingt aufbewahren. Studenten erhalten Vergünstigungen.

Erstmal das Schatzhaus des Atreus: erste Ausgrabungsstätte, von der Straße aus gesehen auf der linken Seite. Wir waren eigentlich nicht auf Anhieb begeistert, aber das hier ist wirklich ein Meisterwerk mykenischer Architektur aus der Zeit von 1300 vor Chr. Man betritt das Kuppelgrab durch ein riesiges Portal, dessen Türsturz hundertzwanzig Tonnen wiegt – soviel wie alle davor parkenden Blechkarossen zusammen! Der Saal, in Form eines Bienenstocks angelegt, erreicht bei einem Durchmesser von 14,50 m eine Höhe von 13,20 m, verblüfft also durch seine Ausmaße und die Kühnheit der Architektur. Die Steine der Kuppel sind in dreiunddreißig übereinandergeschichteten konzentrischen Ringen angeordnet, deren Durchmesser nach oben hin – in Richtung Schlußstein des Gewölbes – ständig abnimmt. Dank der bewundernswerten Fügung der Steine sicher die bemerkenswerteste Konstruktion am Ort. Auf der rechten Seite ein kleiner, finsterer Raum, vielleicht eine Totenhalle oder eine weitere Schatzkammer. Eine Taschenlampe bringt hier entscheidende Vorteile – und alle konventionellen Urlauber werden unsere Leser wegen unserer genialen Tips beneiden. So soll´s sein!

Dann das Löwentor: in der ganzen Welt ein Begriff; auf dem zweiten Ausgrabungsgelände, rund 300 m vom ersteren. Eine Wasserstelle befindet sich ungefähr fünfzig Meter hinter der Kartenkontrolle auf der linken Seite. Dieses Tor, sicher eines der bekanntesten Steinmetzarbeiten überhaupt, wachte über den Hauptzugang zur Stadt. Es besteht aus hartem Kalkstein, was nicht verhindern konnte, dass den Löwen leider im Laufe der Zeit die Köpfe abhanden kamen. Erstaunlich allerdings, dass das Bauwerk all die Schlachten, die hier getobt haben, ansonsten unbeschadet überstehen konnte. Das Tor wird von gewaltigen Steinblöcken eingefaßt – manche Fremdenführer haben die Angewohnheit, sie mit den Mauern der Inkas zu vergleichen. Da ist vielleicht der Hinweis angebracht, dass Mykene im Laufe des 2. Jhs vor Christus erbaut wurde, während das Inkareich vor fünfhundert Jahren noch existierte. Gleich links nach Passieren des Tores wohnt ... der Hausmeister.

Nach zwanzig Metern hinter dem Löwentor warten auf der rechten Seite die Königsgräber und gegenüber des Löwentors der Atriden-Palast, wo sich all die oben erwähnten blutrünstigen Taten abspielten. Die sechs Grabkammern umschließt eine mächtige, doppelte und nach oben geschlossene Galerienkette. Der Grabschatz – goldene Totenmasken, kostbare Schwerter, mit Gold und Silber eingelegte Bronzedolche usw. – inmitten kostbarer Steinarbeiten entdeckt, befindet sich heute in einem Athener Museum.

Der Palast: oben auf dem Hügel, die sogenannte Königsstraße hinauf. Geblieben sind nur wenige Mauerreste, und auch die haben ihren Teil abbekommen. Die riesige Plattform indes ermöglicht uns eine beneidenswerte Rundsicht auf das schroffe Tal und die erste Festungsringmauer unterhalb.

Das Grab der Klytemnestra: unterhalb der Königsgräber in Richtung Ausgang. Die beeindruckenden Steinmetzarbeiten aus der Zeit um 1300 vor Chr. sollte man sich nicht entgehen lassen. Fünfzig Meter weiter schließlich das Grab des Aegisteus, dessen Kuppel eingestürzt ist. Die Verarbeitung des Steins wirkt merklich primitiver. Über dem Eingang drei mächtige Fensterstürze.